R 2006 09 22 B Bericht Einführung Kantone V1.05 - MISTRA Public
R 2006 09 22 B Bericht Einführung Kantone V1.05 - MISTRA Public
R 2006 09 22 B Bericht Einführung Kantone V1.05 - MISTRA Public
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Techdata AG<br />
Projekt- und Baumanagement<br />
Eidgenössisches Departement für<br />
Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK<br />
Bundesamt für Strassen ASTRA<br />
Techdata, Version 1.05 vom <strong>22</strong>.<strong>09</strong>.06 Doku Code: B RE<br />
<strong>MISTRA</strong><br />
Managementsystem<br />
Strasse und Strassenverkehr<br />
Basissystem<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Effingerstrasse 13, Postfach, 3001 Bern<br />
Tel. 031 384 07 07, Fax 031 384 07 17<br />
E-Mail: bern@techdata.net<br />
O:\PROJ\TDLA\ASTRA <strong>MISTRA</strong> LA.N.04002\TP Basissystem\Realisierung\<strong>Einführung</strong> in <strong>Kantone</strong>n\R <strong>2006</strong> <strong>09</strong> <strong>22</strong> B <strong>Bericht</strong> <strong>Einführung</strong> <strong>Kantone</strong> <strong>V1.05</strong>.doc
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Impressum<br />
Impressum<br />
Erstelldatum: <strong>22</strong>. September <strong>2006</strong><br />
Letzte Änderung: <strong>22</strong>. September <strong>2006</strong><br />
Projektleiter: Jürg Landolt<br />
Assistenz: Emile Bernard, Marion Peyinghaus, Jean-Pierre Bolli<br />
Verzeichnis/Datei:<br />
Seitenanzahl gesamt inkl. Deckblatt<br />
und Inhaltsverzeichnis:<br />
o:\proj\tdla\astra mistra la.n.04002\tp basissystem\realisierung\einführung in kantonen\r <strong>2006</strong> <strong>09</strong> <strong>22</strong> b bericht<br />
einführung kantone v1.05.doc<br />
49<br />
Dokumentenverwaltung<br />
Version Datum Autor Bemerkungen<br />
0.9 10.4.06 JL Draft 1<br />
0.91 19.4.06 JL Draft 2 für Steuerungssitzung<br />
0.92 10.5.06 JL+div. Überarbeitung gemäss Input Steuerungssitzung, pom+, Infolite<br />
0.93 <strong>22</strong>.5.06 JPB Korrekturlesung<br />
0.99 <strong>09</strong>.6.06 JL+div. Überarbeitung gemäss Sitzung 2.6.06<br />
0.991 12.06.06 JPB Bemerkungen eingearbeitet aus GPL-Sitzung vom 12.06.06<br />
0.992 12.06.06 JL Ergänzungen Kapitel 4<br />
0.993 13.06.06 JL Grafiken und Tabellen Kapitel 4, Zusammenfassung<br />
1.0 14.06.06 JL Version für Strategieausschuss mit Korrekturen Kae<br />
1.01 05.07.06 JL Bemerkungen Strategieausschuss und Yves Molk<br />
1.02 15.07.06 JL Schlussredaktion, Bemerkungen<br />
1.03 18.07.06 JL Version zur Genehmigung an GPL<br />
1.04 19.07.06 JL Management summary gemäss GPL<br />
1.05 <strong>22</strong>.<strong>09</strong>.06 JPB Kap. 4.1.2 Lizenzvereinbarungen<br />
Kap. 4.2.1 abschliessende Version STRADA
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis Seite<br />
0 Management Summary 1<br />
0.1 Zusammenfassung 1<br />
0.2 Résumé 2<br />
1 Einleitung 3<br />
1.1 Auftrag und Ziele 3<br />
1.2 Motivation und Anforderungen 4<br />
1.3 Auswertungen 5<br />
1.4 Abgrenzung 6<br />
1.5 Systemaufbau 6<br />
2 <strong>MISTRA</strong>-Gesamtsystem 8<br />
2.1 Systemübersicht 8<br />
2.2 Geschäftsprozesse 9<br />
2.3 Basissystem 10<br />
2.4 Data Warehouse 12<br />
2.5 MIS - Netzkennzahlen 13<br />
2.6 Fach-, Kantons- und Fremdapplikationen 14<br />
3 Realisierung und <strong>Einführung</strong> 18<br />
3.1 Stand der Arbeit (Übersicht) 18<br />
3.2 Realisierung Basissystem und DWH 18<br />
3.3 Realisierung der Fachapplikationen 20<br />
3.4 Einsatz im ASTRA 20<br />
4 <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n <strong>22</strong><br />
4.1 Allgemeines <strong>22</strong><br />
4.2 Ablösung STRADA 24<br />
4.3 Ablösung Strassendatenbanken bei nicht-STRADA-<strong>Kantone</strong>n 28<br />
4.4 Variante1: ASTRA zentral 29<br />
4.5 Variante 2: Kantonsverbund 32<br />
4.6 Variante 3: <strong>MISTRA</strong> Einzelkanton 35<br />
4.7 Variante 4: kein <strong>MISTRA</strong>-Einsatz 38<br />
4.8 Variantenvergleich 41<br />
4.9 Empfehlung ASTRA 43<br />
5 Weiteres Vorgehen 44<br />
5.1 Information 44<br />
5.2 <strong>MISTRA</strong> Basissystem und Fachappplikationen 44<br />
5.3 STRADA 44<br />
5.4 Datenintegration / Datenmigration 44<br />
5.5 Entscheide 45
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Abbildungen Seite<br />
Abbildung 1: Beispiel einer Auswertung 4<br />
Abbildung 2: Einsatzbereiche von <strong>MISTRA</strong> 5<br />
Abbildung 3: Projektperimeter <strong>MISTRA</strong> (Systemgrenzen) 6<br />
Abbildung 4: Systemarchitektur <strong>MISTRA</strong> 7<br />
Abbildung 5: Übersicht Gesamtsystem 8<br />
Abbildung 6: Prozesse des Basissystems / DWH ASTRA 9<br />
Abbildung 7: Prozesslandkarte Basissystem / DWH ASTRA 10<br />
Abbildung 8: Beispiel für Layout des Web-Client 11<br />
Abbildung 9: Data-Warehouse ASTRA 12<br />
Abbildung 10: Ebenen der Netzkennzahlen 13<br />
Abbildung 11: Aggregationsmöglichkeiten 13<br />
Abbildung 12: Anbindung Fachapplikation an Basissystem 14<br />
Abbildung 13: Übersicht Fachapplikationen der ersten Realisierungsphase 16<br />
Abbildung 14: Roadmap <strong>MISTRA</strong> Gesamtsystem 18<br />
Abbildung 15: Terminplan Realisierung Basissystem 19<br />
Abbildung 16: Aufteilung Migration bei NS- und KS-Daten 25<br />
Abbildung 17: Terminplan Ablösung STRADA – <strong>MISTRA</strong> bei NS-Daten 26<br />
Abbildung 18: Terminplan Ablösung STRADA – <strong>MISTRA</strong> bei KS-Daten 27<br />
Abbildung 19: Betriebsvariante ASTRA zentral 29<br />
Abbildung 20: Betriebsvariante Kantonsverbund 32<br />
Abbildung 21: Betriebsvariante <strong>MISTRA</strong> Einzelkanton 35<br />
Abbildung <strong>22</strong>: Betriebsvariante kein <strong>MISTRA</strong> Einsatz 38<br />
Abbildung 23: Investitionskosten für einen Kanton 41<br />
Abbildung 24: Jährliche Betriebskosten für einen Kanton 42<br />
Abbildung 25: Anfallende Kosten für ASTRA und <strong>Kantone</strong> im Gesamtsystem 42
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Management Summary<br />
0 Management Summary<br />
0.1 Zusammenfassung<br />
Das Bundesamt für Strassen ASTRA konzipiert und erstellt das Management-<br />
Informationssystem Strasse und Strassenverkehr <strong>MISTRA</strong> zur Steuerung seiner strategischen,<br />
konzeptionellen und operativen Aufgaben. Dazu wurden die Aufgaben des ASTRA<br />
vorgängig sauber als Prozessmodell erfasst, daraus das Zusammenspiel mit dem Informationssystem<br />
festgelegt und die entsprechenden Anforderungen abgeleitet. <strong>MISTRA</strong> baut<br />
auf einem modularen Konzept auf. Es besteht aus Basissystem, DataWarehouse (DWH)<br />
und verschiedenen Fachapplikationen, die über INTERLIS-Schnittstellen mit dem Basissystem<br />
verbunden sind. <strong>MISTRA</strong> nutzt die Geodienste und das Geodatenportal des Bundes.<br />
Seine Konzeption erfolgt in enger Absprache mit der Koordinationsstelle GIS des Bundes<br />
(KOGIS). Heute steht das Basissystem/DWH in der Realisierungsphase. Im Frühjahr 2007<br />
wird der produktive Betrieb aufgenommen.<br />
Im Zuge der NFA wird das ASTRA Eigentümerin von 1860 km Nationalstrassen. Zusätzlich<br />
wird die heutige, objektgebundene Finanzierung der 2300 km Hauptstrassen im Jahre 2008<br />
umgewandelt in globale Finanzhilfen. Dazu kommt, dass das ASTRA per 1. Januar 2007 in<br />
einem neuen Rahmen seine Leistungen erstellen wird: Einerseits wird beim Bund das neue<br />
Rechnungsmodell(NRM) eingeführt und andererseits erfolgt die Umstellung auf eine wirkungsorientierte<br />
Verwaltungsführung (Führung mit Leistungsauftrag und Globalbudget<br />
FLAG). Mit <strong>MISTRA</strong> werden ab 2007 die entsprechenden Entscheidungsgrundlagen für die<br />
neuen Führungsaufgaben zur Verfügung gestellt werden.<br />
<strong>MISTRA</strong> besteht aus dem Basissystem und verschiedenen Fachapplikationen. Das Basissystem<br />
ist die gemeinsame Plattform des Gesamtsystems, bestehend aus der Sockeldatenbank<br />
und den Basisapplikationen. In der ersten Realisierungsphase werden Fachapplikation<br />
für die Bereiche Fahrbahn und Nebenanlagen, Verkehrsunfälle, Verkehrsmonitoring,<br />
Kunstbauten und Tunnel, Inventar historische Verkehrswege, Langsamverkehr, Erhaltungsmanagement<br />
für Städte und Gemeinden und Liegenschaftsverwaltung erstellt. Das<br />
Basissystem wird auch Fremdapplikationen über Schnittstellen anbinden (z.B. Investitionscontrolling,<br />
FABER, MOFIS, ADMAS). Kantonsapplikationen können entweder als <strong>MISTRA</strong><br />
Fachapplikation konzipiert und direkt angebunden werden oder wie eine Fremdapplikation<br />
über Schnittstellen angeschlossen werden. Zu <strong>MISTRA</strong> gehört auch das Data-Warehouse<br />
(DWH) ASTRA, das Daten von allgemeinem Interesse, aber auch Spezialistendaten und<br />
MIS-Netzkennzahlen für Standard-Reports, Analysen und Ad-hoc Reports zur Verfügung<br />
stellt.<br />
Im hinteren Teil des <strong>Bericht</strong>s sind verschiedene Betriebsvarianten von <strong>MISTRA</strong>, von einem<br />
zentralen <strong>MISTRA</strong>-Betrieb aller Strassendaten von Bund und <strong>Kantone</strong>n bis hin zu unabhängigen<br />
