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Prävalenz-Forschung: Zusammenfassung der Datenlage - HfH ...

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mit 3, kompletter Jahrgang mit ca. 5 Jahren), <strong>der</strong> Beratung mit Empowerment <strong>der</strong> Eltern, <strong>der</strong><br />

Frühintervention als pädagogische För<strong>der</strong>ung und gezielter Therapie sollten vor dem Hintergrund<br />

drohen<strong>der</strong> Langzeitfolgen aus ethischen und volkswirtschaftlichen Gründen unbedingt genutzt<br />

werden.<br />

Insgesamt zeigt unsere Literaturrecherche, dass es, trotz großer Varianz, bezüglich einer normalen<br />

sprachlichen Entwicklung, Eckwerte für die Einschätzung individueller Fälle im Sinne eines<br />

Interventionsbedarfs gibt. Diese lassen sich in <strong>der</strong> folgenden Übersicht zusammenfassen.<br />

Tab. 5: Gefährdung <strong>der</strong> Sprachentwicklung und sinnvolle Erfassungszeitpunkte<br />

Screening des Gesamtjahrgangs zum Zeitpunkt 24 Monate = ca. 15% eines<br />

Jahrgangs, die gefährdet für SSES sind (Late-talker). � Früherfassung I<br />

15% Late-talker (=100%) zum Zeitpunkt 36<br />

Monate:<br />

- 34% „Aufholer“ (Late- bloomer, Anteil<br />

„Illusionisten“ unklar)<br />

- 66% sprachentwicklungsgestört<br />

-> ca. 10% eines Jahrgangs sprachverzögert<br />

� Früherfassung II<br />

Von diesen 66% SSES (= 100%) sind zum<br />

Zeitpunkt 5 Jahre:<br />

- 50% persistierende Sprachstörungen mit<br />

Begleitstörungen und Problemen im<br />

Schriftspracherwerb<br />

-> ca. 5% eines Jahrgangs sprachgestört<br />

mit Ausstrahlung auf die<br />

Gesamtentwicklung<br />

Screening des Gesamtjahrgangs zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Einschulung mit ca. 5,5 Jahren<br />

gemäss Zahlen aus Deutschland:<br />

- ca. 25% Sprech- und Sprachauffälligkeiten eines Jahrgangs (hierin die 5%<br />

langfristigen SSES eingeschlossen)<br />

- Faktor x2 bei Migration / sozialer Benachteiligung<br />

� Schuleingangsuntersuchung<br />

Wie groß die Beeinflussbarkeit des Prozesses ist, ist unklar, da zu wenige Studien zur<br />

Therapiewirksamkeit vorliegen. Trotzdem zeigen einige Arbeiten deutlich auf, dass eine<br />

Frühintervention wirkt (vgl. z.B. Ward, 1999). Alternativen zu einer pädagogischen, bzw.<br />

logopädischen Beratung, För<strong>der</strong>ung und Therapie gibt es nicht, da eine direkte biologischgenetische<br />

Einflussnahme (z.B. medikamentös) nicht möglich ist. Zumal von einer erheblichen<br />

Persistenz <strong>der</strong> Störung mit einem Ausstrahlen auf alle relevanten Entwicklungsbereiche<br />

auszugehen ist, besteht Handlungsbedarf – und das bereits zu einem frühen Zeitpunkt.<br />

Prof. Dr. J. Steiner, <strong>HfH</strong> Zürich August 2008

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