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Bau einer kontinuierlich betriebenen Diffusionsnebelkammer

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Kapitel 1<br />

Physikalische Beschreibung<br />

<strong>einer</strong> Nebelkammer<br />

1.1 Funktionsprinzip <strong>einer</strong> Nebelkammer<br />

Die Nebelkammer von C. T. R. Wilson besteht aus einem Glaszylinder, bei<br />

dem eine Stirnfläche durch einen beweglichen Kolben ersetzt wurde. Das Zylindervolumen<br />

wird anfangs von <strong>einer</strong> mit Dampf gesättigten Luft gefüllt,<br />

d.h. es herrscht ein thermodynamisches Gleichgewicht zwischen der flüssigen<br />

und der gasförmigen Phase. Verschiebt man den Kolben ruckartig nach außen,<br />

dehnt sich die Luft in der Kammer adiabatisch aus, wodurch sie gekühlt<br />

und mit Dampf übersättigt wird. Unter diesen Bedingungen setzt sich der<br />

überschüssige Dampf an Kondensationskeimen an und bildet Nebeltropfen,<br />

die bei <strong>einer</strong> Beleuchtung sich als lichtstreuende Gebilde hell gegenüber der<br />

Umgebung abheben und dabei sogar fotographiert werden können.<br />

Treten schnelle Teilchen bzw. Strahlung in die Kammer ein, so können sie<br />

auf ihrem Weg die Gasmoleküle ionisieren. Die entstehenden Ionen können<br />

dann als Kondensationskeime 1 dienen, indem sie die umliegenden Dampfmoleküle<br />

anziehen. Aneinanderreihungen solcher lichtstreuenden Tropfen zeigen<br />

Bewegungsbahnen der in die Kammer eindringenden Teilchen 2 auf.<br />

Ein Mechanismus der Tropfenbildung an Ionen ist die elektrostatische<br />

Anziehung von polarisierbaren Dampfmolekülen. Deshalb verwendete Wilson<br />

bei seinen Versuchen als Dampfmedium Wasser. In späteren Arbeiten<br />

untersuchte man weitere polarisierbaren Flüssigkeiten auf ihre Anwendbar-<br />

1 Auch Staub und andere Partikel können Nebeltropfenbildung auslösen.<br />

2 Während der Experimentalphase wurden keine Spuren beobachtet, deren Ursprung<br />

der γ-Strahlung zugeordnet werden könnte. Dies entspricht dem deutlich niedrigeren Ionisationsvermögen<br />

der γ-Strahlung. Deshalb spielt diese Strahlung für diese Arbeit eine<br />

untergeordnete Rolle und ich verzichte auf eine Behandlung dieser Strahlungsart.<br />

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