Stärken-Schwächen-Analyse für den Logistikstandort Baden ...
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Daher gründet die Fiege Gruppe Joint Ventures (meist 51:49 % zugunsten Fiege) <strong>für</strong> die<br />
logistischen Aufgaben zusammen mit <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> und erreicht damit eine bessere<br />
Kun<strong>den</strong>bindung, während der Kunde weiterhin alle Einflussmöglichkeiten auf seine logistischen<br />
Prozesse behält. Eine klassische win-win-Situation.<br />
4.7 Bewertung der Unternehmensstruktur<br />
Die augenfälligste Schwäche des <strong>Logistikstandort</strong>es Ba<strong>den</strong>-Württemberg ist das Fehlen von<br />
Unternehmen aus der Spitzengruppe der größten Logistikdienstleister. Unter <strong>den</strong> Top 10 gibt es<br />
kein Unternehmen mit Hauptsitz in Ba<strong>den</strong>-Württemberg, unter <strong>den</strong> TOP 50 sind es nur drei und<br />
unter <strong>den</strong> TOP 100 nur sieben. Gleichzeitig ist Ba<strong>den</strong>-Württemberg in einer wirtschaftlichen<br />
Vergleichstudie zum dynamischsten deutschen Bundesland gekürt wor<strong>den</strong> 27 . Außerdem gehört<br />
Ba<strong>den</strong>-Württemberg beim logistischen Standortranking 28 und beim Outsourcingpotenzial 29 klar zu<br />
<strong>den</strong> führen<strong>den</strong> Bundesländern Deutschlands.<br />
Dies ist problematisch, da auch in der Logistik in der Regel die größten Unternehmen die Vorreiter<br />
im Bereich Technologie und Innovation sind. Zwar haben alle großen Logistiker auch Standorte in<br />
Ba<strong>den</strong>-Württemberg, die Entscheidungen fallen jedoch an anderer Stelle. Überspitzt gesagt, ist<br />
Ba<strong>den</strong>-Württemberg logistisch fremdbestimmt.<br />
Ebenfalls problematisch ist das besonders ausgeprägte Übergewicht der Güterkraftverkehrsunternehmen<br />
in der Logistikszene von Ba<strong>den</strong>-Württemberg. Diese Unternehmen stellen einen<br />
„Problembereich“ der Logistik dar, in dem selbst in Zeiten guter Transportkonjunktur hohe<br />
Insolvenzraten zu beobachten sind. Auch wenn dieses Problem nicht nur Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />
betrifft und bundesweit auftritt, hat es in Ba<strong>den</strong>-Württemberg aufgrund des Übergewichtes dieser<br />
Unternehmen ein besonderes Gewicht.<br />
Positiv ist, dass in Ba<strong>den</strong>-Württemberg, insbesondere an <strong>den</strong> starken Standorten der Regionen<br />
Stuttgart, Ulm und Mannheim, hoch spezialisierte Logistikdienstleister zu fin<strong>den</strong> sind, die die<br />
mittelständische Struktur der Verladerbranchen widerspiegeln. Diese Unternehmen haben<br />
weiterhin gute Zukunftsaussichten und expandieren stark.<br />
27<br />
Nach einer von IW-Consult 2007 zum 5. Mal durchgeführten Vergleichsstudie der 16 Bundesländer belegte<br />
Ba<strong>den</strong>-Württemberg <strong>den</strong> 1. Platz. Die Studie hat das Ziel, das Bundesland zu i<strong>den</strong>tifizieren, das in <strong>den</strong><br />
vergangenen 2 Jahren die größte wirtschaftliche Dynamik aufweist. Die deutschen Bundesländer wur<strong>den</strong> an<br />
Hand von 33 ökonomischen und standortrelevanten Indikatoren vom Bruttoinlandsprodukt bis zur<br />
Investitionsquote verglichen.<br />
28 Siehe Standortranking Logistik SCI/Logistikbarometer 8/2007<br />
29 Siehe Kap. 4.6 Outsourcingpotenzial<br />
© SCI Verkehr GmbH gesamt 123 Seiten<br />
0221 931 78-0 - 72 - 29. Februar 2008<br />
www.sci.de<br />
SSA_Bawü.doc