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FrauenMachtKarriere!® 2010

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inhalt :: Editorial :: BEgrüssung :: KEynotE :: PodiuM :: WorKshoP 1 2 3 4 5 6 7 8 :: KooPErationsPartnEr :: imPrEssum<br />

als Führungskraft viele praktische Erfahrungen in Konzernen gesammelt.<br />

Zugleich haben sie sich in Managerinnennetzwerken<br />

wie dem EWMD engagiert, wo sie deutlich gemacht haben, wie<br />

wichtig es ist, dass Frauen Verantwortung übernehmen, dass sie<br />

in den männerdominierten Strukturen kämpfen und sichtbar werden.<br />

Aber irgendwann, und das sehe ich mit einem lachenden und<br />

einem weinenden Auge, sind sie dann müde geworden, haben eine<br />

Idee und oft auch das eigene Team aus dem Unternehmen mitgenommen<br />

und daraus ihr eigenes Geschäftsmodell entwickelt.<br />

Wenn sie diese Frauen so beobachten: bringen sie eine besondere<br />

Führungsqualität, einen eigenen, weiblichen Führungsstil mit?<br />

schneider: Ich denke schon, dass Frauen eine andere Führungskultur<br />

haben und dass sie in der Regel mit Kommunikation und Einfühlungsvermögen<br />

punkten können. Hochinteressant fand ich die<br />

Analysen, die im Workshop von Frau Hoyndorf vorgestellt wurden:<br />

Die Kompetenzen, die in Unternehmen heute und in Zukunft gefragt<br />

sind, haben sich danach verschoben hin zu kommunikativen<br />

Fähigkeiten und anderen sogenannten Soft Skills. Funktionale Skills,<br />

IT-Fähigkeiten werden hingegen vorausgesetzt. Daran lässt sich erkennen,<br />

dass die Voraussetzungen für Frauen heute sehr gut sind.<br />

»Die Kompetenzen, die in Unternehmen heute<br />

und in Zukunft gefragt sind, haben sich<br />

verschoben hin zu kommunikativen Fähigkeiten<br />

und anderen sogenannten Soft Skills.«<br />

Sieglinde Schneider<br />

herr van dick, wird Führung noch immer männlich gedacht?<br />

van dick: Eindeutig ja. Wir haben ein Bild der typischen Frau und<br />

des typischen Mannes im Kopf, das hat sich gegenüber der Zeit<br />

unserer Großeltern nicht grundlegend geändert. Eine Frau steht<br />

heute vor der Schwierigkeit, dass sie männlich wirken muss, um<br />

als gute Führungsperson wahrgenommen zu werden. Wenn sie das<br />

aber tut, wird es ihr wieder vorgehalten.<br />

Weibliche Karrieren in einer globalisierten Welt<br />

<strong>FrauenMachtKarriere</strong>!<br />

15<br />

herr stuber, um eine Führungsrolle überzeugend zu übernehmen,<br />

ist authentizität gefordert. Können Frauen das eigentlich<br />

entwickeln, angesichts der schwierigkeit, die herr van dick<br />

eben benannt hat?<br />

stuber: Am Ende zählt die Mischung. Wenn Frauen männliche<br />

Rollenmuster übernehmen, wird ihnen das übel genommen und sie<br />

werden am Ende nicht ganz so erfolgreich sein. Andererseits befindet<br />

sich die Wirtschaft, wie eben schon festgestellt, in einem<br />

Umbruch: Netzwerken, virtuelles Zusammenarbeiten und Emotionalität<br />

werden wichtiger – also alles das, was Frauen stereotypisch<br />

besser können. Frauen müssen lernen, das besser zu vermarkten,<br />

allerdings in dem Wissen, dass das System noch männlich geprägt<br />

ist. Dabei kommt ihnen zugute, was sie allen Forschungserkenntnissen<br />

nach gut können und das ist das „Sowohl-als-auch“: Wenn<br />

sie den flexiblen Rückgriff auf weiblich und männlich geprägte<br />

Stile als strategisches Instrument entwickeln, können sie daraus<br />

echte Vorteile ziehen. Aber die Balance ist wichtig: Weder dürfen<br />

Frauen sich ganz an dem männlichen Role-Model orientieren noch<br />

ausschließlich auf Weiblichkeit setzen. Sie müssen wissen, wo ihre<br />

Stärken liegen und wie sie diese in einem bestimmten Kontext gezielt<br />

einsetzen.<br />

»Eine Frau steht heute vor der Schwierigkeit, dass<br />

sie männlich wirken muss, um als gute Führungs-<br />

person wahrgenommen zu werden. Wenn sie das<br />

aber tut, wird es ihr wieder vorgehalten.«<br />

Rolf van Dick

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