Lösungen, beschrieben und gegenübergestellt. Das ASTRA favorisiert hierbei<br />
klar die Variante ASTRA zentral mit einer gemeinsam betriebenen, durch das ASTRA finanzierten<br />
Plattform. Diese Betriebsvariante generiert einmalige Investitionskosten von ungefähr<br />
CHF 55'000 für die Integration der Kantonsstrassendaten und Schulung sowie jährlich<br />
wiederkehrenden Mehrkosten von lediglich CHF 10'000 für die Schulung der Benutzer.<br />
Dank der mandantenfähigen Gesamtlösung kann die Datenhoheit der <strong>Kantone</strong> vollumfänglich<br />
gewährleistet werden. Trotzdem die Datenhoheit der <strong>Kantone</strong>. Die übrigen Betriebsvarianten<br />
verursachen einmalige Investitionskosten in der Grössenordung zwischen CHF<br />
400'000 und CHF 1'500'000 sowie jährlich wiederkehrende Betriebskosten in der Grössenordnung<br />
von CHF 250'000 bis CHF 750'000 für einen mittelgrossen Kanton<br />
In Kapitel 4.2 ist das Vorgehen für die Ablösung von STRADA und die Migration der Daten<br />
in <strong>MISTRA</strong> beschrieben. Die Migration wird im Hinblick auf die spätere Nachführung getrennt<br />
nach NS- und KS-Daten durchgeführt. Für die Datenübernahme wird ein spezialisiertes<br />
Hilfsmittel bereitgestellt. Die <strong>Kantone</strong> werden bei der Migration durch die Geschäftsstelle<br />
<strong>MISTRA</strong> und die Supportstellen STRADA unterstützt.<br />
Seite 1
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Management Summary<br />
0.2 Résumé<br />
L’Office fédéral des routes est en train d’établir la conception et d’élaborer le système de<br />
gestion des routes et du trafic <strong>MISTRA</strong> destiné au pilotage de ses tâches stratégiques,<br />
conceptuelles et opérationnelles. A cet effet, les tâches de l’OFROU ont été préalablement<br />
saisies de façon limpide comme modèle de processus puis la concertation avec le système<br />
d’information a été déterminée et les exigences correspondantes ont été formulées.<br />
<strong>MISTRA</strong> est basé sur un concept modulaire. Il est composé d’un système de base / Data<br />
Warehouse (DWH) et de diverses applications métier reliées par des interfaces INTERLIS<br />
avec le système de base. <strong>MISTRA</strong> utilise les services de données géographiques et le portail<br />
géo-données de la Confédération. Sa conception se fait en accord avec l’instance de<br />
coordination SIT de la Confédération (COSIT). Aujourd’hui, le système de base / DWH se<br />
trouve en phase de réalisation. Au printemps 2007, le système sera productif.<br />
Dans le cadre de la RPT l'OFROU deviendra propriétaire de 1860 km de routes nationales.<br />
En plus, le financement actuel, lié objets des 2300 km de routes principales sera converti<br />
en 2008 en aides financières globales. A cela s'ajoute qu'à partir du 1 er janvier 2007<br />
l'OFROU fournira ses prestations d'une nouvelle manière: d'une part, le nouveau modèle<br />
de facturation (NRM) sera introduit et d'autre part il procédera à une direction administrative<br />
orientée résultat (conduite avec contrat de performance et un budget global FLAG).<br />
<strong>MISTRA</strong> fournira dès 2007 les bases de décision correspondantes pour les nouvelles fonctions<br />
de direction.<br />
<strong>MISTRA</strong> se compose du système de base et de différentes applications métier. Le système<br />
de base est la plate-forme commune de l'ensemble du système. Il est composé de la base<br />
de données socles et des applications de base. Dans la première phase de réalisation les<br />
applications métier pour les domaines 'chaussées + installations annexes', 'accidents de la<br />
circulation', 'monitorage du trafic', 'ouvrages d'art et tunnels', 'inventaire des voies historiques',<br />
'locomotion douce', 'gestion de l'entretien pour des villes et des communes' et 'gestion<br />
des immeubles' seront réalisées. Le système de base connectera aussi des applications<br />
externes par le biais d'interfaces (p. ex. controlling des investissements, FABER,<br />
MOFIS, ADMAS). Des applications cantonales peuvent soit être conçues en tant qu'application<br />
métier <strong>MISTRA</strong> et connectées directement à <strong>MISTRA</strong> soit comme une application<br />
externe connectée par une interface standard. Le Data-Warehouse (DWH) fait également<br />
partie de <strong>MISTRA</strong> OFROU et contiendra des données d'un intérêt général, mais également<br />
des données spécialistes et des indicateurs MIS. Il mettra des rapports standards, des rapports<br />
ad-hoc et des analyses à disposition des utilisateurs.<br />
Dans la dernière partie du rapport sont décrites différentes variantes d'exploitation de<br />
<strong>MISTRA</strong>. Ces variantes vont d'une gestion centralisée des données sur les équipements de<br />
l'OFROU jusqu'à une gestion cantonale des données, voire des solutions différentes à<br />
<strong>MISTRA</strong>. L'OFROU favorise clairement la variante OFROU central avec une plate-forme<br />
centrale de données financée par l'OFROU. Cette variante génère des coûts d'investissement<br />
uniques d'environ CHF 55'000 pour l'intégration des données des routes cantonales<br />
et la formation ainsi que des coûts supplémentaires annuels de seulement CHF 10'000<br />
pour la formation des utilisateurs. Malgré cela la souveraineté des données des cantons est<br />
garantie.par des droits d'accès différenciés. Les autres variantes causent des coûts d'investissement<br />
uniques de l'ordre de grandeur de CHF 400'000 à CHF 1'500'000 ainsi que des<br />
frais d'exploitation annuels de l'ordre de CHF 250'000 à CHF 750'000 pour un canton de<br />
taille moyenne.<br />
Dans le chapitre 4.2 est décrite la procédure pour le remplacement de STRADA et la migration<br />
des données dans <strong>MISTRA</strong>. La migration se fera séparément pour les données des<br />
routes nationales et des routes cantonales afin de tenir compte de leur mise à jour ultérieure.<br />
Des outils spécifiques seront mis à disposition des cantons pour la reprise des données.<br />
Le bureau <strong>MISTRA</strong> et les bureaux de support STRADA appuieront les cantons lors<br />
de la migration des données.<br />
Seite 2
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Einleitung<br />
1 Einleitung<br />
1.1 Auftrag und Ziele<br />
Der Projektauftrag <strong>MISTRA</strong> lautet ein System für die Unterstützung der strategischen, konzeptionellen<br />
und operativen Steuerung der ASTRA-Aufgabenbereiche Netzkonzipierung,<br />
Netzbereitstellung (Bau, Ausbau, Unterhalt, Betrieb) und Netznutzung zu erstellen. Das<br />
System wird, basierend auf einer Vielzahl von Datenbanken zu Strasse und Strassenverkehr,<br />
eine integrative Informations- und Kommunikationsplattform aufbauen, welche es erlaubt,<br />
die Daten rasch in Diagrammen und auf Karten anzuzeigen und auszuwerten. Mit der<br />
Realisierung werden folgende Hauptziele verfolgt:<br />
� konsequentes Ausrichten des ASTRA auf Prozesse und Prozessintegration als Beitrag<br />
zur kundenorientierten und effizienten Leistungserstellung<br />
� Führen eines schweizweit gültigen Datenkatalogs und Datenmodells sowie von Textkatalogen,<br />
Fach- und Flächennetzen und Standardreports zur objektorientierten Verwaltung<br />
der Informationen zu Strasse und Strassenverkehr<br />
� Überführen der Strassendatenbank STRADA und Integration der Nationalstrassenobjekte<br />
aus UH-PERI in das Basissystem und die Fachapplikationen Fahrbahn + Nebenanlagen<br />
(PMS) und Verkehrsmonitoring<br />
� Anbinden von <strong>MISTRA</strong>-Fachapplikationen über Standard-Schnittstellen (INTERLIS)<br />
� Anbinden von Fremdapplikationen (z.B. Kostenmanagement, Immobilien)<br />
� zur Verfügung stellen von Managementinformationen für professionelle Strasseneigentümer<br />
� transparente und kundengerechte Information der Öffentlichkeit.<br />
<strong>MISTRA</strong> wird in Zusammenarbeit mit <strong>Kantone</strong>n, Agglomerationen und verschiedenen Bundesämtern<br />
sowie einschlägigen Fachorganisationen erstellt.<br />
Seite 3
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Einleitung<br />
1.2 Motivation und Anforderungen<br />
<strong>MISTRA</strong> soll im Bereich Strasse die zahlreichen aktuellen IT-Hilfsmittel und Abfragetools,<br />
die auf vielen getrennten Datenbanken aufbauen und meist auf einer überholten IT-<br />
Technologie basieren, ersetzen. Dadurch wird die allgemein mangelhafte Benutzerfreundlichkeit<br />
dieser Werkzeuge, durch eine Informationsplattform, mit einer guten und einfachen<br />
Unterstützung für die tägliche Arbeit ersetzt. Es geht dabei darum rasch ungefähr zu wissen<br />
was wo los ist (Managementinformationen).<br />
Abbildung 1: Beispiel einer Auswertung<br />
Einige Beispiele dazu sind nachfolgend aufgeführt:<br />
� Kennzahlen über das Strassennetz<br />
� Anzeigen und Ausgeben auf Karten und Plänen<br />
Zusätzlich soll das System erlauben, flexible und frei kombinierbare Abfragen durchzuführen.<br />
