fachkräftemangel bekämpfen wettbewerbsfähigkeit sichern
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Fachkräftemangel im Pflegebereich und Fachkräfteengpässe bei<br />
Metall- und Elektroberufen<br />
Unverkennbar ist ein struktureller Fachkräftemangel<br />
bereits jetzt neben den MINT-Berufen z. B. auch in der<br />
Pflegebranche. Einerseits gibt es immer weniger junge<br />
Nachwuchskräfte, andererseits steigt die Zahl der Pflegebedürftigen<br />
von derzeit gut 2 Mio. um 40 % auf 3,5 Mio.<br />
im Jahr 2030 steil an. Schon Mitte 2010 fehlten nach<br />
Erkenntnissen des Arbeitgeberverbands Pflege e. V.<br />
rd. 20.000 Fachkräfte. Allein in den nächsten zehn Jahren<br />
wird mit einem zusätzlichen Bedarf von ca. 80.000<br />
Pflegefachkräften und zusätzlichen 200.000 Betreuungskräften<br />
gerechnet, die sowohl als Pflegehilfskräfte im<br />
stationären Bereich als auch in privaten Haushalten als<br />
Haushaltshilfen und bei ambulanten Diensten eingesetzt<br />
werden müssen, um dem massiv wachsenden Anteil pflegebedürftiger<br />
Menschen die notwendige Betreuung zu<br />
ermöglichen (RWI, Pflegeheim Rating Report 2009).<br />
Arbeitslose nach Zielberuf<br />
Je gemeldete offene Stelle im Zielberuf (ausgewählte Berufe, jeweils August)<br />
Krankenpfleger<br />
Rohrinstallateure<br />
Krankengymnasten<br />
Elektriker<br />
Schweißer<br />
Schlosser<br />
Mechaniker<br />
Altenpfleger<br />
Dreher<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, IW Köln, 2010<br />
Engpässe bei Fachkräften zeigen sich zunehmend auch<br />
in einzelnen Facharbeiterberufen, vor allem in der Metall-<br />
und Elektroindustrie und bei Gesundheitsdienstleistungen.<br />
So liegt z. B. bei Schweißern, Elektrikern,<br />
Rohrinstallateuren oder Krankengymnasten und Krankenpflegern<br />
das Verhältnis von Arbeitslosen zu gemeldeten<br />
offenen Stellen bei unter 2,3. Da nach Untersuchungen<br />
des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)<br />
im Durchschnitt aller Qualifikationen nur 44 % der offenen<br />
Stellen am ersten Arbeitsmarkt den Arbeitsagenturen gemeldet<br />
werden (bei Hochqualifizierten ist die Quote noch<br />
deutlich niedriger), kann eine solche Arbeitslosen-Stellen-<br />
Relation als Indikator für einen rechnerisch in etwa ausgeglichenen<br />
Arbeitsmarkt angesehen werden. Da aber<br />
die offenen Stellen regional ungleich verteilt und nicht alle<br />
Arbeitslosen uneingeschränkt mobil sind, gibt es in vielen<br />
Regionen bereits mehr offene Stellen als Bewerber.<br />
0 5<br />
10 15 20<br />
0,7<br />
0,8<br />
1,0<br />
1,5<br />
1,2<br />
1,7<br />
1,5<br />
2,0<br />
3,0<br />
3,2<br />
3,3<br />
3,4<br />
3,0<br />
3,9<br />
4,6<br />
6,6<br />
9,6<br />
19,7<br />
2010 2009<br />
Fachkräftemangel <strong>bekämpfen</strong> – Wettbewerbsfähigkeit <strong>sichern</strong><br />
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