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fachkräftemangel bekämpfen wettbewerbsfähigkeit sichern

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men in Deutschland insgesamt 2,2 Mrd. € pro Jahr in akademische<br />

Bildung, davon fließen 640 Mio. € in die Hochschulausstattung<br />

und weitere 1,54 Mrd. € an Studierende.<br />

Hinzu kommen Ausgaben von Unternehmensstiftungen<br />

und Verbänden, die ebenfalls bedeutende Beträge in<br />

das Hochschulsystem investieren. Schließlich bilden<br />

unternehmerische Drittmittel eine wesentliche Basis der<br />

universitären Forschungsfinanzierung. Etwa 1,1 Mrd. €<br />

fließen so den Hochschulen zu (Wissenschaftsstatistik im<br />

Stifterverband).<br />

handlungsbedarf<br />

In den vergangenen Jahren sind mit dem Bologna-Prozess,<br />

dem Hochschulpakt, Neuregelungen des Hochschulzugangs,<br />

der Reform des BAföG sowie der Einführung<br />

eines nationalen Stipendiensystems wichtige<br />

Schritte unternommen worden, um die Absolventenquote<br />

zu steigern und die Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen<br />

sicherzustellen. Fehlentwicklungen müssen nun<br />

korrigiert werden: Studienabbruchquoten und die z. T. zu<br />

hohe Prüfungsdichte müssen reduziert sowie unnötige<br />

Überregulierungen abgebaut werden. Zudem muss die<br />

Hochschulausbildung noch stärker auf die Bedürfnisse<br />

des Arbeitsmarkts ausgerichtet und die Qualitätssicherung<br />

an Hochschulen verbessert werden.<br />

Bei Personalrekrutierung, Investitionsentscheidungen, Finanzverantwortung<br />

und Management müssen die Hochschulen<br />

autonom handeln können, um ihr Profil zu stärken<br />

und im Wettbewerb mit hochwertigen Angeboten zu<br />

punkten. In den Hochschulgesetzen müssen die entsprechenden<br />

Voraussetzungen hierfür geschaffen werden.<br />

Die Studienfinanzierung muss sich am Investitionsbedarf<br />

der Hochschulen ausrichten. Dazu sollte ein bundesweiter<br />

Finanzierungspool eingerichtet werden, der von den<br />

Ländern mitgetragen wird und der Aufwand und Ertrag<br />

verknüpft. Bestandteil der Studienfinanzierung sollten<br />

auch Studiengebühren sein. Zudem muss der Übergang<br />

ins Studium weiter erleichtert werden. Hierzu sind intensive<br />

Kooperationen zwischen Schulen und Hochschulen,<br />

transparente Informationen und zielgerichtete Beratungsangebote<br />

für Studieninteressierte, aber auch verbesserte<br />

Studienmöglichkeiten für beruflich Qualifizierte und Berufstätige<br />

notwendig.<br />

Beruflich Qualifizierte müssen bundesweit Zugang zu den<br />

Auswahlverfahren der Hochschulen erhalten und durch<br />

besondere Beratungs- und Unterstützungsangebote für<br />

ein Studium gewonnen werden. Der Übergang vom Studium<br />

in Beschäftigung gelingt am besten durch intensive<br />

Kooperationen zwischen Hochschulen und Wirtschaft,<br />

40 Fachkräftemangel <strong>bekämpfen</strong> – Wettbewerbsfähigkeit <strong>sichern</strong><br />

die Einbindung von Vertretern der Berufspraxis in die<br />

Entwicklung von Studienangeboten und die Stärkung von<br />

Praxisbezügen im Studium.<br />

Studienabbrüche sind nicht selten Folge einer „Abwärtsspirale“,<br />

die sich durch Misserfolge und schwindende<br />

Motivation selbst verstärkt. Zur Vermeidung von Studienabbrüchen<br />

muss in den Hochschulen eine Art „Frühwarnsystem“<br />

installiert werden, so dass potenzielle<br />

Studienabbrecher frühzeitig identifiziert und der negative<br />

Kreislauf mit konstruktiven und fördernden Angeboten<br />

durchbrochen werden kann. Auch hier ergeben sich Ansatzpunkte<br />

für gemeinsame Initiativen von Hochschulen<br />

und Unternehmen. Falls ein Studienabbruch dennoch unvermeidbar<br />

ist, sollten die im Studium bereits erworbenen<br />

Kompetenzen nach Möglichkeit für eine entsprechende<br />

duale Berufsausbildung in einem Unternehmen genutzt<br />

und auf diese angerechnet werden.

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