Gartenfreund November 2012 - Landesverband Westfalen und ...
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II<br />
VERBANDSNACHRICHTEN<br />
Offener Brief zum Schutz<br />
des polnischen Kleingartenwesens<br />
Kleingärtner aus <strong>Westfalen</strong>-Lippe <strong>und</strong> Großpolen/Poznan<br />
unterzeichnen<br />
Dass Partnerschaften mehr sind als der Austausch von Grußworten<br />
<strong>und</strong> Geschenken, demonstrierten die polnischen <strong>und</strong> deutschen<br />
Kleingärtner auf dem Jubiläumsfest am 20. September <strong>2012</strong><br />
in Poznan anlässlich des 25. Jahrestages der Zusammenarbeit<br />
der Landesverbände Großpolen/Poznan <strong>und</strong> <strong>Westfalen</strong>-Lippe.<br />
Mit einem offenen Brief zum Schutz des polnischen Kleingartenwesens<br />
demonstrieren Kleingärtner aus <strong>Westfalen</strong>-Lippe <strong>und</strong><br />
Polen gelebte Solidarität im gemeinsamen Haus Europa.<br />
Mit dem Urteil des polnischen Verfassungsgerichtes vom 11. Juli<br />
<strong>2012</strong> wächst die Gefahr, dass die bisher vom polnischen Kleingärtnerverband<br />
zentral verwalteten Kleingartenflächen in Zukunft<br />
verstärkt der Nutzungskonkurrenz durch Industrie, Verkehr<br />
<strong>und</strong> Wohnbebauung zum Opfer fallen.<br />
Das Verfassungsgericht hat der Politik (Sejm) eine Fri st von 18 Monaten<br />
gesetzt, um ein neues „Kleingartengesetz“ auf den Weg zu<br />
bringen. Verständlich, dass unter diesen Bedingungen das gesam<br />
te polnische Kleingartenwesen um seine Strukturen <strong>und</strong> den<br />
Fortbestand bangt. Die westfälisch-lippischen Kleingärtner unterstützen<br />
mit dem offenen Brief in dieser unruhigen Zeit die Anliegen<br />
ihrer Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> teilen mit ihnen ihre Sorgen <strong>und</strong> Nöte.<br />
Die Städte <strong>und</strong> Gemeinden werden wohl in Zukunft bei der Mitgestaltung<br />
des Kleingartenwesens eine stärkere Verantwortung<br />
übernehmen müssen. Umso wichtiger wird vor Ort in Zukunft die<br />
politische Kontaktpflege zwischen den regionalen <strong>und</strong> lokalen<br />
Kleingärtnerverbänden mit den Bürgermeistern <strong>und</strong> Parteien sein.<br />
Was vor Ort in den Kommunen in Sachen Kleingartenwesen auf<br />
den Weg gebracht wird, muss begleitet <strong>und</strong> gefördert werden<br />
durch ein landesweites Gesetz zum Schutz des polnischen Kleingartenwesens.<br />
Wir hoffen, dass neben dem offenen Brief auch die zahlreichen<br />
Gespräche mit den Kleingärtnern vor Ort, aber auch unsere Besuche<br />
bei den Bürgermeistern ein stückweit helfen, das Bewusstsein<br />
für die gesellschaftliche Bedeutung des Kleingartenwesens<br />
in Polen zu stärken. So gesehen sind Partnerschaften auch gelebte<br />
Demokratie in einem vereinten Europa, wo auf der Ebene<br />
des Kleingartenwesens noch intensive gemeinsame Arbeit zur<br />
Förderung <strong>und</strong> zum Schutz des Kleingartenwesens zu leisten ist.<br />
Werner Heidemann<br />
Fre<strong>und</strong>liche Empfänge in den polnischen Kleingartenanlagen<br />
<strong>und</strong> angeregte Unterhaltung.<br />
<strong>und</strong> Luben. Bei einem Empfang<br />
durch den dortigen Bürgermeister<br />
im historischen „Weißen Saal“<br />
erhielten wir Einblicke in die Geschichte<br />
<strong>und</strong> Entwicklung der<br />
Stadt.<br />
Am Nachmittag besuchten wir<br />
das Gelände der Ersatzanlage für<br />
Kleingärten, die dem Ausbau des<br />
Stadions von Poznań für die Europameisterschaft<br />
weichen musste.<br />
Die Finanzierung erfolgt hierbei<br />
durch die Stadt Poznań als Verursacher.<br />
Die Mittel wurden jedoch<br />
an den Verband weitergereicht,<br />
sodass der Neubau in Vereinsbzw.<br />
Verbandsregie erfolgt.<br />
25 Jahre Partnerschaft<br />
Die eigentliche Jubiläumsveranstaltung<br />
