FrauenMachtKarriere!® 2010
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inhalt :: Editorial :: BEgrüssung :: Keynote :: Podium :: WorKshoP 1 2 3 4 5 6 7 8 :: KooPErationsPartnEr :: imPrEssum<br />
Bis Ende 2015 sollen 30 Prozent der oberen und mittleren Führungspositionen<br />
des Telekom-Konzerns mit Frauen besetzt sein.<br />
Diese Regelung gilt weltweit. Die Umsetzung wird systematisch<br />
durch Zielwerte entlang der gesamten Talentkette vorbereitet. Zugleich<br />
haben wir uns vorgenommen, für gute Arbeitsbedingungen<br />
zu sorgen, die Frauen wie Männern, gerade auch denen mit Familie,<br />
eine faire Chance auf Karriere in unserem Unternehmen ermöglichen.<br />
Fünf Business Cases für mehr Frauen an der Spitze<br />
Mehr Frauen im Management zu haben, ist heute nicht allein ein<br />
Imagefaktor, sondern eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit.<br />
Wir betrachten die Einführung der Frauenquote deswegen als Beitrag<br />
zu unserer Konzernstrategie, die dazu dient, Profitabilität und<br />
Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Wir erweitern damit unseren Talentpool<br />
und erhöhen die Vielfalt in unserem Management – eine<br />
wichtige Voraussetzung, um in einem hoch dynamischen Umfeld<br />
innovationsfähig zu bleiben und die richtigen Weichen für die Zukunft<br />
zu stellen.<br />
Die eingespielten, männlich geprägten Monokulturen, die heute in<br />
den Entscheidungsebenen von Unternehmen vorherrschen, bieten<br />
dafür die denkbar schlechtesten Voraussetzungen. Die Quote ist<br />
ein Instrument, das dazu dient, diese traditionellen Muster aufzuheben<br />
und bestehende Einseitigkeiten abzumildern. Sie legt den<br />
Hebel um zugunsten einer leistungs-, kompetenz- und potenzialorientierten<br />
Auswahl- und Beförderungspolitik.<br />
Fünf „Business Cases“, also betriebswirtschaftliche Erwägungen<br />
für einen verbindlichen Weg zur Steigerung des Frauenanteils in<br />
den Führungspositionen, möchte ich aufführen:<br />
geschäftlicher erfolg: Zahlreiche Studien bestätigen: Gemischte<br />
Teams sind nicht nur innovativer, sondern auch produktiver. Eine<br />
Gleichstellung der Geschlechter schafft also im Wortsinne Mehrwert.<br />
So hat die Unternehmensberatung McKinsey 2007 in ihrer<br />
Studie „Women Matter 1“ festgestellt, dass die europäischen Unternehmen,<br />
die die meisten Frauen in ihren obersten Führungs-<br />
etagen haben, am erfolgreichsten sind. Unternehmen mit einem<br />
geringeren Frauenanteil an der Spitze weisen eine sichtlich<br />
schlechtere wirtschaftliche und finanzielle Performance auf.<br />
talentmärkte: Die demografische Entwicklung und der zunehmende<br />
Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften zwingen uns<br />
dazu, unsere Talentstrategie zu überarbeiten, um neue Segmente<br />
zu erschließen und vorhandene besser auszuschöpfen. Bereits<br />
heute sind 60 Prozent der Absolventen von wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Studiengängen an deutschen Hochschulen Frauen.<br />
Zugleich zeichnet sich immer deutlicher eine Fachkräftelücke ab.<br />
So werden nach Berechnungen der OECD im Jahr 2020 auf zehn<br />
Ingenieure im Vorruhestandsalter nur noch sieben Nachwuchsingenieure<br />
kommen. Das heißt: Wir brauchen eine sinnvolle, faire<br />
und nachhaltige Erweiterung des Talentpools, aus dem wir die<br />
Führung von morgen für Wissensunternehmen gewinnen können.<br />
Weibliche Karrieren in einer globalisierten Welt<br />
<strong>FrauenMachtKarriere</strong>!<br />
10<br />
Ansprüche an den guten Ruf: Die globalisierte Welt fordert von<br />
Unternehmen mehr denn je, aus eigenem Antrieb gesellschaftliche<br />
Verantwortung zu übernehmen. Unternehmen sind heute<br />
„Naked Corporations“: CSR-Rankings nehmen ihre Performance<br />
in Bezug auf soziale und Umweltaspekte in den Blick, kritische<br />
Nicht-Regierungsorganisationen fragen zum Beispiel auch nach<br />
Gleichberechtigung und prangern Diskriminierung an. Dabei<br />
kommen ihnen die digitalen Medien zugute, vor allem das Internet,<br />
das neue Öffentlichkeiten schafft und Informationen schnell<br />
zugänglich macht.<br />
investmentfaktor nachhaltigkeit: Immer mehr Investoren legen<br />
heute Wert darauf, ihr Kapital auf gesellschaftlich verantwortliche<br />
Weise anzulegen (Socially Responsible Investment,<br />
SRI). Damit wächst die Bedeutung von Gender Diversity als ein<br />
Faktor, über den die Nachhaltigkeitsorientierung von Unternehmen<br />
gemessen wird. 2007 haben sich 2,78 Prozent der Aktionärinnen<br />
und Aktionäre der Deutschen Telekom an SRI-Kriterien<br />
orientiert, 2008 hat sich der Wert mit 5,4 Prozent fast verdoppelt<br />
– und er zeigt weiterhin eine steigende Tendenz.<br />
Zukunftstrend open systems: „A rich environment requires a<br />
rich response“ – dieser Leitsatz bringt die praktischen Schlussfolgerungen<br />
aus zahlreichen Untersuchungen auf den Punkt, die<br />
darauf hindeuten, dass geschlossene Systeme zwar zu exzellenten<br />
Routinen im Status Quo führen, aber nicht genügend Sensorik<br />
und Reaktionsfähigkeit für disruptiven Wandel aufbringen. Die<br />
deutliche Erhöhung des Frauenanteils in den Führungsebenen<br />
bricht eingespielte Routinen auf und sorgt so für die Ergebnisoffenheit<br />
und Innovationsfähigkeit, die heute von Unternehmen in<br />
einer von großer Veränderungsdynamik geprägten Welt gefordert<br />
ist.