Ho! - INFORM Designmagazin
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Alle Fotos: Hersteller<br />
artefakt<br />
Neue Konstruktion<br />
Der Stuhl ST6 ist in den Neunzigern vom deutsch-österreichischen Architektur-<br />
und Designbüro Arge2 für den Tiroler <strong>Ho</strong>lzmöbelhersteller Hussl entworfen<br />
worden. Kürzlich machte man sich gemeinsam daran, diesen sehr erfolgreichen<br />
Entwurf zu überarbeiten. Einerseits um den Stühlen ein zeitgemäßes Update<br />
zu verleihen, andererseits aber auch, um die Konstruktion zu optimieren. Die<br />
neue Version ST6N zeichnet sich neben der neuen Formgebung vor allem dadurch<br />
aus, dass nun das Untergestell in verschiedenen Hölzern produzierbar<br />
ist. Die ursprüngliche Konstruktion ließ nur eine Herstellung in Buche zu, da<br />
der konstruktive Rahmen aus einem einzigen gebogenen Buchenteil bestand.<br />
In der neuen Version ist der Rahmen hingegen aus vier Teilstücken zusammengefügt<br />
und kann daher auch in Eiche, Esche und Nuss gefertigt werden.<br />
Die Sitzschale besteht aus farbig lackiertem Sperrholz, – den ST6N gibt es<br />
aber auch komplett in Buche oder Esche. Der ST6N entspricht damit dem<br />
heutigen Wunsch nach möglichst großer Produktdiversität.<br />
Erhältlich bei www.dasmoebel.at | www.arge2.de | www.hussl.at<br />
Photo: courtesy of Studio Kiki van Eijk<br />
Neues Material<br />
Formal ist der EF Table von Nachwuchsdesigner Sascha Nordmeyer klar erkennbar<br />
an Jean Prouvés EM Table angelehnt. Schon das Original vereinte in<br />
vorbildlicher Weise Anforderungen an die Stabilität des Tisches mit minimalem<br />
Materialeinsatz. Das Redesign von Nordmeyers Entwurf liegt im Werkstoff:<br />
statt Stahlblech verwendet der Absolvent der ESAD Reims für die Tischbeine<br />
das Thermoplast Arboform. Dieses aus Lignin bestehende Naturpolymer ist<br />
ein Beiprodukt der Papierindustrie. Arboform ermöglicht es, Formteile aus<br />
<strong>Ho</strong>lz im Spritzgussverfahren zu fertigen. Durch diese freie Formbarkeit erreicht<br />
die Gestaltung von <strong>Ho</strong>lzteilen eine ganz neue Dimension. Die Tischplatte besteht<br />
ebenfalls zu 100 % aus biodegradierbarem Arboform und Buchenfurnier.<br />
Der EF – für Eco-effective – Table ist bereits mit dem Red dot: best of the<br />
best 2009 ausgezeichnet worden, und wir hoffen, dass Nordmeyer die Verwendung<br />
des Materials Arboform mit seinem Entwurf vorangetrieben hat.<br />
www.saschanordmeyer.com | www.tecnaro.de<br />
Neue Dimension<br />
Das Ziehharmonikaprinzip von Nähkästchen und Werkzeugkisten verbindet<br />
ideale Raumnutzung mit maximaler Ordnungsmöglichkeit. Kiki van Eijk führt<br />
das alte Prinzip durch die Vergrößerung vom Kästchen zum Schrank ad absurdum.<br />
An der diesjährigen Dutch Design Week präsentierte sie in ihrem<br />
Eindhovener Atelier den Ulmenschrank Sewing Box Cabinet, der nicht sonderlich<br />
raumsparend ist; auch die Nutzbarkeit der oberen Fächer ist durchaus<br />
in Frage zu stellen. <strong>Ho</strong>ch anzurechnen ist van Eijk jedoch ihre vierjährige Entwicklungsarbeit<br />
an der auf Federn basierenden Ziehharmonikamechanik: der<br />
Schrank kann nämlich trotz seines hohen Gewichtes ohne Motor oder Elektronik<br />
durch einfaches Ziehen auf einer Seite von nur einer Person geöffnet<br />
werden. Van Eijk wollte die analoge Anmutung unbedingt erhalten und vermeiden,<br />
dass man den Schrank nur zu zweit öffnen kann. Und erstaunlicherweise<br />
ist der Radius, den der geöffnete Schrank beansprucht, nicht so groß,<br />
wie man vermuten könnte.<br />
www.kikiworld.nl<br />
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