fand in einem würdigen<br />
Rahmen in der Kleingartenanlage<br />
„Gluszynka“ statt. Die beiden<br />
Vorsitzenden, Zdzislaw Sliwa <strong>und</strong><br />
Wil helm Spieß, gaben einen kurzen<br />
Rückblick <strong>und</strong> würdigten die<br />
vertrauensvolle, fre<strong>und</strong>schaftliche<br />
<strong>und</strong> von gegenseitiger Achtung geprägte<br />
Zusammenarbeit. Sie stellten<br />
übereinstimmend fest, dass<br />
ei ne Partnerschaft nur „von unten“<br />
entwickelt <strong>und</strong> nicht „von oben“<br />
verordnet werden kann.<br />
Sie kamen, ebenso wie der stellvertretende<br />
Vorsitzende, Jerzy Kucz<br />
nerowicz, zu dem Schluss, dass<br />
die Partnerschaft <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong> schaft<br />
zur Normalisierung der Beziehungen<br />
<strong>und</strong> auch zu dem schnel len<br />
Zusammenwachsen im Zuge der<br />
Mitgliedschaft Polens in der EU geführt<br />
hat.<br />
Den Mitgliedern der westfälisch-lippischen<br />
Delegation wurde<br />
danach eine besondere Ehre zuteil:<br />
Alle erhielten die „Silberne<br />
Ehrennadel“ <strong>und</strong> die Jubiläumsmedaille<br />
anlässlich des 30-jährigen<br />
Bestehens des Verbandes.<br />
Im Anschluss daran unterzeichneten<br />
die beiden Vorsitzenden,<br />
Zdzislaw Sliwa <strong>und</strong> Wilhelm Spieß,<br />
die von unserem Verband gestifteten<br />
Urk<strong>und</strong>en zum 25. Jahrestag der<br />
Partnerschaft <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaft.<br />
Selbstverständlich gehört zu einer<br />
Fre<strong>und</strong>schaft auch Solidarität,<br />
wenn ein Partner Probleme hat.<br />
Alle Teilnehmer unterschrieben<br />
ei nen offenen Brief an den Sejmmarschall<br />
(bei uns der B<strong>und</strong>estags<br />
präsident), der die Sorgen <strong>und</strong><br />
Gemeinsam unterzeichneten die<br />
Kleingärtner aus Großpolen/Poznan<br />
<strong>und</strong> <strong>Westfalen</strong>-Lippe einen offenen<br />
Brief zum Schutz des polnischen<br />
Klein gartenwesens, hier der stellvertretende<br />
Vorsitzende des <strong>Landesverband</strong>es,<br />
Peter Schulz, bei der<br />
Unterzeichnung.<br />
da raus resultierenden Forderungen<br />
deutlich machte (siehe auch<br />
den Beitrag im Kasten).<br />
Mit einer interessant zusammengestellten<br />
Bildershow <strong>und</strong> vielen<br />
Geschichten aus der Vergangenheit<br />
ging dieser Jubiläumsabend<br />
zu Ende. Die Feierlichkeiten<br />
lebten davon, dass auf beiden<br />
Seiten Mitglieder der Gründungszeit<br />
anwesend waren, die aus dieser<br />
Zeit berichteten. Jeder kannte<br />
noch jeden, <strong>und</strong> immer spürte man<br />
die Fre<strong>und</strong>schaften zwischen den<br />
einzelnen <strong>Gartenfre<strong>und</strong></strong>en, die im<br />
Verlauf der wechselseitigen Treffen<br />
entstanden waren. Es wurden<br />
Anekdoten <strong>und</strong> Geschichten erzählt.<br />
Und wie bei allen Treffen<br />
üb lich, wurde auch getanzt <strong>und</strong><br />
gesungen.<br />
Am Freitag besichtigten wir die<br />
Altstadt von Poznań <strong>und</strong> eine Kleingartenanlage.<br />
Nach einem Bummel<br />
durch ein Einkaufszentrum<br />
stand noch der Besuch des „Euro“-<br />
Stadions, der Heimat des Fußballvereins<br />
Lech Poznań, an.<br />
Der Abschlussabend stand nochmals<br />
im Zeichen eines gemütlichen<br />
Zusammenseins. Es wurde<br />
getanzt, gesungen, alte Beziehungen<br />
wurden aufgefrischt <strong>und</strong> neue<br />
gef<strong>und</strong>en. Im Anschluss lud Wilhelm<br />
Spieß die polnischen <strong>Gartenfre<strong>und</strong></strong>e<br />
zum Besuch nach Lünen<br />
ein.<br />
Nach einer herzlichen Verabschiedung<br />
durch Zdzislaw Sliwa<br />
<strong>und</strong> der Geschäftsführerin des Ver-<br />
<strong>Gartenfre<strong>und</strong></strong> <strong>November</strong> <strong>2012</strong>