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RDT 2/2008 - Bund gegen Missbrauch der Tiere ev

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AUF EIN WORT…<br />

Liebe Mitglie<strong>der</strong>, liebe Tierfreunde!<br />

E DITORIAL<br />

Am 8. August <strong>2008</strong> beginnen in China die Olympischen Spiele. Kaum ein<br />

an<strong>der</strong>es Ereignis hat bereits im Vorfeld zu so kontroverser Diskussion geführt<br />

wie die Ausrichtung <strong>der</strong> Olympischen Spiele.<br />

In einem Land, das offensichtlich elementare Grundrechte wie Menschenwürde,<br />

bmt-Vorsitzen<strong>der</strong> Dr. Jörg Styrie<br />

Min<strong>der</strong>heitenrechte, freie Religionsausübung, Meinungs-, Versammlungs- und<br />

Pressefreiheit missachtet. Nachhaltig bekenne ich mich, wie Sie sicher auch,<br />

zu diesen Rechten, erachte sie als elementare Basis einer weltumspannenden friedlichen Koexistenz.<br />

Und dennoch fehlt mir in <strong>der</strong> öffentlichen Diskussion noch ein weiterer Punkt: Chinas Umgang mit Tier,<br />

Natur und Umwelt, <strong>der</strong> in seiner Unbarmherzigkeit kaum seinesgleichen findet. Als Vorsitzen<strong>der</strong> einer<br />

Tierschutzorganisation habe ich natürlich immer auch das Leid <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> vor Augen - und das ist in China<br />

grenzenlos. Allein die Jagd auf herrenlose Hunde und Katzen im Vorfeld <strong>der</strong> Wettkämpfe, die gnadenlos<br />

durchgeführt wurde und in ganz Europa auf Ablehnung stieß.<br />

O<strong>der</strong> denken Sie an die Kragenbären, die ein Leben lang in Käfigen gefangen gehalten werden, die kaum<br />

größer als sie selber sind. Unter unvorstellbaren Qualen wird den Wildtieren <strong>der</strong> Gallensaft abgezapft.<br />

Manche Bären durchleiden bis zu 20 Jahre - Bären haben ein starkes Herz - diese folterähnlichen Torturen.<br />

Ich denke mit fast körperlichem Schmerz an die Millionen Katzen und Hunde, die wegen ihres Fells unter<br />

bestialischen Bedingungen gehalten und getötet werden, gleiches gilt für die zum Verzehr bestimmten<br />

Haustiere.<br />

Und ich habe die Berichte von Tigerfarmen in Erinnerung, in denen die Raubkatzen gezüchtet (und getötet)<br />

werden, um sie als "Rohstofflieferanten" für die traditionelle chinesische Medizin vorrätig zu halten.<br />

Unvergesslich auch die grausigen Szenen in chinesischen Zoos: Vor den Augen <strong>der</strong> Zoobesucher reißen<br />

Raubkatzen lebende Kühe und Ziegen in Fetzen.<br />

Tierschutz in China? Ein Tierschutzgesetz für ein Land, in dem ein falsches Wort zum falschen Zeitpunkt<br />

Gefängnis bedeutet? Welche Möglichkeiten haben wir, auf den Umgang <strong>der</strong> Chinesen mit ihren <strong>Tiere</strong>n<br />

Einfluss zu nehmen? Tierschutz hat im Land <strong>der</strong> Mitte scheinbar keinen Platz.<br />

Die Olympischen Spiele stehen für mich in diesem Jahr, in diesem Land, unter keinem guten Stern. Ich<br />

kann mich über sportliche Höchstleistungen nicht freuen, wenn ich befürchten muss, dass vielleicht in<br />

unmittelbarer Nähe zu den Sportstätten, <strong>Tiere</strong> aus den unterschiedlichsten Gründen grausam zu Tode<br />

kommen.<br />

Dennoch wäre es falsch, den Kopf hängen zu lassen und mutlos zu werden. Ohne Protest, ohne den<br />

Aufschrei <strong>gegen</strong>über soviel Tierleid würde <strong>der</strong> Tierschutz in China nie eine Chance bekommen, würden<br />

die Tierschutzprobleme ohne Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Weltöffentlichkeit bleiben. Ich bitte Sie daher ganz<br />

herzlich, sich an unserer For<strong>der</strong>ung für ein Tierschutzgesetz (Protestkarten in <strong>der</strong> Heftmitte) in China zu<br />

beteiligen.<br />

Es grüßt Sie herzlich in tierschützerischer Verbundenheit<br />

Ihr<br />

CHINA IM FOCUS DER WELTÖFFENTLICHKEIT<br />

Dr. Jörg Styrie<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/<strong>2008</strong><br />

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