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fachkräftemangel bekämpfen wettbewerbsfähigkeit sichern

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Ziel<br />

„Wer unternehmerischen Erfolg will,<br />

kann sich Vorurteile nicht leisten.<br />

Die deutsche Wirtschaft nutzt<br />

die Chancen der Vielfalt und<br />

geht mit gutem Beispiel voran.“<br />

Prof. Dr. Dieter Hundt, Präsident Bundesvereinigung der<br />

Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)<br />

Im Ausland erworbene Qualifikationen zügig für den<br />

deutschen arbeitsmarkt nutzbar machen.<br />

Gelingt eine bessere Anerkennung, wird sich das Arbeitsangebot<br />

im Jahr 2030 um rd. 300.000 bis 460.000<br />

Personen erhöhen. Vor allem diejenigen Bereiche, in<br />

denen technische Kenntnisse gefragt sind, könnten vom<br />

Know-how der Zuwanderer viel stärker als bisher profitieren.<br />

Denn von den im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen<br />

sind fast die Hälfte dem Fachgebiet Ingenieurwesen<br />

und Technik zuzuordnen. Auch im ärztlichen<br />

Bereich gibt es ein Angebot unter den Migranten, das<br />

bisher – trotz Ärztemangel vor allem auf dem Land und in<br />

Kliniken – nicht genutzt wird.<br />

Was tut die Wirtschaft?<br />

Unternehmen setzen zunehmend gezielt auf die Kompetenzen<br />

von Menschen mit Migrationshintergrund: Bereits<br />

fast 900 Unternehmen und Institutionen mit insgesamt<br />

5 Mio. Beschäftigten haben die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet<br />

und sich damit zu Vielfalt in den Belegschaften,<br />

Fairness und Toleranz bekannt. Damit gehört die<br />

Ende 2006 und auf Initiative der Wirtschaft gestartete<br />

Charta, deren Verbreitung die BDA aktiv unterstützt, zu<br />

den größten Netzwerken dieser Art in Deutschland. Immer<br />

mehr Unternehmen erkennen, dass sie wirtschaftlich<br />

davon profitieren – etwa durch eine bessere Kundenansprache<br />

–, wenn sie Talente unabhängig von Merkmalen<br />

wie Alter, Geschlecht oder Herkunft fördern. Dementsprechend<br />

gewinnt Diversity Management für die betriebliche<br />

Personalpolitik immer mehr an Bedeutung. Gerade angesichts<br />

der voranschreitenden Globalisierung und der starken<br />

außenwirtschaftlichen Orientierung der deutschen<br />

Wirtschaft fördert die BDA den Trend, in den Unternehmen<br />

stärker die Potenziale von Personen mit ausländischen<br />

Abschlüssen in den Blick zu nehmen.<br />

handlungsbedarf<br />

Umgehend benötigt wird ein Verfahren, das im Ausland<br />

erworbene Qualifikationen qualitätsgesichert transparent<br />

und verständlich macht. Vorrangig müssen die Kompetenzen,<br />

die mit einer bestimmten Qualifikation verbunden<br />

sind, vor allem für potenzielle Arbeitgeber aussagekräftig<br />

und zugleich so unbürokratisch und zügig wie möglich<br />

erkennbar werden. Dazu muss das Anerkennungsverfahren<br />

neben einem Vergleich, ob eine ausländische einer<br />

deutschen Qualifikation entspricht, auch die Möglichkeit<br />

bieten, Kompetenzen unabhängig von einer formalen<br />

Gleichwertigkeitsprüfung zu dokumentieren – ggf. auch<br />

als Grundlage für spätere Nachqualifizierungen. Hierfür<br />

ist ein individuelles Kompetenzfeststellungsverfahren<br />

durchzuführen.<br />

Für ein zukünftiges Anerkennungsverfahren müssen einheitliche<br />

Kriterien für die Bewertung und Entscheidung<br />

gelten. Entscheidungen bzw. Gutachten müssen bundesweit<br />

anerkannt werden. Zudem sollte die Information über<br />

die jeweils zuständigen Stellen und deren Vernetzung<br />

deutlich verbessert werden. Über Ergänzungs- und Anpassungsqualifizierungen<br />

ist individuell zu entscheiden,<br />

da auch eine Qualifikation, die nur teilweise einer deutschen<br />

entspricht, auf dem Arbeitsmarkt verwertbar sein<br />

kann. Ein deutscher Prüfungsabschluss soll weiterhin nur<br />

über das Ablegen von inländischen Prüfungen (Externenprüfung)<br />

erworben werden können.<br />

Fachkräftemangel <strong>bekämpfen</strong> – Wettbewerbsfähigkeit <strong>sichern</strong><br />

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