Seite 4
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Einleitung<br />
1.3 Auswertungen<br />
Für Auswertungen wird im <strong>MISTRA</strong> Basissystem sowohl ein GIS als auch ein Data Warehouse<br />
eingesetzt. Dies ermöglicht eine rasche, intuitive Abfrage und Analyse verschiedener<br />
Themen über verschiedene Gebiete hinweg. Als Ergebnisse werden Tabellen, Listen, Diagramme<br />
und Karten erzeugt (vgl. Abb. 2). Das Bestechende ist dabei die einfache Kombination<br />
und Aufbereitung von Abfragen, wie zum Beispiel die Abhängigkeit des Verkehrsaufkommens<br />
mit der Unfallhäufigkeit bei Tunneleinfahrten bei tiefem Sonnenstand. Zudem<br />
können diese Ergebnisse weiter einfach und interaktiv analysiert werden.<br />
1 GIS-orientiert<br />
2 Sachdaten zeigen<br />
3 Auswerten<br />
4 Drucken<br />
Abbildung 2: Einsatzbereiche von <strong>MISTRA</strong><br />
Seite 5
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Einleitung<br />
1.4 Abgrenzung<br />
<strong>MISTRA</strong> baut auf georeferenzierten Daten auf und behandelt ausschliesslich statische Infrastrukturdaten<br />
(Brücken, Tunnel, Fahrbahn, Nebenanlagen) und Statistiken. Die Daten in<br />
<strong>MISTRA</strong> sind maximal tagesaktuell. Das Kosten- (Finanzsicht) und Verkehrsmanagement<br />
(Echtzeit) sowie die Immobilien befinden sich ausserhalb dieses Systems, stützen sich aber<br />
auf den Austausch von Sockeldaten ab.<br />
Abbildung 3 zeigt die Grenzen des Gesamtsystems auf (rote Linie).<br />
Immobilien<br />
Verkehrsinformation<br />
Statische Strassendaten & Infrastruktur<br />
Fahrbahn+Nebenanlagen<br />
<strong>MISTRA</strong>-Fachapplikationen<br />
Kunstbauten+Tunnel<br />
Verkehrsunfälle<br />
Verkehrsmonitoring<br />
Liegenschaftsverwaltung<br />
Spezialistendaten<br />
Weitere nach Bedarf<br />
Erhaltungsmanagement<br />
<strong>MISTRA</strong>-Sockeldaten<br />
Langsamverkehr<br />
<strong>MISTRA</strong>-Basissystem / DWH<br />
Abbildung 3: Projektperimeter <strong>MISTRA</strong> (Systemgrenzen)<br />
1.5 Systemaufbau<br />
Das System wird abgestimmt auf die rasante technologische Entwicklung unseres Zeitalters.<br />
Die Realisierung erfolgt pragmatisch durch rasch umsetzbare (und auch machbare!),<br />
kleine Realisierungseinheiten. Das System ist modular aufgebaut. Dank klar definierten und<br />
offenen Schnittstellen ist die Kommunikation im Gesamtsystem und vielfach auch mit<br />
Fremdsystemen gewährleistet.<br />
Das System besteht aus einer 3-Schicht-Architektur (vgl. Abb. 4) bestehend aus einer<br />
� Kundenschicht (Benutzerinterface, Ein- und Ausgabe, Präsentation)<br />
� Applikationsschicht (Geschäftslogik)<br />
� Datenschicht (Datenbank)<br />
Diese Architektur ist Basis für den modularen und offenen Systemaufbau und erlaubt es auf<br />
einfache Weise Anwendungen anzubinden, Erweiterungen vorzunehmen und Anpassungen<br />
einzelner Module durchzuführen.<br />
Weitere nach Bedarf<br />
Kostenmanagement<br />
Verkehrsmanagement<br />
Seite 6
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Einleitung<br />
Die Benutzer greifen je nach Applikation über Rich-Clients (auf Terminal Server) oder mit<br />
dem normalen Browser über Web-Clients auf <strong>MISTRA</strong> zu. Die Rich-Clients sind vor allem<br />
für grafische Nachführungsarbeiten vorgesehen. Die Nachführung von Sachdaten passiert<br />
über die Web-Clients. Für ungefähr 80% der Benutzer ist die Verwendung der Web-Clients<br />
ausreichend.<br />
Diese Architektur kommt ohne die bisher aufwändige Verteilung von Software aus.<br />
Abbildung 4 zeigt in vereinfachter Form die Systemarchitektur. Links die Anbindung der<br />
Fachapplikationen, in der Mitte das Basissystem mit hybrider Datenhaltung (Trennung von<br />
Geo- und Sachdaten) und rechts das Data Warehouse für die Auswertungen. Das von<br />
<strong>MISTRA</strong> benötigte Kartenmaterial und die Orthofotos werden direkt vom Map-Server der<br />
Geodienste Bund bezogen. Für die Publikation von <strong>MISTRA</strong>-Daten in das Internet soll die<br />
Internet-Plattform der KOGIS genutzt werden.<br />
Datenschicht Geschäftslogik Präsentation<br />
Applikations-<br />
Server FA<br />
Fachdaten<br />
(Spezialistendaten)<br />
Rich-Client<br />
Basisdaten<br />
Generalistendaten<br />
<strong>MISTRA</strong>-Server<br />
(Service-Interface)<br />
Sockeldaten<br />
(Geo- und Sachdaten)<br />
Reportdaten<br />
Web-Client<br />
Reportdaten<br />
Report-<br />
Server<br />
Data Marts<br />
Fachapplikationen Basissystem Data Warehouse<br />
Abbildung 4: Systemarchitektur <strong>MISTRA</strong><br />
Geodienste Bund<br />
(Karten, Orthofotos etc.)<br />
Internet-Plattform KOGIS<br />
Seite 7
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>MISTRA</strong>-Gesamtsystem<br />
2 <strong>MISTRA</strong>-Gesamtsystem<br />
2.1 Systemübersicht<br />
Das Gesamtsystem <strong>MISTRA</strong> besteht aus dem <strong>MISTRA</strong>-Basissystem und den Fachapplikationen.<br />
Die Kommunikation mit anderen Applikationen und Systemen erfolgt über Standard-<br />
Schnittstellen.<br />
BCI/IKS<br />
Basissystem /<br />
DWH<br />
Lieferanten<br />
ASTRA inkl. Filialen, Bundesämter, <strong>Kantone</strong>,<br />
Agglomerationen und Städte,<br />
Fachdienstleister, Professionals<br />
Legende:<br />
FA<br />
FrA<br />
FrA …<br />
FrA Lärm<br />
FrA Immobilien<br />
Basisdatens Navigation<br />
New ASTRA<br />
Basisapplikationen: GIS-Basisapplikation (Administration, Analyse+Report, Achsband), Data Warehouse, WEB-GIS ASTRA<br />
Metadaten zu Basis- Basis und Generalistendaten<br />
Kunden<br />
Öffentlichkeit, <strong>Kantone</strong>, kant. Organisationen,<br />
Agglomerationen, Städte und Gemeinden,<br />
Professionals, Fachdienstleister, Bund,<br />
ASTRA inkl. Filialen, diverse Bundesämter<br />
Generalistendaten Strassen und Strassenverkehr: Bauwerke, Streifen, Deckbelag, Verkehr, Unfälle, Kosten, Langsamverkehr<br />
Basisdaten Strassen und Strassenverkehr : Achsen, Achsgeometrien, Fachnetze, Topologie, Beteiligte, Inventarobjekte (UH-PERI),<br />
Flächennetze, Pixelkarten, VECTOR25/200, Orthobilder, Höhenmodelle, Geografische Namen, usw.<br />
Geschäftsprozesse unterstützt durch<br />
spezifische Fachapplikation<br />
Fremdapplikationen<br />
Basisdaten swisstopo<br />
Webservices im Intranet und Internet<br />
Abbildung 5: Übersicht Gesamtsystem<br />
FrA Verkehrsmanagement<br />
FA EM Städte + Gemeinden<br />
FA Historische Verkehrswege<br />
FA …<br />
FA Verkehrsunfälle<br />
FA Verkehrsmonitoring<br />
FA Fahrbahn + Nebenanlagen<br />
IT-Systeme IT Systeme (HW, OS) / Datenbanken / GIS-Server GIS Server / Internet / Intranet<br />
bestehende Fachapplikationen, Daten Dritter<br />
z.B. KUBA, STRADA, swisstopo, VM-CH. LKC, u.v.a.m.<br />
Detaildaten<br />
Kunstbauten<br />
Verkehrsinformationsdaten<br />
Daten<br />
Dritter<br />
FA Kunstbauten + Tunnel<br />
FA Langsamverkehr<br />
FA Liegenschaftsverwaltung<br />
Metadaten zu Spezialistendaten<br />
Datenintegration<br />
Detaildaten<br />
Fahrbahn<br />
Navigationsdaten<br />
Detaildaten<br />
Elektromech.<br />
Stat. Daten<br />
VM-CH<br />
FA Erhaltungsmanagement<br />
FA Betrieblicher Unterhalt<br />
Daten Erhalt.management<br />
FA …<br />
Spezialistendaten Strassen und Strassenverkehr<br />
Swisstopo<br />
KOGIS<br />
VM UVEK<br />
Finanzdaten<br />
LKC<br />
UH-PERI<br />
WEB-GIS: hist. Verkehrswege<br />
WEB-GIS: Langsamverkehr<br />
BCI/IKS<br />
Strassenobjekte<br />
Legende:<br />
Verkehrsmonitoring<br />
Netzkennzahlen<br />
Systemgrenze <strong>MISTRA</strong><br />
Kommunikation<br />
Weitere Webservice …<br />
Datenkatalog<br />
+Datenmodell<br />
geocat.ch von KOGIS<br />
Webservice …<br />
Business Collaboration Infrastructur /<br />
Informations- und Kommunikationssystem<br />
Das Gesamtsystem-<strong>MISTRA</strong> enthält im besten Falle tagesaktuelle Daten. Es handelt sich<br />
nicht um ein Verkehrsmanagementsystem mit Online-Daten.<br />
Seite 8
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>MISTRA</strong>-Gesamtsystem<br />
2.2 Geschäftsprozesse<br />
Für den Erhalt, den Betrieb und den Ausbau von <strong>MISTRA</strong> wurden verschieden Prozesse<br />
entwickelt. Dadurch wird sichergestellt, dass die notwendigen Abläufe und Verantwortlichkeiten<br />
dokumentiert, die Anforderungen an das System definiert und die Schnittstellen zwischen<br />
den Vorgängen bekannt sind. Dazu wurden sämtliche Aufgaben im Rahmen von<br />
<strong>MISTRA</strong> analysiert und nach einer strukturierten Methodik in Form eines Prozesses mit klar<br />
definiertem Input, Rollen, Verantwortlichkeiten und Output dargestellt. Output eines jeden<br />
Prozesses ist ein konkretes Ergebnis, welches zur Befriedigung von internen oder externen<br />
Kundenbedürfnissen dient (vgl. Abbildung 6).<br />
Führungsprozesse<br />
Generalisten- und<br />
Spezialistendaten<br />
Basisdaten<br />
Fach- und<br />
Fremdapplikationen<br />
Integrations-<br />
prozesse<br />
Geo Dienste<br />
(BGDI)<br />
Systembetriebsprozesse<br />
