16.01.2013 Aufrufe

FrauenMachtKarriere!® 2010

FrauenMachtKarriere!® 2010

FrauenMachtKarriere!® 2010

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

inhalt :: Editorial :: BEgrüssung :: KEynotE :: PodiuM :: WorKshoP 1 2 3 4 5 6 7 8 :: KooPErationsPartnEr :: imPrEssum<br />

Unterschiedlichkeit ermöglichen. Wir haben über neunzig internationale<br />

Studien gefunden, die den positiven Impuls bestätigen, der<br />

von Diversity ausgeht – natürlich abhängig von geeigneten Rahmenbedingungen.<br />

van dick: Die Firmen, mit denen Sie arbeiten, zeigen schon eine<br />

Bereitschaft, sie haben erkannt, dass es sinnvoll ist, sich mit diesem<br />

Konzept auseinanderzusetzen. Gerade in Unternehmen mit internationaler,<br />

diverser Kundschaft fällt diese Begründung leichter.<br />

Wir sehen aber in anderen Unternehmen allzu oft, dass die Ampel<br />

noch auf Rot steht.<br />

Nach meiner Ansicht ist es bei Diversity wie bei allen Personalthemen:<br />

Es ist entscheidend, dass es dafür Sponsoren im Vorstand der<br />

Firma gibt. In dem Moment, in dem solche prominenten Treiber<br />

auftreten, ist schon viel für ein Klima der Offenheit getan.<br />

tschirner: Ich denke, es muss auch ein Bewusstsein dafür da sein,<br />

dass ein solcher Weg Kosten verursacht, und man muss sich darüber<br />

klar sein, für wen es Kosten und für wen es Benefits bringt.<br />

Natürlich muss ein Vorstand durch mehr Diversity etwas von seiner<br />

Gemütlichkeit und seinem Common Understanding abgeben. Führungskräfte<br />

müssen sich möglicherweise auf neue Konflikte einlassen.<br />

Wenn eine einzelne Frau in den Vorstand kommt, ist das noch<br />

nicht einmal der Fall. Von ihr wird erwartet, dass sie sich der bestehenden<br />

Kultur unterordnet. Damit haben wir in der Regel keine<br />

Diversität, sondern nur ein weibliches Gesicht.<br />

Für mich gehört deswegen viel mehr dazu, nämlich ein kultureller<br />

Wandel, das hat vorhin ja auch Frau Maier deutlich gemacht. Dahinter<br />

dürfen wir gar nicht mehr zurück, das muss unsere Maxime<br />

sein. Wir sehen es ja bei den jungen Führungsfrauen, die wir seit<br />

Jahren begleiten: Die haben keine Lust darauf, da oben hinzukommen,<br />

sie wollen sich das nicht antun, solange sich die Kultur der<br />

Alpha-Tiere nicht ändert. Die jungen Männer wollen das übrigens<br />

auch nicht. Mit anderen Worten: Das Potenzial, das wir hier in<br />

Deutschland haben, geht uns verloren. Wir müssen das einmal klar<br />

benennen: Deutschland ist langfristig nicht mehr zukunftsfähig,<br />

wenn wir so weitermachen wie bisher.<br />

hoyndorf: Nach meiner Überzeugung ist die Dynamik, die wir jetzt<br />

in manchen Unternehmen erleben, auch extrinsisch getrieben.<br />

»Die jungen Führungsfrauen haben keine Lust<br />

darauf, da oben hinzukommen, sie wollen sich das<br />

nicht antun, solange sich die Kultur der Alpha-<br />

Tiere nicht ändert.«<br />

Nadja Tschirner<br />

Weibliche Karrieren in einer globalisierten Welt<br />

<strong>FrauenMachtKarriere</strong>!<br />

18<br />

»Durch die wachsende weibliche Kundschaft ent-<br />

steht ein Wissensdruck, damit wird sehr bald be-<br />

zifferbar sein, welchen Beitrag ein hoher Frauen-<br />

anteil für das Geschäft leistet.«<br />

Karen Hoyndorf<br />

Irgendwann, vermute ich, wird es zum Beispiel so sein, dass, wenn<br />

wir von Accenture ein Angebot für die Telekom vorlegen, darin<br />

eine Auskunft darüber erwartet wird, wie wir es mit der Frauenquote<br />

halten. Ein anderer Treiber ist die wachsende weibliche<br />

Kundschaft. Dadurch entsteht ein Wissensdruck und damit wird<br />

sehr bald konkret bezifferbar sein, welchen Beitrag ein hoher Frauenanteil<br />

für das Geschäft leistet.<br />

tschirner: Damit sind wir auch wieder bei der Globalisierung, die<br />

diesen Trend fördert: Ich weiß von einem schottischen Unternehmen,<br />

das für einen Auftrag mehrere Firmen zu einer Präsentation<br />

gebeten hatte. Die Amerikaner traten mit einem diversen Team an,<br />

Frauen, Männer, mit unterschiedlichen ethnischen Wurzeln. Die<br />

Deutschen kamen rein weiß, rein männlich. Und sie haben den Auftrag<br />

nicht bekommen. Es bilden sich also internationale Standards<br />

heraus, hinter die wir meines Erachtens nicht mehr zurück können.<br />

Was würden sie als Wissenschaftler sagen, herr van dick, mit<br />

welchen aktionen können wir die Frauen motivieren, sich stärker<br />

um Führungspositionen zu bemühen und wie können wir<br />

all die Männer da oben bewegen, mehr Frauen in Führungspositionen<br />

zu lassen?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!