FrauenMachtKarriere!® 2010
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»Letztlich hilft nur eine Quote, verbunden<br />
mit einer Revision von Qualifikationsprinzipien,<br />
die sich an männlichen Biografiemustern<br />
orientieren.«<br />
Rolf van Dick<br />
Van dick: Ich glaube, die Frauen sind motiviert. Wenn ich mir die<br />
Hochschule anschaue, so gibt es fast keine Ausschreibung für eine<br />
Professur, auf die sich nicht geeignete, qualifizierte Frauen bewerben.<br />
Letztlich, das ist meine Überzeugung, hilft nur eine Quote, verbunden<br />
mit einer Revision von Qualifikationsprinzipien, die sich<br />
an männlichen Biografiemustern orientieren. Anders werden wir<br />
den Wandel nicht hinbekommen. Ich vergleiche das immer mit der<br />
Einführung der Anschnallpflicht in den Siebzigerjahren. Ich war<br />
damals noch klein und erinnere mich gut, wie mein Vater sich dagegen<br />
gesträubt hat – solange, bis die Strafgebühr von 40 Mark<br />
eingeführt wurde. Heute ist das Anschnallen für uns alle doch<br />
selbstverständlich, wir machen es nicht, um einer Strafe zu entgehen,<br />
sondern wir würden uns ohne Gurt dumm vorkommen, insbesondere,<br />
wenn wir kleine Kinder im Auto haben.<br />
In Norwegen wurde es genauso gemacht: Nachdem eine Selbstverpflichtung<br />
der Wirtschaft nichts gebracht hatte, wurde eine<br />
Strafregelung eingeführt. Und siehe da, in Kürze hat es funktioniert.<br />
Und es hat der Wirtschaft noch nicht einmal geschadet,<br />
ganz im Gegenteil.<br />
Maier: Für uns als Telekom ist neben der demografischen Entwicklung<br />
die Notwendigkeit, einen breiteren Talentpool zu schaffen,<br />
das entscheidende Argument für die Quote. Die Gefahr, dass man<br />
Talente einseitig entwickelt und dann mit Macht in die falsche<br />
Richtung läuft, ist einfach riesig. Um ein so großes Unternehmen<br />
wie die Telekom nachhaltig und erfolgsversprechend aufzustellen,<br />
braucht es ein Klima der Offenheit, sodass sich die unterschiedlichen<br />
Talente angezogen und wertgeschätzt fühlen.<br />
Das heißt nicht, dass ich in allen Teams Vielfalt brauche – aber in<br />
den Entscheidungsgremien, da haben wir sie dringend nötig. Hier<br />
brauchen wir auch Konflikte und Auseinandersetzungen, damit<br />
Entscheidungen nicht unhinterfragt in die falsche Richtung gehen.<br />
Wenn wir uns heute die Spitzenmanager ansehen, so sind die zwischen<br />
45 und 55 Jahre alt und männlich. Das ist eine homogene<br />
Gruppe, deren Kultur zählt nach wie vor. Und die wenigen Männer<br />
und Frauen, die nachkommen, stehen unter hohem Assimilationsdruck.<br />
Der Hebel, um das zu durchbrechen und Anschub zu leisten<br />
für eine größere Vielfalt, das ist für uns die Quote.<br />
Weibliche Karrieren in einer globalisierten Welt<br />
<strong>FrauenMachtKarriere</strong>!<br />
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»Die Gefahr, dass man Talente einseitig entwickelt<br />
und dann mit Macht in die falsche Richtung<br />
läuft, ist einfach riesig.«<br />
Mechthilde Maier