Abbildung 6: Prozesse des Basissystems / DWH ASTRA<br />
Datenbearbeitungsprozesse<br />
DWH ASTRA<br />
Generalistendaten<br />
Validierung<br />
durch GS <strong>MISTRA</strong><br />
Basisdaten<br />
Leistungserstellungsprozesse<br />
Zielgruppen<br />
ZG 1: Öffentlichkeit und<br />
Mobilitätsteilnehmende<br />
ZG 2: <strong>Kantone</strong> und kantonale<br />
Organisationen<br />
ZG 3: Agglomerationen, Städte<br />
und Gemeinden<br />
ZG 4: Professionals<br />
ZG 5: Fachdienstleister<br />
ZG 6: Bund, ASTRA, diverse<br />
Bundesämter<br />
Um die Bedürfnisse der einzelnen Zielgruppen zu erfüllen, müssen im Basissystem bzw.<br />
dem DWH ASTRA verschiedene Datensätze integriert werden. Diese Datensätze beinhalten<br />
die Spezialisten- und Generalistendaten der Fach- und Fremdapplikationen, die Basisdaten<br />
sowie die Daten der Geo Dienste. Generalistendaten sind Daten der Fachapplikationen,<br />
welche auch für andere Fachapplikationen und Aufgabengebiete von Interesse sind.<br />
Spezialistendaten sind Daten, welche nur innerhalb einer Fachapplikation verwendet werden.<br />
Sowohl Spezialistendaten (zumindest teilweise) als auch Generalistendaten werden<br />
auch direkt im DWH zur Verfügung gestellt.<br />
Basisdaten sind Daten, welche den Raumbezug oder die Zuordnung der Informationsobjekte<br />
ermöglichen wie z.B. Inventarobjekte, Fach- und Flächennetze, Achsen, Bezugspunkte,<br />
Fahrbahngeometrie. Sie werden deshalb zentral im Basissystem gehalten und den angebundenen<br />
Fachapplikationen und weiteren Zielgruppen zur Verfügung gestellt.<br />
Seite 9
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>MISTRA</strong>-Gesamtsystem<br />
Daten der Geo Dienste (BGDI) sind Daten mit Raumbezug, die entweder direkt über Koordinaten<br />
(mit/ohne lineare Segmentierung) oder über Namen (geographische Namen, Ortschaften)<br />
z.B. in Form von Hintergrundkarten über einen Web Map Server bereitgestellt<br />
werden.<br />
Bei der Entwicklung der Prozesse können fünf Prozessgruppen unterschieden werden. Die<br />
Führungsprozesse sind für den Beschrieb der Steuerung von <strong>MISTRA</strong> nötig. Die Erstellung<br />
von Produkten (Daten und Informationen) und deren Lieferung an die jeweiligen Kunden/Zielgruppen<br />
ist in den Leistungserstellungsprozessen beschrieben. Die Datenbearbeitungsprozesse<br />
zeigen die Veränderung und Aktualisierung der Daten auf. Die Abläufe für<br />
den Import der benötigten Daten der verschiedenen Datenlieferanten sind in den Integrationsprozessen<br />
dargestellt. Die Systembetriebsprozesse dienen letztendlich zur Sicherstellung<br />
des Betriebs und beschreiben die notwendigen Supportfunktionalitäten. Eine Übersicht<br />
über die Prozessgruppen und die darin enthaltenen Prozesse ist in Abbildung 7 dargestellt<br />
Abbildung 7: Prozesslandkarte Basissystem / DWH ASTRA<br />
2.3 Basissystem<br />
Das Basissystem ist die gemeinsame Plattform des Gesamtsystems, bestehend aus der<br />
Sockeldatenbank und den Basisapplikationen.<br />
Die Sockeldatenbank besteht aus:<br />
� Basisdaten für Grundinformationen und Raumbezug (z.B. Achsen, Bezugspunkte, Netze,<br />
Beteiligte, Inventarobjekte, Projekte, Fahrbahnnutzung, Textkataloge, etc.)<br />
� Generalistendaten (Daten aus Fachapplikationen, welche über den zuständigen Fachbereich<br />
hinaus von Interesse sind, wie z.B. die Tragfähigkeit Brücke, Länge von Tunnels,<br />
aggregierte Fahrbahnzustände, DTV, Lastwagenanteil, Unfallrate, etc.)<br />
Die Basisapplikationen ermöglichen die Eingabe, Nachführung und Auswertung von Basisdaten.<br />
Sie bestehen aus:<br />
� GIS-Basisapplikation (Eingabe, Nachführung und Auswertung von Basisdaten).<br />
Diese Applikation kann auch zur Nachführung von Generalistendaten, für die es keine<br />
eigenständige Fachapplikation gibt, verwendet werden.<br />
� Analyse-Applikation (siehe auch Kapitel 2.4 Data Warehouse)<br />
� Achsband-Applikation (Ausgabe von Sockeldaten als Darstellungsband in abgewickelter<br />
Form entlang einer Achse).<br />
Seite 10
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>MISTRA</strong>-Gesamtsystem<br />
� Administrations-Applikation (Benutzer- und Rollenverwaltung, etc.)<br />
Die Generalistendaten werden durch die Fachapplikationen selber bewirtschaftet. Letztere<br />
sind auch verantwortlich für die laufende Nachführung im Basissystem.<br />
Als GIS-Software kommen die Produkte von ESRI (ArcSDE, ArcGISServer, ArcIMS, ArcEditor)<br />
auf Oracle-Datenbanken zum Einsatz.<br />
Wo immer möglich wird der Zugriff auf das Basissystem über den Webclient erstellt. Das<br />
bedeutet, dass der Normalbenutzer keine GIS-Software auf seiner Arbeitsstation installieren<br />
muss. Er greift mittels eines üblichen Web-Browsers (z.B. Internet Explorer oder Firefox)<br />
darauf zu.<br />
Abbildung 8: Beispiel für Layout des Web-Client<br />
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<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>MISTRA</strong>-Gesamtsystem<br />
2.4 Data Warehouse<br />
Das Data Warehouse umfasst Daten für häufig wiederkehrende tabellarische Auswertungen.<br />
Sie werden in so genannten Data Marts angeboten und ermöglichen einen einfachen<br />
Zugriff mit Werkzeugen wie Excel und bei weitergehenden Funktionalitäten mittels spezialisierten<br />
Business Intelligence Tools. Auswertungen und Reports können bei Bedarf sowohl<br />
dynamisch erstellt, als auch regelmässig im Abonnement bezogen werden. So ist es beispielsweise<br />
möglich, sich einen Report über das Verkehrsgeschehen monatlich per E-Mail<br />
zukommen zu lassen.<br />
Sockeldaten<br />
Basissystem<br />
FABER,<br />
MOFIS,<br />
ADMAS<br />
Fremdapplikationen<br />
Spezialistendaten<br />
Fachapplikationen<br />
Transformationskomponenten<br />
Abbildung 9: Data-Warehouse ASTRA<br />
etc.<br />
F&N<br />
Vmon<br />
VU<br />
Data<br />
Warehouse<br />
Data-Warehouse ASTRA<br />
Standardreport<br />
Standardreport<br />
Ad-hoc Report<br />
Analysen, Export<br />
in Excel, Word,<br />
Powerpoint<br />
Das DWH extrahiert seine Daten aus dem <strong>MISTRA</strong>-Basissystem und den Spezialisten-<br />
Datenbanken der Fachapplikationen und transformiert diese in die Strukturen des DWH zu<br />
so genannten Data Marts. Der Ladevorgang erfolgt über Nacht, sodass im DWH tagesaktuelle<br />
Daten zur Verfügung stehen. Der DWH-Einsatz ist nicht auf <strong>MISTRA</strong>-Daten allein beschränkt,<br />
sondern wird durch weitere Datenbestände des ASTRA aus den Bereichen Verkehrsmanagement,<br />
Finanzen usw. ergänzt. In diesem Sinn hat das DWH für das ASTRA<br />
eine übergeordnete Bedeutung.<br />
Die Umsetzung erfolgt schrittweise. Im Rahmen der Realisierung des Basissystems wird<br />
ein DWH für die Basis- und Generalistendaten, ergänzt mit den heute verfügbaren Unfall-<br />
und Verkehrszählerdaten realisiert (DWH ASTRA I). Anschliessend werden auch die Spezialistendaten<br />
der Fachapplikationen sowie die weiteren Datenbestände des ASTRA (z.B.<br />
FABER, MOFIS, ADMAS) ins DWH integriert (DWH ASTRA II). Der Benutzer kann Standard-Reports,<br />
Analysen und Ad-hoc Reports erstellen und ausgeben oder die Datenbestände<br />
in Excel, Word oder Powerpoint exportieren.<br />
Seite 12
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>MISTRA</strong>-Gesamtsystem<br />
2.5 MIS - Netzkennzahlen<br />
Netzkennzahlen sind Führungskennzahlen, die zur Steuerung und Überwachung des<br />
Strassennetzes und des Strassenverkehrs dienen. Die Steuerung und Überwachung erfolgt<br />
dabei auf Ebene der Geschäftsleitung und auf Ebene der Aufgabengebietsverantwortlichen.<br />
Zur Kontrolle der Zielerreichung muss die Sicherheit, Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
des Strassennetzes regelmässig überprüft werden. Diese Überprüfung erfolgt in Form<br />
von Führungskenngrössen, die im Sinne der Nachhaltigkeit Anforderungen der Gesellschaft,<br />
der Umwelt und der Wirtschaftlichkeit einschliessen. Entscheidungen in politischen<br />
und strategischen Diskussionen werden auf Grundlage der Kennzahlen erleichtert.<br />
Die Kennzahlen werden auf zwei Ebenen gebildet. Auf der übergeordneten Ebene werden<br />
Kennzahlen für die Geschäftsleitung definiert. Darunter werden Kennzahlen für die einzelnen<br />
Aufgabengebiet oder Sparten des ASTRA gebildet.<br />
Netzkennzahlen für die Führung auf<br />
Stufe Geschäftsleitung<br />
Abbildung 10: Ebenen der Netzkennzahlen<br />
Kennzahlen für die Führung auf Stufe<br />
der Aufgabengebiete<br />
Daten der Aufgabengebiete<br />
Die einzelnen Aufgabengebiete des ASTRA beziehen sich auf ihre jeweiligen Themenstellungen<br />
wie z.B. Verkehrsmanagement, Verkehrsunfälle oder die Erhaltung der Strasseninfrastruktur.<br />
Die Art und der Umfang der Kennzahlen richten sich dabei nach den Charakteristiken<br />
des Aufgabengebiets. Ihre Gliederung richtet sich dabei nach den drei genannten<br />
Nachhaltigkeitskriterien. Die Kennzahlen werden Anhand der vorhandenen Daten und Informationen<br />
