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Konrad 2007 - Konrad-haenisch-schule.com

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AD(H)S - eine Herausforderung für alle<br />

Im Rahmen des PoWi-Unterrichts der Klasse 8a R sollten sich<br />

Schüler anhand von Zeitungsartikeln mit einem aktuellen Thema<br />

befassen und eine kreative Methode finden, um der Klasse das<br />

erarbeitet Thema vorzutragen. Jasmin Kock wählte den Weg, das<br />

Thema als Lebensgeschichte von Frau Jedermann zu erzählen:<br />

„Schönen guten Tag, mein Name ist Frau Jedermann. Ich<br />

möchte Ihnen nun eine kleine Geschichte aus meinem Leben erzählen.<br />

Ich bin eine 35jährige Büroangestellte und erziehe meinen<br />

15-jährigen Sohn alleine.<br />

Am Anfang meiner Geschichte stand mein Sohn Hans kurz<br />

vor einem Schulverweis. Ständig war er in Schlägereien verwickelt,<br />

und seine Leistungen in der Schule waren unterirdisch.<br />

Trotz mehrerer Gespräche mit dem Direktor, dem Lehrer und<br />

mir änderte er sein Verhalten nicht. Mein Arbeitgeber war über<br />

meine Fehlzeiten deswegen nicht sehr glücklich, und nach ca.<br />

zwei Jahren drohte er mir mit der Kündigung. Mit dem Lehrer<br />

traf ich dann eine wichtige Entscheidung. Ich ließ mir einen Termin<br />

in einem Sozialpädiatrischen Zentrum geben, um meinen<br />

Sohn dort vorzustellen und herauszufinden, warum er so ist, wie<br />

er ist.<br />

Leider musste ich fast vier Monate darauf warten. Dann gab<br />

mir die Sprechstundenhilfe eine Schreibunterlage und einen<br />

etwa 120 Fragen umfassenden Anamnesebogen. Was die dort alles<br />

wissen wollten! Viele Fragen konnte ich gar nicht beantworten.<br />

Wer merkt sich schon alle Einzelheiten in der Entwicklung<br />

seines Kindes.<br />

Als der Arzt kam, war Hans schon völlig genervt. Was sollte<br />

er hier zwischen lauter Grundschülern? Trotzdem konnte der<br />

Arzt ihn überreden mitzukommen und ein paar Tests zu machen.<br />

Drei Stunden später kam er wieder heraus und war total<br />

fertig. War er mit dem Doktor beim Fußball? Ich wunderte mich<br />

sehr.<br />

Zur Testauswertung drei Wochen später ging ich alleine. Lange<br />

sprach der Arzt mit mir, fragte noch mal nach Hans’ Problemen<br />

in der Schule, seiner Unruhe, seiner Vergesslichkeit und seinen<br />

Flüchtigkeitsfehlern beim Schreiben. Ich dachte schon: “ Was<br />

ist dein Kind doch für ein Depp!“ Als der Arzt mir dann mitteilte,<br />

dass Hans’ IQ überdurchschnittlich hoch sei, er aber an einer<br />

Rechenstörung leide und sein ADHS einer Behandlung bedarf,<br />

97<br />

TEXT JASMIN<br />

KOCK

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