Liebe Leserinnen und Leser ECHO - Oberstufenschule Wädenswil

Der Kreis schliesst sich
Vor 44 Jahren startete Ueli Wezel
seine Lehrerlaufbahn an einer
1. Oberschulklasse im damals neu
gebauten Schulhaus Fuhr in
Wädenswil. Während zweier Jahre
machte der junge Primarlehrer
erste Erfahrungen auf der Oberstufe,
bevor es ihn für drei Jahre an
eine Schweizer Schule in Spanien
und nachher an verschiedene
Stellen, vorwiegend im Sonderpädagogischen
Bereich, zog. 31 Jahre
davon unterrichtete er an der
Sonderklasse B an der Oberstufe in
Horgen. Nun beendet er seine
Laufbahn wiederum im zweiten
Jahr als IF-Lehrkraft in Wädenswil.
Vollblutlehrer im Sonderpädagogischen
Bereich
Ob als Oberschullehrer, Lehrer für die Sonderklasse
B, Lehrer an Auslandschweizer-,
Tages- und Sonderschulen oder als Fachperson
für die Integrative Schulische Förderung
(IF), immer lagen Ueli Wezel die Kinder und
Jugendlichen am Herzen, die es nicht leicht
hatten. Ihnen brachte er Verständnis entgegen,
arbeitete mit ihnen an ihren Stärken,
lehrte sie, mit ihren Schwächen umzugehen
oder diese zu minimieren. So gab er ihnen
Selbstwertgefühl und Bestätigung und führte
sie zu Eigenverantwortung. Dabei halfen
ihm seine feine menschliche Art und
sehr oft auch seine grossen musischen und
handwerklichen Fähigkeiten. Noch in seinem
letzten Jahr als IF-Fachperson in Wädenswil
zeichnete er zusammen mit dem
Klassenlehrer für ein erfolgreiches Projekt
«Musik und Mathematik» verantwortlich.
Er schätzte den Kontakt zu den Jugendlichen,
seinen Kolleginnen und Kollegen und
bewegte sich sicher und erfolgreich auch in
multikulturellen Klassen. Über seinen Lehrauftrag
in den Klassen hinaus übernahm
Ueli Wezel zusätzliche Verantwortung im
Sonderpädagogischen Bereich. So setzte er
sich für die Jugendlichen mit besonderen
Bedürfnissen in den entsprechenden Kommissionen
seiner jeweiligen Schulgemeinden
ein, war Präsident im Kapitel für die
Sonderklassen und beteiligte sich bei der
Auswahl von geeigneten Sonderschullehrkräften
in der Wahlkommission. Als Delegierter
der Gemeinde Horgen in der Schulkommission
der Berufswahlschule setze er
sich über Jahre auch für die Anliegen der
Jugendlichen ein, die nicht einfach so leicht
den Einstieg ins Berufsleben fanden. Als
langjähriger Abteilungsleiter für Rhythmik
und Früherziehung sowie als Kursleiter der
Musikschule Horgen konnte er als Musiker
eine seiner Stärken zusätzlich ausleben.
Blick zurück
Gerne schaut er auf seine langjährige Berufszeit
zurück. Ueli Wezel freut sich auch
heute noch über viele nachhaltige Kontakte
zu ehemaligen Schüler/-innen, zu
Kolleginnen und Kollegen. Er geniesst die
verschiedenen Erfolge, zum Beispiel, wenn
er dazu beitragen konnte, dass Jugendliche
reintegriert wurden, aufsteigen oder gar ihren
Wunschberuf ergreifen konnten, oder
wenn sie zeigten, dass sie sich verstanden
und unterstützt fühlten. In guter Erinne-
ECHO [OBERSTUFENSCHULE]
rung bleiben ihm auch die musikalischen
Erfahrungen. Nur einmal in seiner langen
Berufskarriere stockte der Motor. Er fühlte,
dass sein hohes Engagement Tribut forderte
und er auszubrennen drohte. Rechtzeitig
holte er sich Hilfe, machte eine Pause, um
nachher zwar nicht leichtfüssig, aber beharrlich
und Schritt für Schritt wieder einzusteigen
und, angepasst an seine Eignungen
und Neigungen, wieder voller Kraft Fuss
zu fassen. So genoss er es sichtlich, seine
Lehrerlaufbahn dort zu beenden, wo er sie
begonnen hatte, in Wädenswil.
Für den Menschen auch in Zukunft
Ueli Wezel wird sich auch künftig für
Menschen einsetzen, die nicht immer nur
auf der Sonnenseite des Lebens sind. Das
wurde ihm bereits in die Wiege gelegt. So
übernimmt er ein befristetes Teilpensum
als IF-Lehrperson an der Primarschule Wädenswil.
Er wird für Pro Infirmis weiterhin
Kurse für behinderte Menschen anbieten,
mit ihnen musizieren, tanzen und singen.
Er wird auch künftig Menschen mit seiner
Jazz-Formation unterhalten und steht auch
noch bereit, wenn die Schule ihn punktuell
nötig hat. Dass seine Familie und er dabei
selber nicht zu kurz kommen, glaubt man
ihm, wenn man erfährt, dass er für eine
Band wieder vermehrt in die Tasten greift,
die Natur geniesst, wandert und Europas
Norden entdecken will und sich in die Literatur
und die Musik zu vertiefen gedenkt.
Die Schulpflege der OSW wünscht ihm dafür
von Herzen alles Gute.
9