aus den einzelnen Aufgabengebieten gebildet.<br />
Die Kennzahlen für die Führungsebene können auf drei verschiedene Arten gebildet werden:<br />
Einzelbewertung, Linearer Bezug oder Aggregierung. Die Kennzahlen des Typs Einzelbewertung<br />
sind Kennzahlen die nur auf der Führungsebene relevant sind und keinen direkten<br />
Bezug zu den Aufgabengebieten haben. Kennzahlen mit linearem Bezug werden<br />
ohne Anpassung aus den Aufgabengebieten übernommen. Unter Aggregierung werden<br />
Kombinationen von Kennzahlen aus einem oder mehreren Aufgabengebieten verstanden.<br />
Abbildung 11: Aggregationsmöglichkeiten<br />
Seite 13
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>MISTRA</strong>-Gesamtsystem<br />
Die Netzkennzahlen liefern somit einen Beitrag zum Cockpit ASTRA, welches sich neben<br />
den Kennzahlen zum Strassenverkehr und zu den Strassennetzen aus weiteren Aspekten<br />
wie bspw. Finanzen oder Mitarbeiter zusammensetzt.<br />
2.6 Fach-, Kantons- und Fremdapplikationen<br />
Das Gesamtsystem <strong>MISTRA</strong> besteht aus dem Basissystem und den Fachapplikationen.<br />
Wo immer möglich soll das System auch mit verwandten Fremdapplikationen kommunizieren.<br />
Zur Unterstützung der Strassenfachorgane des Bundes, der <strong>Kantone</strong>, der Agglomeration<br />
und Gemeinden und auch von anderen Amtsstellen, privaten Dienstleistern und privaten<br />
Konsumenten werden fachspezifische Anwendungen, die Fachapplikationen erstellt. Dank<br />
der offenen Systemarchitektur des Gesamtsystems können diese mit dem Basissystem<br />
kommunizieren. Dies erfolgt entweder mit der Standard Schnittstelle Interlis-2 (Offline) oder<br />
durch die Programmierung eines Webservices (Online). Die Fachapplikationen sind auch<br />
ein wichtiger Datenlieferant für die Sockeldatenbank. Sie liefern die so genannten Generalistendaten.<br />
Das sind Daten die auch für andere Fachbereiche, bzw. von allgemeinem Interesse<br />
sind.<br />
Geodienste Bund<br />
DB<br />
Webservice (online)<br />
Metadaten Basisdaten Generalistendaten<br />
Sockeldatenbank<br />
und Basissystem<br />
Abbildung 12: Anbindung Fachapplikation an Basissystem<br />
Schnittstelle Interlis2<br />
Offline-Schnittstelle<br />
Seite 14
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>MISTRA</strong>-Gesamtsystem<br />
In der ersten Realisierungsphase sind folgende Fachapplikationen geplant:<br />
Fachbereich Ziele Anbindung<br />
Fahrbahn-<br />
• Ersatz der bestehenden Offen<br />
und Nebenanlagen<br />
(PMS)<br />
Fachapplikationen<br />
STRADA (PMS)<br />
• Verwaltung Inventar<br />
Strasse<br />
Verkehrsunfälle <br />
Verkehrsmonitoring<br />
Kunstbauten<br />
und Tunnel<br />
• Erhaltungsplanung<br />
Fahrbahn<br />
• Vereinheitlichung des<br />
Erfassungsprotokolls<br />
• Lokalisierung der Unfälle<br />
• Unfallauswertungen<br />
• Bereitstellung Grundlagendaten<br />
• Automatisierte Validierung<br />
• <strong>Bericht</strong>e Verkehrsaufkommen<br />
• Erweiterung der bestehenden<br />
Applikation<br />
KUBA mit bergmännischen<br />
Tunnel<br />
• Verwaltung Inventar<br />
Kunstbauten<br />
• Erhaltungsplanung<br />
Kunstbauten<br />
Offline<br />
+Online<br />
Offline<br />
+Online<br />
Offline<br />
Seite 15
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>MISTRA</strong>-Gesamtsystem<br />
Fachbereich Ziele Anbindung<br />
Inventar<br />
Historische<br />
Verkehrswege <br />
Langsamverkehr <br />
Erhaltungsmanagement<br />
für Städte<br />
und Gemeinden <br />
Liegenschaftsverwaltung<br />
• Vernehmlassung Inventar<br />
• Öffentlichkeitswesen<br />
• Information<br />
• Übersicht Wegnetz<br />
• Verwaltung Routen<br />
• Information<br />
• Erhaltungsplanung<br />
Strasseninfrastruktur in<br />
Städten und Gemeinden<br />
• Koordination der Werke<br />
und Bauvorhaben<br />
• Übernahme der<br />
Grundstücke im Rahmen<br />
des NFA<br />
• Verwaltung der Grundbuchdaten<br />
• Verwaltung der Verträge<br />
Abbildung 13: Übersicht Fachapplikationen der ersten Realisierungsphase<br />
Online via<br />
WebGIS<br />
Online ev. via<br />
WebGIS<br />
Offen<br />
Offline und<br />
Online<br />
Seite 16
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>MISTRA</strong>-Gesamtsystem<br />
Für die nachfolgenden, nicht zum Gesamtsystem <strong>MISTRA</strong> gehörenden "Fremdapplikationen"<br />
sind Schnittstellen geplant:<br />
� Investitionscontrolling<br />
� Betriebskostencontrolling und -benchmarking LKC<br />
� Verkehrsinformationen VIASUISSE (Staus, Baustellen, Unfälle, Falschfahrer)<br />
� Verkehrsmanagement VM-CH<br />
� Motorfahrzeuginformationssystem MOFIS<br />
� Informationssystem Fahrberechtigungen FABER<br />
� Administrative Massnahmen ADMAS<br />
� Achsgeometrien Strassen und Wege von Swisstopo TLM<br />
� Daten Verkehrsnavigation<br />
� Verkehrsmodell UVEK vom Amt für Raumentwicklung ARE<br />
� Daten Lärmdatenbank Schweiz vom BAFU<br />
Existierende und neue Kantonsapplikationen können genau gleich behandelt werden.<br />
Die Datenintegration aus Fach-, Kantons- und Fremdapplikationen bildet einen Mehrwert<br />
für alle <strong>MISTRA</strong> Benutzer. Dadurch wird es möglich sein, kombinierte Abfragen und fachübergreifende<br />
Analysen durchführen zu können, wie z.B. die Auswertung von Unfällen auf<br />
den Hauptstrassen im Falle von Baustellen auf der Nationalstrasse in der gleichen Region<br />
und dem Verkehrsaufkommen. Das DWH ASTRA stellt ein sehr leistungsfähiges Werkzeug<br />
für Analysen und Reports zur Verfügung. Es soll praktisch alle Daten des Sytems Strasse<br />
und Strassenverkehr enthalten und den <strong>MISTRA</strong> Benutzern kostenlos zur Verfügung stehen.<br />
Seite 17
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Realisierung und <strong>Einführung</strong><br />
3 Realisierung und <strong>Einführung</strong><br />
3.1 Stand der Arbeit (Übersicht)<br />
Das Projekt <strong>MISTRA</strong> Gesamtsystem läuft seit 2004. Die nachfolgende Roadmap gibt einen<br />
Überblick über den Stand der Arbeiten und die geplanten Inbetriebnahmen der einzelnen<br />
Systemkomponenten. Sie informiert auch über die geplante STRADA Ablösung.<br />
Geschäftsprozesse<br />
Führung &<br />
Strategie<br />
Strassen-<br />
Netze<br />
Strassen- TP Verkehrsunfälle<br />
Verkehr Voranalyse<br />
Basissystem<br />
mit Daten &<br />
Basisfunktionen<br />
Vergabe<br />
Leitung & Koordination Gesamtprojekt in Abstimmung mit NFA, NRM, FLAG<br />
TP Verkehrsmonitoring<br />
Voranalyse<br />
TP Langsamverkehr<br />
Datenmodell<br />
TP Kunstbauten/Tunnel<br />
Strassen- Konzept<br />
Infrastruktur TP Fahrbahn/Nebenanlagen<br />
Voranalyse<br />
Konzept<br />
Ausschreibung<br />
Datenerfassungen, Voranalyse<br />
+Konzept Fachapplikation<br />
Konzept<br />
Ausschreibung<br />
Konzept<br />
Ausschreibung<br />
Ausschreibung<br />
Realisierung Basissystem<br />
mit VD, FR, NE, VS, BE und ZH und ASTRA<br />
AG Datenkatalog und Datenmodell in enger Zusammenarbeit mit VSS<br />
STRADA - Betrieb<br />
Realisierung +<br />
Datenmigration<br />
Realisierung +<br />
Datenmigration<br />
Realisierung +<br />
Datenmigration<br />
Beschaffung +<br />
Datenmigration<br />
Realisierung +<br />
Datenmigration<br />
Betrieb<br />
Betrieb<br />
Web IVS Prototyp I<br />
Web IVS Prototyp II<br />
Betrieb<br />
Betrieb<br />
Betrieb<br />
Betrieb<br />
<strong>MISTRA</strong>: Betrieb I<br />
Funktionserw. und Verbesserung<br />
über regelmässige Release<br />
Datenmigration in Basissystem <strong>MISTRA</strong> (STRADA u.a.)<br />
Jahr 2005<br />
<strong>2006</strong><br />
2007<br />
2008<br />
Abbildung 14: Roadmap <strong>MISTRA</strong> Gesamtsystem<br />
Das Basissystem, die Fachapplikationen Fahrbahn & Nebenanlagen und Verkehrsmonitoring<br />
werden sämtliche in STRADA bewirtschafteten Daten aufnehmen und auch die<br />
Schlüsselfunktionalitäten von STRADA enthalten. Damit sind die Voraussetzungen für eine<br />
Ablösung gegeben. Diese ist ab 2008 geplant. Das ASTRA wird den Betrieb der heutigen<br />
Applikation STRADA nur noch bis Mitte 2008 gewährleisten.<br />
In einer weiteren Realisierungseinheit könnten folgende Fachapplikationen realisiert werden<br />
(Liste nicht abschliessend):<br />
� Betrieblicher Unterhalt<br />
� Signalisation<br />
� Technische Anlagen (EM)<br />
� Sonderbewilligungen<br />
� Erhaltungsmanagement NS<br />
3.2 Realisierung Basissystem und DWH<br />
Die Projektphasen Voranalyse und Konzept erfolgten im Rahmen eines Studienauftrages,<br />
in dem 5 ausgewählte Teilnehmer ihren Lösungsvorschlag mit einem lauffähigen Prototyp<br />
präsentierten. Auf Grund der Evaluation erfolgt im Sommer 2005 der Zuschlag an die Firma<br />
Ernst Basler + Partner, Zollikon. Der Vertrag für die Realisierung des Basissystems und<br />
des DWH wurde Mitte September 2005 unterzeichnet. Seit dem 1. Oktober läuft die Realisierungsphase.<br />
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<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Realisierung und <strong>Einführung</strong><br />
Die Realisierung erfolgt im iterativen Entwicklungsverfahren. Dabei werden nicht etwa Prototypen<br />
