Ausgabe 12.2011 - dittgen Bauunternehmen GmbH
Ausgabe 12.2011 - dittgen Bauunternehmen GmbH
Ausgabe 12.2011 - dittgen Bauunternehmen GmbH
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Ausgabe</strong> 12-2011 <strong>Ausgabe</strong> 12-2011<br />
Das Burnout-Syndrom<br />
„Ausbrennen“ als Krankheitsbild<br />
RD - Im Zusammenhang mit dem wachsenden Leistungsund<br />
Erfolgsdruck, zunehmender Komplexität und<br />
Schnelllebigkeit vieler beruflicher Tätigkeitsfelder, häufig<br />
zunehmendem „Freizeitstress“ und gleichzeitig abnehmenden<br />
persönlichen und familiären Ressourcen haben<br />
psychosomatische Erkrankungen bei Stress und Burnout<br />
in letzter Zeit stetig zugenommen. Dem aktuellen<br />
Forschungsstand nach leidet mehr als die Hälfte der<br />
Erwerbs tätigen unter Stresssymptomen, etwa 25 Prozent<br />
haben ein Burnout-Syndrom.<br />
Die Symptome<br />
Typische Symptome des Syndroms sind zunehmende<br />
körperliche und emotionale Erschöpfung, damit einhergehend<br />
Verlust der körperlichen und mentalen<br />
Leistungsfähigkeit, häufig massive Konzentrations -<br />
störungen, innere Unruhe, Schlafstörungen und andere<br />
funktionelle Körperbeschwerden. In der Regel kommt<br />
es nach ursprünglich großem beruflichen oder privaten<br />
Engagement bei zunehmender Überforderung und verstärkten<br />
Kompensationsversuchen schließlich zu Rück -<br />
zugsverhalten, der Aufgabe positiver Aktivitäten und<br />
Kontakte, zu Ängsten, Hilflosigkeit und Versagens -<br />
gefühlen.<br />
Nicht selten geht das Burnout-Syndrom mit psychosomatischen<br />
oder körperlichen Begleiter krankungen einher,<br />
wie depressiven Störungen, Angststörungen, somatoformen<br />
Störungen, Bluthoch druck, orthopädischen<br />
Beschwerden bei Verspannungen, chronischem Tinnitus.<br />
Langfristig kann sich eine immer negativer werdende<br />
Einstellung zu den anfänglich als positiv erlebten<br />
Herausforderungen und eigenen Fähigkeiten entwickeln.<br />
Oft sind massive Selbstwertprobleme und zunehmende<br />
Selbstunsicherheit eine weitere langfristige Folge.<br />
Die Ursachen von Burnout<br />
Das Burnout-Syndrom kann vielfältige Ursachen<br />
haben, die meist miteinander in Wechselwirkung stehen.<br />
Umweltbedingungen wie hohe berufliche oder private<br />
Belastungen, stressreiche oder konfliktbelastete<br />
Arbeitsplatzbedingungen bis hin zu lang andauerndem,<br />
systematischem Mobbing, fehlende soziale Unter -<br />
stützung beziehungsweise Mangel an Anerkennung<br />
oder fehlende persönliche Einfluss- und Gestaltungs -<br />
möglichkeiten können ebenso zum Burnout führen, wie<br />
persönliche Eigenanteile in Form von zu ausgeprägter<br />
Leistungsorientierung, zu starkes Perfektionis musstreben,<br />
zu defensives oder unangemessenes Konfliktverhalten,<br />
Übergehen eigener Leistungs grenzen oder Vernach -<br />
lässigung von Freizeitausgleich und Erholung.<br />
Wenn die zunehmenden Belastungen durch die abnehmenden<br />
Ressourcen nicht mehr ausgeglichen werden<br />
können, kommt es zu einem wachsenden körperlichen<br />
und seelischem Ungleichgewicht mit den beschriebenen<br />
Stress- bzw. Burnout-Symptomen.<br />
Behandlungsmöglichkeiten und Vorbeugung<br />
des Burnout-Syndroms<br />
Menschen mit stressbedingten psychosomatischen<br />
Erkrankungen und Burnout-Syndrom können in psychosomatischen<br />
Fachkliniken wirkungsvoll behandelt<br />
werden. Die Betroffenen gewinnen zu ihren alltäglichen<br />
Problem- und Konfliktfeldern Abstand und haben unter<br />
professioneller medizinischer und psychotherapeutischer<br />
