3. Tafel
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Wasserstoffatome weist ein Proton<br />
im Kern und ein Elektron in der<br />
Elektronenhül-le auf. Das Sauerstoffatom<br />
dagegen acht Protonen<br />
und acht Elektronen. Sechs davon<br />
sind Außenelektronen: zwei einsame<br />
Elektronenpaare und zwei<br />
ungepaarte Elektronen, die leicht<br />
Bindungen eingehen. Jedes Wasserstoffatom<br />
hat eine partielle positive<br />
Ladung, das Sauer-stoffatom<br />
eine partielle negative Ladung, daher<br />
ist das H2O Molekül ein dreiatomiger,<br />
gut schwingungsfähiger,<br />
permanenter, elektrischer Miniatur<br />
– Dipol.<br />
Abb. 5: Stäbchenmodell des Wassermoleküls<br />
Solche dreiatomige Dipole finden<br />
sich in der Natur nicht selten wie<br />
z.B. Schwefelwasserstoff H2S. Das<br />
Besondere von Wasser allerdings<br />
ist, dass im Gegensatz zu H2S<br />
und anderen gas-förmigen Molekülen,<br />
wie CO2 oder SO2, Wasser<br />
unter den auf der Erdoberfläche<br />
herrschen-den mittleren Bedingungen<br />
von Druck und Temperatur eine<br />
Flüssigkeit ist (Abb. 7).<br />
Jedes Wassermolekül hat die Möglichkeit,<br />
vier Bindungen auszubilden.<br />
Diese Bindungen erzwingen<br />
8<br />
als energieärmste lokale Struktur<br />
in der Flüssigkeit eine tetraedrische<br />
Nahordnung. Obwohl Wasser nicht<br />
das einzige Molekül ist, das Wasserstoffbrücken<br />
ausbilden kann, so<br />
hat doch kein anderes die richtige<br />
Form, eine sich in alle Richtungen<br />
erstreckende Vernetzung zu ermöglichen.<br />
Es entstehen Molekülaggregate.<br />
Jedes Wassermolekül kann<br />
mit bis zu vier, selten auch bis zu<br />
fünf anderen Molekülen verbunden<br />
sein, üblicherweise weisen die<br />
meisten Moleküle zwei oder drei<br />
Brücken auf.<br />
Durch den Dipolcharakter und die<br />
Fähigkeit, sich untereinander zu<br />
übermolekularen linearen, flächigen<br />
oder räumlichen Gebilden zu<br />
assoziieren, ist auf der Erde unter<br />
den vorherrschen-den Druck- und<br />
Temperaturbedingungen Wasser<br />
eine Flüssigkeit und kein Gas.<br />
Abb. 6: Wasserstoffbrückenbildung<br />
Die Anomalien des Wassers<br />
Diese Wasserstoffbrückenbildungen<br />
sind der Grund für die phänomenologischen<br />
Eigen-schaften des<br />
Wassers, die oft als Anomalien dargestellt<br />
werden. Chemisch gesehen<br />
sind es allerdings keine Anomalien,<br />
sondern sie entsprechen genau den