entwickelt, sondern lauffähige Applikationen als Resultat der jeweiligen Iterationen.<br />
Gegenüber dem klassischen Entwicklungsverfahren, in dem zuerst die gesamte Applikation<br />
spezifiziert und erst dann implementiert wird, hat das iterative Verfahren viele Vorteile, da<br />
die Realisierungseinheiten überschaubar sind und die Termine besser eingehalten werden<br />
können.<br />
Der Terminplan für die Realisierung des Basissystems ist nachstehend abgebildet:<br />
2005 <strong>2006</strong><br />
10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5<br />
Start Realisierung<br />
Vorbereitung<br />
Spez.<br />
Review<br />
Iteration 1<br />
Implementation<br />
Test<br />
Benutzertest<br />
Teilabnahme<br />
Iteration 2<br />
Abbildung 15: Terminplan Realisierung Basissystem<br />
Iteration 3<br />
Workshops/Klärung Konzept<br />
Iteration 4<br />
2007<br />
Iteration 5<br />
Iteration 6<br />
Datenintegration<br />
Abschl. DWH<br />
Schulung<br />
Die gesamte Realisierung des Basissystems erfolgt unter Mitwirkung von Kantonsvertretern.<br />
Anfang 2005 wurden die <strong>Kantone</strong> über die Kantonsingenieurkonferenz (KIK) angefragt.<br />
Im Juni 2005 fand die Startsitzung mit Vertretern der Pilotkantone Bern, Zürich,<br />
Waadt, Neuchâtel, Fribourg und Wallis statt.<br />
Seit September 2005 findet eine monatliche Sitzung für die Begleitung der Realisierung<br />
statt. Die Kantonsvertreter helfen mit bei folgenden Aufgaben:<br />
� Review von Pflichtenheft und Datenkatalog<br />
� Review der Systemanforderungen der Iterationen<br />
� Benutzertests der Iterationsresultate<br />
� Begleitung der Datenintegration<br />
Die Projektleitung dankt an dieser Stelle den Pilotkantonen für das grosse Engagement –<br />
keine Selbstverständlichkeit unter Anbetracht der übrigen, operationellen Aufgaben der Beteiligten!<br />
Parallel zur Realisierung des Basissystems wird an der Datenintegration gearbeitet. Auch<br />
diese erfolgt schrittweise. Im Rahmen der Iterationen werden möglichst viele Daten in das<br />
System integriert, so dass die Tests mit möglichst vielen und realen Daten erfolgen können.<br />
Dank der Mitarbeit der Praktiker aus den <strong>Kantone</strong>n kann die Integration auch plausibilisiert<br />
und kontrolliert werden.<br />
Seite 19
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Realisierung und <strong>Einführung</strong><br />
Konkret wurden bereits die Daten der <strong>Kantone</strong> BE, ZH, VD, FR, NE und VS sowie die<br />
ASTRA-Daten ins System integriert. Im März <strong>2006</strong> erfolgte eine Anfrage an die übrigen<br />
<strong>Kantone</strong> zur Lieferung der Achsen des Kantonsstrassennetzes. Diese Daten werden für die<br />
Tests verwendet.<br />
Ab Februar 2007 erfolgt die definitive Integration der Daten in das Basissystem des<br />
ASTRA.<br />
Die Abnahme des Basissystems ist im April 2007 geplant.<br />
3.3 Realisierung der Fachapplikationen<br />
Das Projekt Fahrbahn & Nebenanlagen ist zeitkritisch, da die entsprechende Fachapplikation<br />
zusammen mit dem Basissystem das heutige STRADA ablösen soll. Heute liegen als<br />
erste Ergebnisse die Voranalyse und die Marktanalyse vor. Die Konzepterstellung ist im<br />
Gang. Die Inbetriebnahme ist im Frühling 2008 geplant. Die Ausschreibung für die Realisierung<br />
erfolgt voraussichtlich im August <strong>2006</strong>.<br />
Die Arbeiten am Konzept für das Projekt Verkehrsunfälle sind abgeschlossen. Im Moment<br />
läuft die Ausschreibung für die Systementwicklung. Die Inbetriebnahme ist am 1.1.2008<br />
vorgesehen.<br />
Die Voranalyse für das Projekt Verkehrsmonitoring wurde wesentlich erweitert, insbesondere<br />
der Einbezug weiterer Quellen neben den automatischen Verkehrszählern (AVZ) wie<br />
WIM (Weight in motion), SSVZ 2005, Tropfenzähler und anderen. Die erweiterten Zielvereinbarungen<br />
wurden Ende August 2005 mit der Projektleitung diskutiert und freigegeben.<br />
Das Konzept wird im Juni <strong>2006</strong> vorliegen. Im Moment läuft bereits die Ausschreibung für<br />
die prioritären Module (AVZ und Messstellenverwaltung). Die Inbetriebnahme ist im Herbst<br />
2007 vorgesehen.<br />
Die Arbeiten am IT-Konzept für das Projekt Kunstbauten und Tunnel (KUBA 4.1) sind<br />
beendet. Das Konzept wurde am 19.4.06 genehmigt. Mit der fertig gestellten Fachapplikation<br />
wird die Kunstbautenbank KUBA (Version 4.1) an <strong>MISTRA</strong> angebunden sein. Die Inbetriebnahme<br />
ist am 1.1.2008 vorgesehen.<br />
Die Tätigkeiten für das Projekt Historische Verkehrswege Schweiz (IVS) bestehen aus<br />
der Erarbeitung, bzw. dem Abschluss des Datenmodells und der Realisierung eines Prototypen<br />
(Webapplikation) für die Vernehmlassung des Inventars. Ein erster Prototyp ist in Betrieb<br />
(https://ivs-gis.admin.ch). Dieser soll überarbeitet werden, die Abklärungen sollen aufzeigen,<br />
ob die Webapplikation auch als Fachapplikation genutzt werden könnte.<br />
Das Datenmodell für den Langsamverkehr ist mit demjenigen des <strong>MISTRA</strong> bereinigt worden.<br />
Als nächste Etappe steht die Datenerfassung an. Der Teil LV Agglomerationen wurden<br />
vorläufig zurück gestellt. Die Voranalyse für eine Fachapplikation soll noch in diesem Jahr<br />
starten.<br />
Für das Projekt Erhaltungsmanagement für Städte und Gemeinden ist die Voranalyse in<br />
Arbeit. Das Werkzeug soll ab 20<strong>09</strong> zur Verfügung stehen. Es ermöglicht die Substanzerfassung<br />
und Unterhaltsplanung primär flächiger Strasseninformationen sowie die Koordination<br />
der verschiedenen Werke.<br />
Das Projekt Liegenschafts- und Vertragsmanagementsystem wurde im Dezember 2005<br />
gestartet. Die Marktanalyse und die Arbeiten für die Voranalyse sind ist im Abschluss.<br />
3.4 Einsatz im ASTRA<br />
Die <strong>Einführung</strong> von <strong>MISTRA</strong> im ASTRA erfolgt ab 2007. Logischerweise steht als erstes<br />
Modul das Basissystem zur Verfügung. Nach erfolgter Datenintegration und der Schlussabnahme<br />
im Frühjahr 2007 wird das System produktiv für die Nationalstrassen eingesetzt.<br />
Im Vordergrund der Nutzung stehen Anfragen und Ausgaben mit Hilfe des DWH, das zu<br />
diesem Zeitpunkt die folgenden Aspekte abdecken kann:<br />
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<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Realisierung und <strong>Einführung</strong><br />
� Standardreports betreffend der Nationalstrassen zu folgenden Themen:<br />
� Netzzustand (Bauwerke und Fahrbahn)<br />
� Verkehrsbelastung<br />
� Neubauprojekte<br />
� Erhaltungsprojekte<br />
� Baustellen<br />
� Verkehrsstaus<br />
� Verkehrsunfälle<br />
� Betrieblicher Unterhalt<br />
� Geschwindigkeitsabschnitte<br />
� Netzkennzahlen<br />
� Ad-hoc Reports zu folgenden Themen (Nationalstrassen):<br />
� Infrastrukturzustand (Inventarobjekte und Fahrbahn)<br />
� Lebensdauer Inventarobjekte<br />
� Aufwand für Bau und Unterhalt (Kosten)<br />
� Baustellen und Baustellenplanung<br />
� Projekte<br />
� Staugeschehen<br />
� Verkehrsbelastung, -entwicklung und -zusammensetzung<br />
� Verkehrsunfälle (gesamtes Strassennetz der Schweiz!)<br />
� Betrieblicher Unterhalt<br />
� Netzkennzahlen<br />
Ein weiterer Einsatzschwerpunkt liegt in der Erstellung von Karten, die Basis- und Generalistendaten<br />
betreffen.<br />
Das Basissystem erlaubt auch eine Analyse von Daten und deren Visualisierung sowie die<br />
Suche nach bestimmten Informationen. Damit kann das Gesamtnetz der Nationalstrassen<br />
tagesaktuell bewirtschaftet und analysiert werden. Es ist auch möglich, spezifische Untersuchungen<br />
zu aktuellen Themen (Via Secura, Förderung Langsamverkehr, etc.) durchzuführen.<br />
Seite 21
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4 <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.1 Allgemeines<br />
Das Gesamtsystem <strong>MISTRA</strong> soll ein wichtiges Führungs- und Unterstützungsinstrument für<br />
die Leitung des ASTRA und dessen Mitarbeiter werden. Dabei geht es in den meisten Fällen<br />
um das Nationalstrassennetz.<br />
In den <strong>Kantone</strong>n, Agglomerationen und Gemeinden bestehen ähnliche Bedürfnisse für das<br />
Strassen- und Strassenverkehrsmanagement. Es ist deshalb nahe liegend das gleiche System<br />
einzusetzen. Diese Problemstellung wurde von allem Anfang in die Projektanforderungen<br />
integriert. Während der gesamten Projektdauer wird aktiv mit den <strong>Kantone</strong>n zusammengearbeitet<br />
und es finden in regelmässigen Intervallen Informationsveranstaltungen<br />
statt. Eine gemeinsame Nutzung des Systems <strong>MISTRA</strong> durch mehrere Hierarchiestufen der<br />
öffentlichen Verwaltung bringt Vorteile für alle. Dadurch können auch Synergien ausgenützt<br />
werden.<br />
Die Projektleitung <strong>MISTRA</strong> ist sich bewusst, dass die Anpassungsfähigkeit des Systems,<br />
die korrekte Migration der vorhandenen Daten und die Abdeckung der Funktionalitäten der<br />