Anleitung die Möglichkeit, sich zu erholen, verloren<br />
gegangene Ressourcen wieder zu entdecken und<br />
Selbsthilfestrategien zur Stressbewältigung und Burnout-<br />
Prophylaxe zu erlernen. Dadurch wird die Lebensqualität<br />
verbessert sowie die Arbeits- und Leistungsfähigkeit<br />
wieder hergestellt bzw. erhalten.<br />
Neben Erholung und „Wiederaufladen leerer Akkus“<br />
so wie gezieltem Einüben von Selbsthilfestrategien zur<br />
Stressbewältigung rückt im Behandlungsverlauf die<br />
Früherkennung körperlicher und seelischer Warnsignale<br />
zur Burnout-Prophylaxe immer mehr in den Vordergrund.<br />
Die Betroffenen werden durch Informationen und systematische<br />
Selbstbeobachtung mit Verhaltensanalysen zu<br />
Experten ihrer eigenen Erkrankung. Sie lernen, mehr auf<br />
ihre Bedürfnisse, Gefühle und Grenzen zu achten, und<br />
optimieren ihre Lebensgewohnheiten. Nur durch praktische<br />
Selbsthilfe im Alltag kann die Behandlung langfristig<br />
erfolgreich sein.<br />
(Quelle: AHG – Klinik Berus)<br />
Kurzinterview<br />
zum Thema Burnout-Syndrom<br />
mit Renate Dittgen:<br />
Was sollte ein Mitarbeiter tun, wenn er den<br />
Verdacht hat, an einem Burnout-Syndrom zu<br />
leiden?<br />
Renate Dittgen: Er sollte auf keinen Fall versuchen,<br />
seine Probleme selbst zu lösen oder zu<br />
denken, dass sein Zustand schon irgendwie besser<br />
werden würde. Er sollte sofort professionelle<br />
Hilfe in Anspruch nehmen, sei es bei einem<br />
Arzt oder Psychotherapeuten. Heute sind psychische<br />
Krankheiten kein Tabu mehr, sondern<br />
man kann offen darüber reden. Ich könnte mir<br />
vorstellen, dass da Männer eher eine Scheu<br />
haben, sich gegenüber Kollegen oder dem<br />
Partner zu offenbaren.<br />
Was empfehlen Sie, wenn ein Mitarbeiter den<br />
Verdacht hat, ein Kollege könnte erkrankt sein?<br />
Renate Dittgen: Der Mitarbeiter sollte sich an<br />
seinen Vorgesetzten oder die Geschäftsleitung<br />
wenden, damit diese dann anschließend ein<br />
Gespräch mit dem Mitarbeiter führen.<br />
Wann sollte Ihrer Meinung nach die Behandlung<br />
einsetzen, wie wichtig ist die Früherkennung?<br />
Renate Dittgen: Hier gilt das Motto: Je früher,<br />
desto besser. Ist man erst mal im tiefen Tal drin,<br />
ist es umso schwerer, da wieder schnell herauszukommen.<br />
Welche Möglichkeiten bietet <strong>dittgen</strong> den am<br />
Burnout-Syndrom erkrankten Mitarbeitern an?<br />
Renate Dittgen: Ich denke, bei uns braucht<br />
kein Mitarbeiter eine Scheu zu haben, über das<br />
Thema mit dem Vorgesetzten zu sprechen.<br />
Natürlich gilt auch hier die absolute<br />
Schweigepflicht. Wir würden einem erkrankten<br />
Mitarbeiter zuerst einmal eine professionelle<br />
Hilfe vermitteln. Vor allem aber zählt es auch<br />
dazu, Verständnis für die Lage des Mitarbeiters<br />
zu haben. Man muss dem Mitarbeiter auf jeden<br />
Fall die Angst um den Arbeitsplatz nehmen.<br />
Sollte es zu einer Auszeit kommen, sollte in<br />
Absprache mit dem Mitarbeiter und dem Arzt<br />
über eine berufliche Eingliederung gesprochen<br />
werden.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Carolin Grell<br />
Landgericht verurteilt untätige Gemeinden bei Straßenschäden<br />
Kommunen müssen Verkehrssicherheit auch auf Nebenstraßen gewährleisten<br />
RD - Ein Urteil des Landgericht Aurich vom 6. Januar<br />
2011 (Az.: 2O698/10//DAR 2011, 205) setzt die Ge -<br />
meinden bei der Instandhaltung der Straßen unter Druck.<br />
Die Richter des Landgerichts haben entschieden, dass<br />
Gemeinden für Schäden, die durch Schlaglöcher verursacht<br />
