16.01.2013 Aufrufe

FrauenMachtKarriere!® 2010

FrauenMachtKarriere!® 2010

FrauenMachtKarriere!® 2010

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

inhalt :: Editorial :: BEgrüssung :: KEynotE :: PodiuM :: WorKshoP 1 2 3 4 5 6 7 8 :: KooPErationsPartnEr :: imPrEssum<br />

»Letztlich hilft nur eine Quote, verbunden<br />

mit einer Revision von Qualifikationsprinzipien,<br />

die sich an männlichen Biografiemustern<br />

orientieren.«<br />

Rolf van Dick<br />

Van dick: Ich glaube, die Frauen sind motiviert. Wenn ich mir die<br />

Hochschule anschaue, so gibt es fast keine Ausschreibung für eine<br />

Professur, auf die sich nicht geeignete, qualifizierte Frauen bewerben.<br />

Letztlich, das ist meine Überzeugung, hilft nur eine Quote, verbunden<br />

mit einer Revision von Qualifikationsprinzipien, die sich<br />

an männlichen Biografiemustern orientieren. Anders werden wir<br />

den Wandel nicht hinbekommen. Ich vergleiche das immer mit der<br />

Einführung der Anschnallpflicht in den Siebzigerjahren. Ich war<br />

damals noch klein und erinnere mich gut, wie mein Vater sich dagegen<br />

gesträubt hat – solange, bis die Strafgebühr von 40 Mark<br />

eingeführt wurde. Heute ist das Anschnallen für uns alle doch<br />

selbstverständlich, wir machen es nicht, um einer Strafe zu entgehen,<br />

sondern wir würden uns ohne Gurt dumm vorkommen, insbesondere,<br />

wenn wir kleine Kinder im Auto haben.<br />

In Norwegen wurde es genauso gemacht: Nachdem eine Selbstverpflichtung<br />

der Wirtschaft nichts gebracht hatte, wurde eine<br />

Strafregelung eingeführt. Und siehe da, in Kürze hat es funktioniert.<br />

Und es hat der Wirtschaft noch nicht einmal geschadet,<br />

ganz im Gegenteil.<br />

Maier: Für uns als Telekom ist neben der demografischen Entwicklung<br />

die Notwendigkeit, einen breiteren Talentpool zu schaffen,<br />

das entscheidende Argument für die Quote. Die Gefahr, dass man<br />

Talente einseitig entwickelt und dann mit Macht in die falsche<br />

Richtung läuft, ist einfach riesig. Um ein so großes Unternehmen<br />

wie die Telekom nachhaltig und erfolgsversprechend aufzustellen,<br />

braucht es ein Klima der Offenheit, sodass sich die unterschiedlichen<br />

Talente angezogen und wertgeschätzt fühlen.<br />

Das heißt nicht, dass ich in allen Teams Vielfalt brauche – aber in<br />

den Entscheidungsgremien, da haben wir sie dringend nötig. Hier<br />

brauchen wir auch Konflikte und Auseinandersetzungen, damit<br />

Entscheidungen nicht unhinterfragt in die falsche Richtung gehen.<br />

Wenn wir uns heute die Spitzenmanager ansehen, so sind die zwischen<br />

45 und 55 Jahre alt und männlich. Das ist eine homogene<br />

Gruppe, deren Kultur zählt nach wie vor. Und die wenigen Männer<br />

und Frauen, die nachkommen, stehen unter hohem Assimilationsdruck.<br />

Der Hebel, um das zu durchbrechen und Anschub zu leisten<br />

für eine größere Vielfalt, das ist für uns die Quote.<br />

Weibliche Karrieren in einer globalisierten Welt<br />

<strong>FrauenMachtKarriere</strong>!<br />

19<br />

»Die Gefahr, dass man Talente einseitig entwickelt<br />

und dann mit Macht in die falsche Richtung<br />

läuft, ist einfach riesig.«<br />

Mechthilde Maier

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!