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Liebe Leserinnen und Leser ECHO - Oberstufenschule Wädenswil

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<strong>ECHO</strong> [OBERSTUFENSCHULE]<br />

OSW Weiterbildung - Prävention sexueller Ausbeutung<br />

Im Rahmen einer internen Weiterbildung<br />

der <strong>Oberstufenschule</strong><br />

<strong>Wädenswil</strong> hielt Urs Urech von der<br />

Fachstelle MIRA ein Referat zum<br />

Thema sexuelle Ausbeutung. Unter<br />

Anleitung des Experten diskutieren<br />

die Lehrpersonen der Oberstufe<br />

heikle Fragen wie: Welche Körperkontakte<br />

sind erlaubt <strong>und</strong> pädagogisch<br />

sinnvoll?<br />

Ziel der Veranstaltung war es, die Lehrpersonen<br />

der <strong>Oberstufenschule</strong> bei der Prävention<br />

sexueller Ausbeutung zu unterstützen.<br />

MIRA ist spanisch <strong>und</strong> heisst «schau hin!».<br />

Genau dies empfiehlt Urech. «Nehmen Sie<br />

die Gefahr möglicher sexueller Ausbeutung<br />

ernst, aber bleiben Sie normal. Vertrauen<br />

Sie, bis Sie Anlass zu Misstrauen haben»,<br />

sind zwei Kernaussagen aus seinem Referat.<br />

Weil Verantwortliche oft verunsichert sind,<br />

weil es in jeder Schule heikle Situationen<br />

gibt <strong>und</strong> weil sich Lehrpersonen möglicherweise<br />

mit betroffenen Kinder oder Jugendlichen<br />

auseinander setzen müssen, sollten<br />

sich Schulen mit dem Thema beschäftigen.<br />

Für Urech ist die Prävention sexueller Ausbeutung<br />

ein Zeichen von Qualität.<br />

Zahlen, Fakten, Mythen<br />

In seinem Referat fasste Urech unter anderem<br />

die gesetzlichen Gr<strong>und</strong>lagen zusammen.<br />

Weiter berichtete er, dass fast ein Drittel<br />

aller Mädchen bis 16 Jahre <strong>und</strong> r<strong>und</strong> ein<br />

Zehntel aller Knaben im gleichen Alter sexuelle<br />

Gewalt erleben. Es ist ganz selten der<br />

fremde Mann, der Kinder ausbeutet. Viel<br />

öfter sind es Bekannte des Opfers, meist<br />

unauffällige <strong>und</strong> gut integrierte Menschen.<br />

Mehr als ein Drittel aller Taten werden von<br />

männlichen Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen unter<br />

19 Jahren verübt; fast vierzig Prozent<br />

sind direkte Bezugspersonen wie Väter, Onkel,<br />

Grossväter, Nachbarn, Trainer, Tanten<br />

oder Grossmütter. Lehrer stellen fünf Prozent<br />

der Täter, Pfarrer <strong>und</strong> Katecheten etwa<br />

0.2 Prozent. Der unbekannte Vergewaltiger<br />

aus dem Gebüsch kommt gemäss Urech<br />

nur in einem Prozent der Fälle vor.<br />

Gute Körperkontakte schützen vor<br />

Ausbeutung<br />

Dass im Schulbetrieb immer wieder heikle<br />

Situationen entstehen können, ist sich jede<br />

Lehrperson bewusst. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

sind für sie folgende Fragen von zentraler<br />

Bedeutung: Welche Körperkontakte sind<br />

erlaubt <strong>und</strong> pädagogisch sinnvoll? Welche<br />

Berührungen sind harmlos, welche grenzverletzend<br />

<strong>und</strong> ausbeutend? Welches sind<br />

heikle Situationen, die im Schulbetrieb zu<br />

Grenzverletzungen führen können? Wie<br />

kann ich mich als Lehrperson vor Verleumdung<br />

schützen?<br />

Einige Male unterbrach Urech sein Referat,<br />

um den Zuhörenden die Gelegenheit zu geben,<br />

die oben erwähnten Fragen zu diskutieren.<br />

Schnell entwickelten sich jeweils die<br />

Gruppengespräche zu lebhaften Diskussionen.<br />

Anschliessend fasste Urech die Meinungen<br />

<strong>und</strong> Erfahrungen der anwesenden<br />

Lehrpersonen zusammen <strong>und</strong> kommentier-<br />

te sie aus der Sicht des Experten. Für ihn<br />

ist klar: Körperkontakte sind auch im schulischen<br />

Umfeld nicht a priori verboten. Wenn<br />

sie gegenseitig erwünscht, nicht durch sexuelle<br />

Motive des Erwachsenen bestimmt sind<br />

<strong>und</strong> im Rahmen der Toleranz des Umfeldes<br />

liegen, sind sie durchaus zulässig.<br />

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