bisherigen Systeme unabdingbar für einen Umstieg auf das neue System <strong>MISTRA</strong> sein<br />
werden.<br />
Eine hohe Priorität hat dabei die saubere Migration der STRADA-Daten in <strong>MISTRA</strong>. Es ist<br />
vorgesehen, dass diese möglichst vollständig migriert werden, so dass keine Zweiterfassung<br />
mehr notwendig wird. Die Funktionalität von STRADA wird teils durch das Basissystem,<br />
teils durch die Fachapplikationen (insbesondere Fahrbahn und Nebenanlagen) ersetzt<br />
werden.<br />
Die bestehende Fachapplikation KUBA, die von den meisten <strong>Kantone</strong>n genutzt wird, wird<br />
weiterentwickelt und 'mistrakompatibel' gemacht. Dadurch wird die heutige Applikation<br />
KUBA zu einer <strong>MISTRA</strong> Fachapplikation. Somit können die heutigen STRADA- und KUBA-<br />
Daten miteinander verknüpft werden.<br />
Das offene System <strong>MISTRA</strong> erlaubt es allen Beteiligten, jederzeit neue und eigene Fachapplikationen<br />
(Kantonsapplikationen) anzuschliessen (entweder Online durch Webservices<br />
oder Offline via Interlis-2 Schnittstelle). Dies eröffnet auch die Möglichkeit bestehende<br />
Fachapplikationen an <strong>MISTRA</strong> anzuschliessen.<br />
Das ASTRA wird entsprechende Rahmenbedingungen schaffen, die durch alle Projektbeteiligten,<br />
also auch <strong>Kantone</strong> und Gemeinden genutzt werden können. Dazu gehören der<br />
Abschluss von Partnerschaften und Lizenzvereinbarungen und das zur Verfügung stellen<br />
von Supportleistungen.<br />
Die nachstehenden Kapitel beschreiben die zeitlichen und organisatorischen Randbedingungen<br />
für die <strong>Einführung</strong> von <strong>MISTRA</strong> in den <strong>Kantone</strong>n. Sie enthalten auch konkrete Vorschläge<br />
(<strong>Einführung</strong>svarianten) mit den damit verbundenen Vor- und Nachteilen sowie den<br />
Investitions- und Betriebskosten.<br />
4.1.1 Partnerschaften<br />
Das ASTRA hat Vereinbarungen mit der swisstopo zur Lieferung von Geodaten (L) und<br />
Geodiensten (WMS) abgeschlossen. Weitere Vereinbarungen sind geplant:<br />
� Integration RBBS<br />
� Geobasisdaten Langsamverkehr<br />
� WebGIS ASTRA<br />
� WebGIS SchweizMobil<br />
� Integration Verkehrsmodell UVEK-Strassengeometrie<br />
Seite <strong>22</strong>
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Diese Ergebnisse können von allen <strong>MISTRA</strong> Benutzern kostenlos verwendet werden.<br />
Das ASTRA hat mit Viasuisse einen Vertrag zur Lieferung der Staudaten unterzeichnet.<br />
Weitere Verträge sind auch hier vorgesehen für:<br />
� Baustelleninfo (Nationalstrassen)<br />
� Fachbetrieb truckinfo<br />
� Betrieb DATEX-Knoten für das Ausland (letter of intent)<br />
� Nutzung der Verkehrsinformation<br />
Diese Ergebnisse können von allen <strong>MISTRA</strong> Benutzern kostenlos verwendet werden.<br />
4.1.2 Lizenzvereinbarungen<br />
Das ASTRA wird eine Projektlizenz für ESRI-Produkte erwerben.<br />
Von dieser Projektlizenz können alle <strong>MISTRA</strong> Benutzer 'gratis' profitieren. Zudem können<br />
<strong>MISTRA</strong> Benutzer weitere ESRI-Lizenzen für andere Projekte und Applikationen zu Spezialkonditionen<br />
beziehen.<br />
Das ASTRA wird ebenfalls eine Lizenz zur Bereitstellung und Nutzung von Navigationsdaten<br />
erwerben.<br />
4.1.3 Support<br />
Das ASTRA wird ab 1.7.07 eine Supportstelle, die so genannte Geschäftsstelle <strong>MISTRA</strong> in<br />
Betrieb nehmen. Diese Supportstelle wird alle Benutzer des Systems unterstützen. Der<br />
Leistungsumfang dieser Geschäftsstelle beinhaltet:<br />
� Leitung Geschäftsstelle [Erarbeitung Applikationskennzahlen, Systemgrenzen, Funktionsumfang<br />
<strong>MISTRA</strong>, Lieferantenmanagement, Führung Zugriffsrechte, Kundenbeziehungen,<br />
Vertragswesen, Kundeninformation]<br />
� Ansprechstelle <strong>MISTRA</strong> für ASTRA und übrige Benutzer<br />
� Betrieb Back-Office<br />
� Betrieb eines Help-Desks (Second-Level Support) [Betrieb Help Desk und Bearbeitung<br />
der Anfragen]<br />
� Schulungsmanagement [Schulungsorganisation, Schulungsdurchführung wo möglich)<br />
� Wartungsmanagement [Leitung Wartung, Verwaltung der Change/Requests, Release<br />
Management]<br />
� Datenmanagement [Führung Datenkatalog, Nachführung Textkatalog, Bearbeitung Metadaten,<br />
Datenexport, Flächennetzfunktionen, Fachnetzfunktionen, Transformationsservice,<br />
Datenwiederherstellung, Konsistenztests und Repair, Datenstatistiken, Basisdaten,<br />
Generalistendaten, Daten Swisstopo, Daten UVEK, Daten Navigation]<br />
� Datennachführung Nationalstrassen [Verwaltung Update Requests, Nachführung RBBS<br />
und Achsgeometrien, Nachführung Fachnetze, Nachführung Flächennetze, Nachführung<br />
Topologie, Nachführung Beteiligte, Nachführung Dokumente]<br />
� Datennachführung Kantons- und Gemeindestrassen [Nachführung RBBS und Achsgeometrien]<br />
� Unterstützung der Gesamtprojektleitung <strong>MISTRA</strong> für die weiteren RE [Aufbauorganisation,<br />
Ablauforganisation, Sitzungswesen, Dokumentenwesen, Betrieb Informationsplattform,<br />
Informationsveranstaltungen, <strong>Public</strong> Relations, Ausschreibungsmanagement, Verfahrensmanagement,<br />
Terminmanagement (Gesamtterminplan, Pendenzen), Kosten-<br />
und Vertragsmanagement, Projekthandbuch, Qualitätsmanagement, etc.]<br />
Seite 23
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
� Unterstützung der Fachprojektleiter <strong>MISTRA</strong> für die weiteren RE [analog Gesamt PL, auf<br />
Anforderung]<br />
� Leitung der Weiterentwicklung Basissystem [Projektleitung für die Phasen Voranalyse,<br />
Konzept, Realisierung, <strong>Einführung</strong>]<br />
Es ist denkbar, dass die GS <strong>MISTRA</strong> während einer Übergangsfrist die STRADA <strong>Kantone</strong><br />
unterstützt, um die Kontinuität zwischen den STRADA Applikationen und dem Basissystem<br />
bzw. den Fachapplikationen zu gewährleisten.<br />
4.1.4 <strong>Einführung</strong>smöglichkeiten<br />
In den nachfolgenden Kapiteln werden 4 <strong>Einführung</strong>smöglichkeiten (Varianten) beschrieben,<br />
die den <strong>Kantone</strong>n zur Verfügung stehen:<br />
� ASTRA zentral:<br />
Das ASTRA betreibt eine oder mehrere zentrale <strong>MISTRA</strong> Installationen, an dem auch<br />
<strong>Kantone</strong>n beteiligt sind.<br />
� Kantonsverbund:<br />
Mehrere <strong>Kantone</strong> schliessen sich zu einem Verbund zusammen und betreiben eine oder<br />
mehrere <strong>MISTRA</strong> Installationen selbständig.<br />
� <strong>MISTRA</strong> eigen:<br />
Der Kanton betreibt eine eigene <strong>MISTRA</strong> Installation.<br />
� Kein <strong>MISTRA</strong>-Einsatz:<br />
Der Kanton verzichtet auf die <strong>Einführung</strong> von <strong>MISTRA</strong> und betreibt kein oder ein eigenes<br />
Managementsystem für Strassen und Strassenverkehr.<br />
4.2 Ablösung STRADA<br />
4.2.1 Abschliessende Version STRADA<br />
Die Weiterentwicklung von STRADA wurde eingestellt. Die letzte Version STRADA 4.0 wird<br />
im August <strong>2006</strong> verteilt. Sie bringt gegenüber der heutigen Version STRADA 3.02 folgende<br />
Neuerungen:<br />
� Migration auf Oracle 10g<br />
� verbesserte Kompatibilität mit Windows XP und Office 2003<br />
� ein neues Setup-Programm<br />
� Verbesserungen Achsband<br />
� diverse Fehlerkorrekturen und Performance-Verbesserungen<br />
Mit dieser Version sollen die STRADA-Daten vor der Migration vervollständigt und aktualisiert<br />
werden.<br />
Seite 24
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.2.2 Migration Daten STRADA ���� <strong>MISTRA</strong><br />
STRADA<br />
AG<br />
<strong>MISTRA</strong> ASTRA<br />
BS<br />
FA VMon<br />
FA F&N<br />
NS-Daten<br />
STRADA<br />
.....<br />
STRADA-Transfer<br />
STRADA<br />
ASTRA<br />
Schnittstelle<br />
<strong>MISTRA</strong>- STRADA<br />
STRADA<br />
ZG<br />
Abbildung 16: Aufteilung Migration bei NS- und KS-Daten<br />
STRADA<br />
AG<br />
Schnittstelle<br />
<strong>MISTRA</strong>-<br />
STRADA<br />
<strong>MISTRA</strong> AG<br />
KS-Daten<br />
Für die Migration der STRADA-Daten wird <strong>MISTRA</strong>-seitig ein Migrationswerkzeug bereitgestellt<br />
("Schnittstelle <strong>MISTRA</strong>-STRADA" auf der Grundlage des Transferset-Formats von<br />
STRADA). Die Migration verläuft für NS- und KS-Daten unterschiedlich:<br />
� Bei den Nationalstrassendaten werden die <strong>2006</strong> vorhandenen Daten zunächst in die<br />
STRADA-Datenbank des ASTRA zusammengezogen und von dort in <strong>MISTRA</strong> übertragen.<br />
Für den ersten Schritt ist das ASTRA auf eine enge Zusammenarbeit mit den <strong>Kantone</strong>n<br />
und den Supportstellen STRADA angewiesen. Die STRADA-Datenbank des<br />
ASTRA wird bei der Geschäftstelle STRADA eingerichtet.<br />
� Bei den Kantonstrassendaten erfolgt die Übertragung in <strong>MISTRA</strong> Anfang 2008. Die <strong>Kantone</strong><br />
werden durch die Supportstellen STRADA und Geschäftsstelle <strong>MISTRA</strong> unterstützt.<br />
