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fachkräftemangel bekämpfen wettbewerbsfähigkeit sichern

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ufsorientierung. Für schwächere Schüler sind Praxiserfahrungen<br />

im Betrieb ein Lern- und Motivationsschub zu<br />

mehr Leistung. Im Wettbewerb „Starke Schule“ werden<br />

Best-practice-Modelle gezeigt, Schulen vernetzt und Fortbildungen<br />

ermöglicht. Mit Materialien und Schulungen<br />

unterstützen die Verbände der Wirtschaft zunehmend<br />

ebenso den Ausbau der frühkindlichen Bildung.<br />

„Gute Bildung ist ein zentraler Standortfaktor.<br />

Das wissen die Arbeitgeber. Wir engagieren<br />

uns daher nicht nur auf politischer Ebene für<br />

nachhaltige Verbesserungen im Bildungssystem,<br />

sondern auch ganz konkret vor Ort<br />

durch gemeinsame Projekte mit Kindergärten,<br />

Schulen und Hochschulen.“<br />

Dr. Gerhard F. Braun, Vizepräsident der BDA, Vorsitzender<br />

des BDA/BDI-Fachausschusses Bildung, Berufliche Bildung<br />

Um Hochschulabsolventen einen früheren Eintritt ins Erwerbsleben<br />

zu ermöglichen, hat die Wirtschaft von Anfang<br />

an die konsequente Umsetzung des Bologna-Prozesses<br />

und die Etablierung des Bachelor-Abschlusses<br />

als ersten berufsbefähigenden Hochschulabschlusses<br />

unterstützt. Mit ihrer Initiative „Bachelor Welcome“ haben<br />

führende Unternehmen bereits seit 2004 und zuletzt 2010<br />

Bachelor-Absolventen zu einem direkten Berufseinstieg<br />

motiviert. Die Unternehmen haben ihre Personalpolitik<br />

an den neuen Hochschulabschlüssen ausgerichtet und<br />

eröffnen auch wesentlich jüngeren Berufseinsteigern mit<br />

Bachelor-Abschluss vielfältige Aufstiegs- und Karrierechancen.<br />

Aktuelle Absolventenstudien belegen, dass<br />

Bachelor-Absolventen reibungslos der Übergang in den<br />

Arbeitsmarkt gelingt und sie in den Unternehmen anspruchsvolle<br />

Tätigkeiten wahrnehmen: So sind bereits<br />

nach 18 Monaten 85 % von ihnen in Vollzeit beschäftigt,<br />

57 % davon unbefristet. In gleichem Maße wie andere<br />

Hochschulabsolventen schätzen sie ihren Beruf als ausbildungsadäquat<br />

ein und sind mit ihrer Tätigkeit zufrieden<br />

(INCHER, 2010).<br />

Duale Studiengänge verbinden eine praxisnahe betriebliche<br />

Ausbildung mit einem Hochschulstudium und sind<br />

daher eine besonders effiziente Form des Studiums.<br />

Das Engagement der Wirtschaft bei der Gestaltung dualer<br />

Studiengänge wächst beständig. 2009 beteiligten<br />

sich über 26.000 Unternehmen an der Ausbildung von<br />

fast 49.000 dual Studierenden – fast 20 % mehr als noch<br />

drei Jahre zuvor.<br />

handlungsbedarf<br />

In den vergangenen Jahren sind einige Schritte unternommen<br />

worden, um jungen Menschen den Einstieg in<br />

das Erwerbsleben früher zu ermöglichen. Hierzu gehören<br />

die flexible Schuleingangsphase in einigen Bundesländern,<br />

die Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur auf<br />

zwölf Jahre (G8) in vielen Bundesländern sowie die Umstellung<br />

der Studienstrukturen auf Bachelor- und Masterabschlüsse.<br />

Letzteres hat bereits Wirkung gezeigt: Betrug<br />

1999 das durchschnittliche Hochschulabsolventenalter<br />

noch 28,3 Jahre, verließen Bachelor-Absolventen 2008<br />

die Hochschule mit 25,8 Jahren.<br />

Durch weitere Qualitätsverbesserungen in den einzelnen<br />

Bildungsbereichen müssen unnötige Zeitverluste reduziert<br />

werden. So müssen bereits durch den Ausbau des<br />

Kindergartens zur ersten Stufe des Bildungssystems alle<br />

Kinder die Möglichkeit erhalten, dem Unterricht in der<br />

Schule von Beginn an gut zu folgen. Auch können Kinder,<br />

die frühzeitig eine gute Vorbereitung erhalten, früher<br />

eingeschult werden. Dazu trägt auch eine intensive Kooperation<br />

zwischen Kindergarten und Grundschule bei.<br />

Durch Qualitätssteigerungen in der Schulbildung, eine<br />

gezieltere Diagnostik, kontinuierlichere Betreuung und<br />

intensivere individuelle Förderung lassen sich Klassenwiederholungen<br />

und zeitintensive Reparaturmaßnahmen<br />

nach der Schule (z. B. Nachholen eines Schulabschlusses,<br />

berufsvorbereitende Qualifizierungsmaßnahmen)<br />

reduzieren. Zudem trägt eine fundierte Berufs- und Studienorientierung<br />

dazu bei, die Zahl der Ausbildungs- oder<br />

Studienabbrüche zu verringern bzw. einen Wechsel des<br />

Ausbildungsberufs oder Studienfachs zu vermeiden.<br />

Wichtig für eine effiziente Nutzung von Bildungszeit sind<br />

auch bessere Möglichkeiten zur Anrechnung von bereits<br />

vorhandenen Kompetenzen. So müssen z. B. im Rahmen<br />

einer beruflichen Aus- oder Fortbildung erworbene Kompetenzen<br />

auf ein Hochschulstudium anrechenbar sein.<br />

Umgekehrt müssen Studienabbrecher ihre an der Hochschule<br />

erworbenen Kompetenzen auf eine Aus- oder<br />

Fortbildung anrechnen lassen können.<br />

Fachkräftemangel <strong>bekämpfen</strong> – Wettbewerbsfähigkeit <strong>sichern</strong><br />

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