FrauenMachtKarriere!® 2010
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Natürlich gibt es Sorgen und Widerstand –<br />
aber auch erste Erfolge<br />
Die Meinungen zur Quote sind ebenso vielfältig wie unsere Belegschaft.<br />
Natürlich fürchtet mancher Mann um den Bestand seiner<br />
vermeintlich angestammten Position. Manche Frau sorgt sich, dass<br />
sie als Quotenfrau wahrgenommen wird, dass ihr also die Qualifikation<br />
abgesprochen wird, die sie in ihre Position gebracht hat. Es<br />
bestehen Sorgen, dass Männer, die besser geeignet wären, wegen<br />
ihres „falschen“ Geschlechts nicht zum Zuge kommen und schließlich,<br />
dass Führungskräfte in ihrer Wahlfreiheit bei Stellenbesetzungen<br />
eingeschränkt und benachteiligt werden.<br />
Mit diesen Vorbehalten werden wir uns auch zukünftig auseinandersetzen<br />
müssen. Wir werden harte Überzeugungsarbeit leisten<br />
und die uns selbst gestellten Aufgaben mit aller Sorgfalt angehen,<br />
um die Skeptiker in den eigenen Reihen zu widerlegen.<br />
Wir stellen erfreulicherweise aber auch fest, dass die Quote schon<br />
jetzt positive Wirkungen zeigt und zwar nicht nur in Bezug auf die<br />
Frauen: Der mit ihr einhergehende Wandel nützt nämlich auch den<br />
Männern, denen jedenfalls, die durch althergebrachte Denk- und<br />
Entscheidungsmuster ebenfalls Begrenzungen erfahren: So machen<br />
immer mehr männliche Führungskräfte von flexiblen Arbeitsmodellen<br />
Gebrauch und der Anteil von Männern, die bei der Deutschen<br />
Telekom AG in Elternzeit gehen, ist gegenüber dem Vorjahr<br />
merklich angestiegen.<br />
Als weitere Erfolge möchte ich anführen:<br />
Der Anteil von Frauen im Managemententwicklungsprogramm<br />
„start up!“ ist von 18 Prozent im Jahr 2009 auf 32,6 Prozent im<br />
Jahr <strong>2010</strong> angestiegen;<br />
Bei der Einstellung von Top-Nachwuchsführungskräften aus dem<br />
Programm „start up!“ ist der Frauenanteil von 33 auf 49 Prozent<br />
angestiegen;<br />
Sechs statt vormals nur zwei Managerinnen gehören inzwischen<br />
zum Top-Management direkt unterhalb der Vorstandsebene;<br />
Die Telekom hat neun weitere weibliche Aufsichtsräte in den<br />
Tochter- und Enkelunternehmen bestellt, sodass nunmehr anteilseignerseitig<br />
14 Frauen Mandate in Telekom-Aufsichtsräten<br />
wahrnehmen.<br />
Damit haben wir unser Ziel noch nicht erreicht, aber wir gehen mit<br />
großen Schritten in die richtige Richtung und werden den eingeschlagenen<br />
Weg konsequent in den einzelnen Gesellschaften des<br />
Unternehmens weitergehen.<br />
Fazit<br />
Die Quote ist ein kontroverses Instrument und kein Allheilmittel<br />
– dessen sind wir uns bewusst. Die Studien sind aber eindeutig:<br />
Unternehmen mit hohem Frauenanteil im Management sind produktiver<br />
und innovativer. Die Quote ist der Dominostein, der einen<br />
tief greifenden Kulturwandel in unserem Unternehmen anstößt,<br />
sie ist die Keimzelle für die Entfaltung umfassender Vielfalt bei der<br />
Telekom.<br />
Die eigentliche Herausforderung liegt in den Köpfen: Wir betreiben<br />
Kulturarbeit, wollen tradierte Muster aufbrechen, festgefahrene<br />
homogene Strukturen und monokulturelle Systeme öffnen. Wenn<br />
uns das gelingt, erreichen wir unser übergeordnetes Ziel, dass sich<br />
nämliche die Quote mittelfristig selbst überflüssig macht.<br />
Weibliche Karrieren in einer globalisierten Welt<br />
<strong>FrauenMachtKarriere</strong>!<br />
13<br />
Mechthilde Maier ist Leiterin Group Diversity Management bei der<br />
Deutschen Telekom AG und begleitet die Einführung der Frauenquote<br />
in ihrem Unternehmen federführend.