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fachkräftemangel bekämpfen wettbewerbsfähigkeit sichern

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Ausbildungsreife sicherstellen – Berufsorientierung stärken<br />

Zu viele junge Menschen verfügen am Ende ihrer<br />

Schullaufbahn nicht über die Kompetenzen, die für die<br />

Aufnahme einer Ausbildung erforderlich sind. So verließen<br />

2009 6,5 % der Schulabgänger (d. h. rd. 58.000<br />

junge Menschen) die Schule ohne Abschluss. Der PISA-<br />

Studie zufolge sind sogar 20 % der 15-Jährigen Schüler<br />

nicht ausbildungsreif (d. h. rd. 170.000). Junge Migranten<br />

bzw. Ausländer zählen überproportional häufig zu diesen<br />

Problemgruppen: Laut PISA sind bis zu 40 % der Schüler<br />

mit Migrationshintergrund nicht ausbildungsreif. Ausländische<br />

Jugendliche verlassen die Schule zu 15 % ohne<br />

Schulabschluss (Statistisches Bundesamt, 2009). Dass<br />

ein Schulabschluss wichtig für den weiteren Bildungsund<br />

Erwerbsverlauf ist, zeigt ein Blick auf die Arbeitslosenstatistik.<br />

Personen ohne Schulabschluss sind überproportional<br />

häufig arbeitslos.<br />

Ziel<br />

Junge menschen in der schule ausreichend auf den<br />

start in ausbildung und beruf vorbereiten und umfassende<br />

ausbildungsreife vermitteln; Quote der schulabbrecher<br />

bis 2015 auf 4 % und anteil nicht ausbildungsreifer<br />

schüler auf 10 % senken.<br />

Die Partner im „Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs“<br />

haben gemeinsam mit der BA 2006<br />

den „Kriterienkatalog Ausbildungsreife“ erarbeitet. Demnach<br />

wird die Ausbildungsreife bestimmt durch:<br />

schulische Basiskenntnisse wie Schreiben, Lesen,<br />

mathematische Grundkenntnisse, wirtschaftliche<br />

Grundkenntnisse<br />

psychologische Leistungsmerkmale wie Sprachbeherrschung,<br />

logisches Denken, räumliches<br />

Vorstellungsvermögen<br />

Merkmale des Arbeits- und Sozialverhaltens wie<br />

Kommunikationsfähigkeit, Leistungsbereitschaft,<br />

Umgangsformen, Zuverlässigkeit<br />

physische Merkmale (altersgerechter Entwicklungsstand,<br />

gesundheitliche Voraussetzungen)<br />

Berufswahlreife (Selbsteinschätzungskompetenz,<br />

Informationskompetenz)<br />

Wie wichtig es für die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist,<br />

den Anteil nicht ausbildungsreifer Schulabgänger deutlich<br />

zu senken, zeigt folgende Rechnung: Die Zahl der ausbildungsreifen<br />

Schulabgänger, die für eine anschließende<br />

Berufsausbildung oder ein Studium zur Verfügung stehen,<br />

wird aufgrund der demografischen Entwicklung zwischen<br />

2006 (Höchststand an Schulabgängern) und 2015<br />

selbst dann sinken, wenn es in diesem Zeitraum gelingt,<br />

den Anteil nicht ausbildungsreifer Schulabgänger von<br />

20 % auf 10 % zu halbieren.<br />

Was tut die Wirtschaft?<br />

Unternehmen und Verbände unterstützen die Stärkung<br />

der frühkindlichen Bildung und der Schulqualität. Sie<br />

kooperieren mit Kindergärten z. B. in Form von speziellen<br />

Angeboten zur Leseförderung, von MINT-Projekten<br />

und Experimenten und engagieren sich im Rahmen<br />

von Projekten zur engeren Verknüpfung von Kindergarten<br />

und Grundschule sowie zur Qualifizierung von<br />

Erzieher(inne)n. Die Wirtschaft fördert überdies die Ausbildungsreife<br />

und Berufsorientierung von Schülern, insbesondere<br />

durch Aktivitäten im Rahmen des Netzwerks<br />

SCHULEWIRTSCHAFT (siehe Kasten nächste Seite).<br />

Ausbildungsreife Schulabsolventen<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

Jahrgangsstärke der<br />

16- bis 19-Jährigen<br />

970.363<br />

935.096<br />

897.315<br />

850.333<br />

822.000<br />

801.333<br />

796.000<br />

806.000<br />

810.000<br />

801.333<br />

Ausbildungsreife<br />

Schulabgänger,<br />

wenn 20 % den<br />

Kriterien nicht<br />

genügen (Status quo)<br />

776.290<br />

748.077<br />

717.852<br />

680.267<br />

657.600<br />

641.067<br />

636.800<br />

644.800<br />

648.000<br />

641.067<br />

Ursprungsdaten: Nationaler Bildungsbericht 2010<br />

Ausbildungsreife<br />

Schulabgänger,<br />

wenn 10 % den<br />

Kriterien nicht<br />

genügen (Zielgröße)<br />

721.200<br />

716.400<br />

725.400<br />

729.000<br />

721.200<br />

Fachkräftemangel <strong>bekämpfen</strong> – Wettbewerbsfähigkeit <strong>sichern</strong><br />

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