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NEW OLDS. DESIGN IM SPANNUNGSVERHÄLTNIS ZWISCHEN TRADITION<br />
UND INNOVATION<br />
Elke aus dem Moore, Institut für Auslandsbeziehungen (Hg.) | avedition | dt./engl. | 401 S. | 29,90 EUR | ca. 44,90 SFr<br />
Couchgarnitur, Schrankwand und Zimmerpflanze – ein typisches deutsches Wohnzimmer der Fünfzigerjahre.<br />
Der Orientteppich darf nicht fehlen. Spießiger geht es nicht? Doch wie Volker Albus, Kurator der<br />
vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) organisierten Ausstellung new olds nachweist, erfreut sich<br />
der gute alte Perserteppich nach wie vor großer Beliebtheit. Freilich nicht mehr in seiner klassischen<br />
Ausformung, sondern als Vorlage, als Motiv- und Ideengeber, als Versatzstück einer unprätentiösen, aufgeklärten,<br />
multikulturellen Gegenwart. In der globalisierten Welt brechen die Grenzen einheitlicher Kulturen<br />
und Kulturkreise auf. Dabei wird gerne übersehen, dass das, was als „neu“ verkauft wird, oft einem historischen<br />
Formenvokabular entlehnt ist. new olds erzählt eine Designgeschichte anhand von 60 Objekten,<br />
untersucht die Transformation tradierter Gestaltungsprinzipien und präsentiert verschiedene Ansätze des<br />
Recycling und Redesign. [WEI]<br />
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REDUCE, REUSE, RECYCLE. DEUTSCHER PAVILLON / 13. INTERNATIONALE<br />
ARCHITEKTURAUSSTELLUNG LA BIENNALE DI VENEZIA 2012<br />
Muck Petzet / Florian Heilmeyer (Hg.) | Hatje Cantz | dt. | 272 S. | 35,- EUR | ca. 49,90 SFr<br />
Abreißen und neubauen? Das ist vielleicht die einfachste, aber mit Sicherheit nicht immer die beste<br />
Lösung. Die Publikation zum deutschen Beitrag auf der 13. Internationalen Architekturausstellung der<br />
Biennale Venedig 2012 unterstreicht, dass die Auseinandersetzung mit dem Vorhandenen in Deutschland<br />
längst zur wichtigsten Aufgabe der Architekten geworden ist. Auch die wenig geschätzten Gebäude der<br />
Nachkriegszeit sollten als lohnende architektonische Ressource erkannt werden. Anhand von zahlreichen<br />
Beispielen werden zukunftsweisende Strategien für die Wieder- und Neunutzung, den Umbau und die<br />
Erweiterung des Gebäudebestands aufgezeigt. Aufschlussreich sind vor allem die zahlreichen Interviews.<br />
Die vorgestellten Architekten sind keine Neuschöpfer mehr. Stattdessen werden sie zu Fortentwicklern:<br />
Sie respektieren vorhandene Strukturen, betrachten sie aus aktueller Perspektive und denken mit ihren<br />
Eingriffen Architektur weiter. [WEI]<br />
TERUNOBU FUJIMORI. ARCHITEKT<br />
Hannes Rössler / Michael Buhrs (Hg.) | Hatje Cantz | dt. | 240 S. | 39,80 EUR | ca. 55,- SFr<br />
Ein Teehaus in der Krone eines Baumes, ein Kunstmuseum für Kinder, das einem Elefanten gleicht, und<br />
ein Caféhaus, das auf Stelzen laufen kann – klingt verrückt, aber all diese Gebäude gibt es wirklich. Realisiert<br />
hat sie Terunobu Fujimori (*1946). Das Münchner Museum Villa Stuck präsentierte in diesem Jahr<br />
eine umfassende Werkschau des japanischen Exzentrikers. Die surrealistischen Entwürfe des Architekten<br />
faszinieren: Archaisch, poetisch und ökologisch, sind sie fast ausschließlich aus traditionellen, einfachen<br />
Materialien wie Erde, Stein, <strong>Ho</strong>lz, Kohle, Baumrinde und Mörtel gebaut. Der Bildband veranschaulicht<br />
das Schaffen Fujimoris, der sich auch als Architekturhistoriker einen Namen gemacht hat. Nicht fehlen<br />
darf das für den Garten des Museums entwickelte „Walking Café“. Ansonsten bevorzugt Fujimori Tee.<br />
Der Bau von Teehäusern nimmt in seinem Werk eine besondere Stellung ein. Fujimoris eigenwillige Ar-<br />
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