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Prävalenz-Forschung: Zusammenfassung der Datenlage - HfH ...

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2. Welche Einflussgrößen bestimmen die Varianz <strong>der</strong> teils sehr divergenten <strong>Prävalenz</strong>zahlen?<br />

3. Wie hoch ist <strong>der</strong> Bedarf an Massnahmen, gestaffelt nach beobachten – beraten – för<strong>der</strong>n –<br />

therapieren – son<strong>der</strong>beschulen? Ist dieser Bedarf aktuell repräsentiert o<strong>der</strong> sogar unter-<br />

bzw. überrepräsentiert?<br />

4. Wer entscheidet über die Zuweisung von (welchen) abgestuften Massnahmen?<br />

Mit abgestuften Massnahmen sind Sprachbildung – Sprachför<strong>der</strong>ung – Sprachtherapie<br />

(einschliesslich geson<strong>der</strong>te Beschulung) gemeint. Sowohl über die Definition <strong>der</strong> Begriffe als auch<br />

über die Zuständigkeit für Entscheidung, Planung und Durchführung <strong>der</strong> Massnahmen wird aktuell<br />

sehr kontrovers diskutiert (vgl. Deutscher Bundesverband, o.J.; Braun & Steiner, 2007b; Knebel &<br />

Welling, 2008). Wir definieren die Begriffe hier wie folgt:<br />

1. Sprachbildung für alle Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Sprachentwicklung: Sprachbildung will die Wichtigkeit<br />

von gesprochener und geschriebener Sprache sowie von Kommunikationsregeln erfahrbar<br />

machen, kulturelle Unterschiede wertschätzen und Kin<strong>der</strong> ermutigen, sich auszudrücken<br />

und auszutauschen. Sinnvoll ist die Einbettung in thematische Zyklen sowie eine<br />

Orientierung am Entwicklungsstand des Kindes. Die Zuweisung zu dieser Massnahme ist<br />

obligat, die Planung obliegt einer Fachperson (Logopoädin), die Durchführung liegt in den<br />

Händen von Erziehungspersonen. Die Erziehungsperson wirkt dabei auch über die<br />

Vorbildfunktion.<br />

2. Sprachför<strong>der</strong>ung für (Sprach-) Risikokin<strong>der</strong> und für sprachauffällige Kin<strong>der</strong>:<br />

Sprachför<strong>der</strong>ung will (Sprach- und Kommunikations-) Situationen so gestalten, dass<br />

Sicherheit im Handeln mit Sprache entsteht und Regeln des sprachlichen Miteinan<strong>der</strong>s<br />

gelebt werden. Sinnvoll ist die Einbettung in thematische Zyklen sowie eine Orientierung<br />

am Entwicklungsstand des Kindes. Die Zuweisung zu dieser Massnahme erfolgt<br />

beobachtend zunächst durch die Erziehungsperson und anschließend durch die<br />

Logopädin, sowohl die Planung als auch die Durchführung mit Beratung <strong>der</strong> Eltern obliegt<br />

<strong>der</strong> Logopädin, kooperativ mit Erziehungspersonen. Die Erfolgskontrolle führt die<br />

Logopädin durch.<br />

3. Sprachtherapie für Kin<strong>der</strong> mit diagnostizierten Sprachstörungen: Sprachtherapie will gezielt<br />

an sprachlichen Bausteinen, Verknüpfungen, Reflexionen und Wirkungen ansetzen, um<br />

einen entwicklungsgerechten Sprachlern-Prozess zu unterstützen. Sinnvoll sind<br />

Lernstationen und eine Orientierung am Entwicklungsstand des Kindes. Die Zuweisung zu<br />

dieser Massnahme erfolgt durch eine logopädische Diagnostik durch die Logopädin mit den<br />

Mitteln Test – Befragung – Spontansprachanalyse; sowohl die Planung als auch die<br />

Durchführung mit Beratung <strong>der</strong> Eltern sowie die Erfolgskontrolle obliegt <strong>der</strong> Logopädin. Ist<br />

das Kind schulpflichtig kann <strong>der</strong> sprachtherapeutische Unterricht die Sprachtherapie<br />

ersetzen o<strong>der</strong> ergänzen.

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