werden, haftbar gemacht werden, wenn die<br />
Gemeinden „ihrer Verkehrs sicherungs pflicht nicht ausreichend"<br />
nachkommen.<br />
Im konkreten Fall war eine Autofahrerin mit 30<br />
Stundenkilometer auf einer stark beschädigten Straße<br />
unterwegs, auf der 60 Stundenkilometer erlaubt waren.<br />
Zuvor hatte die Frau auf Grund des schlechten<br />
Straßenzustandes die Fahrgeschwindigkeit bereits deutlich<br />
reduziert. Dennoch setzt der Wagen der Frau auf<br />
der Fahrbahn auf, wobei die Ölwanne beschädigt wurde.<br />
Später kehrte die Autofahrerin mit ihrem Ehemann an<br />
die Gefahrenstelle zurück. Nach eigenen Angaben fanden<br />
sie mehrere aus der Fahrbahn gelöste Pflastersteine<br />
vor, die zum Teil vertikal auf der Fahrbahnoberfläche<br />
lagen. Am Auto der Fahrerin war ein Schaden von<br />
1.200 Euro entstanden, den die Frau bei der niedersächsischen<br />
Gemeinde Marcardsmoor geltend machte.<br />
Die Gemeindeverwaltung entgegnete, die Straße hätte<br />
auf Grund ihres schlechten Zustandes „vor sich selbst<br />
gewarnt". Und zudem habe die Fahrerin ihre Sorg -<br />
faltspflicht verletzt. Die Gemeinde argumentierte, die<br />
Fahrerin sei nicht auf Sicht gefahren, denn sonst hätte<br />
sie die auf der Fahrbahn liegenden Steine bemerken<br />
müssen.<br />
Die Richter des Landesgerichtes folgten dieser Argumen -<br />
tation nicht.<br />
Die belehrten die Gemeindeväter, dass jede Kommune<br />
für die Verkehrssicherheit ihrer Straßen zu sorgen habe<br />
und dass selbst angesichts leerer Kassen die Verkehrs -<br />
sicherheit „in zumutbarer Weise" zu gewährleisten sei.<br />
Dabei müsse sich der Umfang der Sanierungsarbeiten<br />
an der Bedeutung und der Verkehrslast der jeweiligen<br />
Straße orientieren.<br />
HTW bietet<br />
Master für Bauingenieure<br />
RD - Saarbrücken. Wer sich für den Master-Studiengang<br />
Bauingenieurwesen an der Hochschule für Technik und<br />
Wirtschaft des Saarlandes (HTW) interessiert, kann sich bis<br />
zum 31. Januar dafür einschreiben. Das Studium richtet<br />
sich an Bauingenieure mit Bachelor-oder Diplom-Ab -<br />
schluss.<br />
„In dem die Beklagte (die Gemeinde Marcardsmoor)<br />
für die Poststraße (...) gänzlich untätig blieb, während<br />
sie für andere von der Witterung in Mitleidenschaft<br />
gezogene Gemeindestraßen sogar eine Sperrung vornahm,<br />
hat sie bei dem allgemeinen Verkehr den An -<br />
schein gesetzt, von der Fahrbahn auf der Poststraße gingen<br />
keine Gefahren aus, die von einem durchschnittlich<br />
aufmerksamen, auch mit unvorhergesehenen Hinder -<br />
nissen rechnenden Verkehrsteilnehmer nicht bemerkt<br />
werden können”, urteilten die Richter.<br />
Konkret heißt das: Auch auf Nebenstraßen mit geringer<br />
Bedeutung muss eine Gemeinde geeignete Maßnahmen<br />
treffen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.<br />
Mitunter reicht es aus, Schilder aufzustellen, die auf die<br />
Gefahr hinweisen, und deutliche Geschwindigkeits -<br />
beschränkungen zu erlassen. Doch im vorliegenden Fall<br />
war die Gemeinde völlig untätig, während sie andere<br />
Straßen sperren ließ. Für die Richter steht fest, dass einzelne<br />
Pflastersteine auf einer „erheblich unebenen<br />
Fahrbahn" nicht zu erkennen sind. (hm)<br />
„Mich daran zu erinnern,<br />
dass ich bald tot sein werde,<br />
hat mir bei den großen<br />
Entscheidungen meines Lebens<br />
am meisten geholfen.”<br />
Steve Jobs als Redner auf einer Abschlussfeier an<br />
der Stanford University am 12. Juni 2005 über<br />
seine wichtigste Triebfeder im Leben.