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Bau einer kontinuierlich betriebenen Diffusionsnebelkammer

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1.2 Kondensationsprozesse an Ionen<br />

In ihrer Herleitung gehen G. Tohmfor und M. Volmer [2] von einem Ion mit<br />

Ladung e und Radius r1 aus, an dem 10 − 100 Wassermoleküle angelagert<br />

werden sollen. Das Ion besitzt die potenzielle elektrische Energie e2 . Um<br />

2r1<br />

daraus einen Tropfen mit Radius r durch Anlagerung von Dampfmolekülen<br />

zu erzeugen, muss zur Vergrößerung der Oberfläche O die Arbeit σO aufgewendet<br />

werden. Dabei ist σ die Oberflächenspannung der Flüssigkeit. Da die<br />

Gesamtladung des Tropfens dabei erhalten bleibt und der Radius zunimmt,<br />

verringert sich die elektrische Energie des Tropfens.<br />

Um die elektrische Energie Eel des Tropfens zu berechnen, verwenden G.<br />

Tohmfor und M. Volmer als Modell einen Kugelkondensator, der mit zwei<br />

unterschiedlichen Medien gefüllt ist. Dieses Vorgehen ist laut G. Tohmfor<br />

und M. Volmer notwendig, da die das Ion umgebenden Moleküle aufgrund<br />

des Dissoziationsgrades4 der Flüssigkeit nicht als Leiter angenommen werden<br />

können. Im Grenzfall <strong>einer</strong> unendlich weit entfernten äußeren Kondensatorschale<br />

und Luft als äußeres Medium (ɛLuft = 1) erhalten G. Tohmfor und<br />

M. Volmer für elektrische Energie des Tropfens:<br />

Eel(r) = e2<br />

2r<br />

�<br />

1 − 1<br />

ɛ<br />

�<br />

+ const. , (1.1)<br />

wobei ɛ die Dielektrizitätskonstante der Flüssigkeit ist. Damit muss zur Erzeugung<br />

eines Tropfens mit Radius r um ein Ion folgende Arbeit aufgewendet<br />

werden:<br />

� 2 e<br />

F = σO − −<br />

2r1<br />

�<br />

1 − 1<br />

ɛ<br />

� e 2<br />

2r<br />

�<br />

. (1.2)<br />

Um das thermodynamische Potenzial µr (pro Molekül) zu erhalten, muss<br />

die letzte Gleichung nach der im Tropfen gebundenen Molekülzahl N abgeleitet<br />

werden:<br />

µr − µ∞ = kBT ln S = σ dO<br />

� � 2 d e<br />

− − 1 −<br />

dN dN 2r1<br />

1<br />

� � 2 e<br />

ɛ 2r<br />

= 2σ<br />

r V0<br />

�<br />

− 1 − 1<br />

� 2 e<br />

ɛ 8πr4 V0, V0 = M1<br />

, (1.3)<br />

Nρt<br />

wobei M1 das Molekulargewicht und ρt die Dichte der Flüssigkeit ist. Diese<br />

Gleichung wird für Wasser in Abbildung 1.1 graphisch dargestellt. Die<br />

4 z.B. für Wasser: 3 · 10 −10 , d.h. erst in einem Tropfen aus 1<br />

3 · 1010 Molekülen ist ein<br />

ungebundenes H + -OH − -Paar zu erwarten.<br />

5

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