Die STRADA-Daten werden verteilt auf:<br />
� Basissystem (RBBS, Toponetze, Geonetze, Joker teilweise, Textkataloge für Basissystem,<br />
Einheiten und physikalische Grössen)<br />
� FA Verkehrsmonitoring (Zählstellen, aggregierte Verkehrsdaten, Textkataloge für VMon)<br />
� FA Fahrbahn und Nebenanlagen (Querprofile, Streifen / Nutzung, Fahrbahnschichten,<br />
PMS-Daten, Textkataloge für FA F&N)<br />
Aus STRADA nicht übernommen werden Dokumente, Beteiligte, Projekte, Baustellen (Modul<br />
BABENS) und Unfälle.<br />
Bei der Übernahme der Joker-Daten muss fallweise entschieden werden. Linienförmige Joker<br />
werden in der Regel in Fachnetze, bauwerksartige Joker in Inventarobjekte, übrige Joker<br />
in individuell zu bildende GIS-Layer migriert.<br />
Die Historie wird, soweit sinnvoll und notwendig, ebenfalls übernommen.<br />
Wegen der Verteilung der Daten auf die verschiedenen Datenbanken <strong>MISTRA</strong> muss die<br />
Migration in verschiedenen koordinierten Teilmigrationen, basierend auf einem einheitlichen<br />
Nachführungsstand gemacht werden. Pro Datenbank ist immer eine vollständige Migration<br />
mit den kompletten Daten notwendig. Inkrementelle Updates sind nicht möglich.<br />
BS<br />
FA VMon<br />
FA F&N<br />
STRADA<br />
.......<br />
Schnittstelle<br />
<strong>MISTRA</strong>-<br />
STRADA<br />
<strong>MISTRA</strong> .....<br />
BS<br />
FA VMon<br />
FA F&N<br />
STRADA<br />
ZG<br />
Schnittstelle<br />
<strong>MISTRA</strong>-<br />
STRADA<br />
<strong>MISTRA</strong> ZG<br />
BS<br />
FA VMon<br />
FA F&N<br />
Seite 25
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.2.3 Ablauf Migration bei NS-Daten<br />
Abbildung 17: Terminplan Ablösung STRADA – <strong>MISTRA</strong> bei NS-Daten<br />
Die Migration erfolgt in mehreren Schritten:<br />
� Schritt 1 Testübernahme Basissystem (<strong>2006</strong>/2007):<br />
Die Basisdaten werden testweise in die Testinstallation des <strong>MISTRA</strong>-Basissystems des<br />
ASTRA übernommen und durch die Geschäftstelle <strong>MISTRA</strong> auf Richtigkeit und Vollständigkeit<br />
überprüft. Die Nachführung wird weiterhin mit STRADA in den <strong>Kantone</strong>n gemacht.<br />
Die Daten in <strong>MISTRA</strong> werden nach Abschluss der Testübernahme (vor Schritt 4)<br />
wieder gelöscht.<br />
� Schritt 2 Testübernahme in die Fachapplikationen FA F&N und FA VMon (2007): Die<br />
Spezialistendaten werden testweise in die Fachapplikationen Verkehsmonitoring und<br />
Fahrbahn & Nebenanlagenübernommen und durch die Geschäftstelle <strong>MISTRA</strong> auf Richtigkeit<br />
und Vollständigkeit überprüft. Die Nachführung wird weiterhin mit STRADA in den<br />
<strong>Kantone</strong>n gemacht. Die Daten in <strong>MISTRA</strong> werden nach Abschluss der Testübernahme<br />
(vor Schritt 5) wieder gelöscht.<br />
� Schritt 3 Datenbereinigung STRADA (2007):<br />
Basierend auf den Erfahrungen der Testdatenübernahme werden die Daten soweit sinnvoll<br />
STRADA-seitig bei den <strong>Kantone</strong>n aktualisiert und vervollständigt. Die Schnittstelle<br />
wird <strong>MISTRA</strong>-seitig optimiert.<br />
� Schritt 4 Definitive Datenübernahme Basissystem (2007/2008):<br />
Die Basisdaten werden definitiv in das Basissystem <strong>MISTRA</strong> des ASTRA übernommen.<br />
Im Anschluss an diese Migration werden die Basisdaten ausschliesslich im <strong>MISTRA</strong>-<br />
Basissystem des ASTRA nachgeführt und in STRADA eingefroren.<br />
� Schritt 5 Definitive Datenübernahme in die Fachapplikationen FA F&N und FA VMon<br />
(2007/2008): Die Spezialistendaten zur Strassensubstanz, zum PMS und zum Verkehr<br />
werden definitiv in die Datenbanken der Fachapplikation Fahrbahn & Nebenanlagen und<br />
Verkehrsmonitoring des ASTRA übernommen. Im Anschluss an diese Migration werden<br />
die Spezialistendaten ausschliesslich in den Fachapplikationen des ASTRA nachgeführt.<br />
� Schritt 6 Abschaltung STRADA (Mitte 2008)<br />
Seite 26
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.2.4 Ablauf Migration bei KS-Daten<br />
Abbildung 18: Terminplan Ablösung STRADA – <strong>MISTRA</strong> bei KS-Daten<br />
Die Migration erfolgt in mehreren Schritten:<br />
� Schritt 1 Testübernahme Basissystem (<strong>2006</strong>/2007):<br />
Die Basisdaten werden für die STRADA-Testkantone (FR, NE, VD, VS) testweise in die<br />
Testinstallation <strong>MISTRA</strong> des Basissystems des ASTRA übernommen und durch die<br />
Testkantone und die Geschäftstelle <strong>MISTRA</strong> auf Richtigkeit und Vollständigkeit der Übertragung<br />
überprüft. Die Nachführung wird weiterhin mit STRADA in den <strong>Kantone</strong>n<br />
gemacht. Die Daten in <strong>MISTRA</strong> werden nach Abschluss der Testübernahme (vor Schritt<br />
4) wieder gelöscht.<br />
� Schritt 2 Testübernahme in die Fachapplikationen FA F&N und FA VMon (2007):<br />
Die Spezialistendaten werden für die STRADA-Testkantone testweise in die Testinstallation<br />
<strong>MISTRA</strong> der Fachapplikationen VMon und Fahrbahn & Nebenanlagen des ASTRA<br />
übernommen und durch die Testkantone und die Geschäftstelle <strong>MISTRA</strong> auf Richtigkeit<br />
und Vollständigkeit der Übertragung überprüft. Die Nachführung wird weiterhin mit<br />
STRADA in den <strong>Kantone</strong>n gemacht. Die Daten in <strong>MISTRA</strong> werden nach Abschluss der<br />
Testübernahme (vor Schritt 5) wieder gelöscht.<br />
� Schritt 3 Datenbereinigung STRADA (2007/2008):<br />
Basierend auf den Erfahrungen der Testdatenübernahme werden die Daten soweit sinnvoll<br />
STRADA-seitig bei den <strong>Kantone</strong>n aktualisiert und vervollständigt. Die Schnittstelle<br />
wird <strong>MISTRA</strong>-seitig optimiert.<br />
� Schritt 4 Definitive Datenübernahme Basissystem (2008):<br />
Die Basisdaten werden definitiv in die Sockeldatenbank <strong>MISTRA</strong> des Kantons übernommen.<br />
Im Anschluss an diese Migration werden die Basisdaten ausschliesslich im<br />
<strong>MISTRA</strong>-Basissystem des Kantons nachgeführt und in STRADA eingefroren.<br />
� Schritt 5 Definitive Datenübernahme in die Fachapplikationen FA F&N und FA VMon<br />
(2007/2008): Die Spezialistendaten zur Strassensubstanz, zum PMS und zum Verkehr<br />
werden definitiv in die Datenbanken der Fachapplikation Fahrbahn & Nebenanlagen und<br />
Verkehrsmonitoring des Kantons übernommen. Im Anschluss an diese Migration werden<br />
die Spezialistendaten ausschliesslich in der Fachapplikation des Kantons nachgeführt.<br />
� Schritt 6 Abschaltung STRADA (Mitte 2008)<br />
Seite 27
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.3 Ablösung Strassendatenbanken bei nicht-STRADA-<strong>Kantone</strong>n<br />
Bei der Migration der Daten muss auch hier nach NS- und KS-Daten differenziert werden.<br />
Daten, die für das ASTRA relevant sind, werden im Rahmen der Integration gemäss 4.2.3<br />
ebenfalls migriert.<br />
Die Ablösung bestehender Individuallösungen muss fallweise beurteilt werden. In Frage<br />
kommen folgende Szenarien:<br />
1. Die bestehende Strassendatenbank wird für Kantonsstrassen wie bisher weitergeführt.<br />
Für den Datenaustausch zwischen der individuellen Strassendatenbank des Kantons<br />
und <strong>MISTRA</strong> wird die Individuallösung des Kantons durch eine inkrementelle<br />
INTERLIS2-Schnittstelle auf der Grundlage der Modellbeschreibung der Sockeldatenbank<br />
<strong>MISTRA</strong> erweitert.<br />
2. Die bestehende Individuallösung wird zu einer Fachapplikation <strong>MISTRA</strong> weiterentwickelt<br />
und kann auch von weiteren Strassenorganisationen verwendet werden. Nebst<br />
der Bereitstellung der INTERLIS2-Schnittstelle gemäss dem ersten Szenarium, würde<br />
dies die Verwendung von UUIDs als Identifikation und die <strong>Einführung</strong> eines "mini"-<br />
RBBS nötig machen (siehe auch <strong>Bericht</strong> "Anforderungen an Fachapplikationen bezgl.<br />
dem Zusammenwirken mit dem Basissystem" vom 2.06.06).<br />
3. Die bisherige Individuallösung wird durch <strong>MISTRA</strong> abgelöst. Für die bestehenden Daten<br />
muss eine Einmal-Schnittstelle zu <strong>MISTRA</strong> bereitgestellt werden.<br />
Die Kosten für die allfällige Entwicklung von Schnittstellen und für die Migrationsunterstützung<br />
bei Kantonsstrassendaten gehen zu Lasten der jeweiligen <strong>Kantone</strong>.<br />
Seite 28
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.4 Variante1: ASTRA zentral<br />
4.4.1 Allgemeine Beschreibung<br />
Variante ASTRA zentral<br />
DWH<br />
Rich-Clients<br />
Datenbank<br />
ASTRA<br />
GIS-Server<br />
Web-Clients (Intranet)<br />
KOGIS / BIT<br />
Web-Server<br />
Intranet<br />
Terminal<br />
Server<br />
Web-Server<br />
Internet<br />
Abbildung 19: Betriebsvariante ASTRA zentral<br />
Daten-transfer<br />
Datentransfer<br />
SSH od. VPN-<br />
Verbindung<br />
Internet-<br />
Verbindung<br />
Kanton / Gemeinde<br />
Web-Clients (Intranet)<br />
TS-Clients<br />
Internet<br />
Diese Variante beschreibt eine zentrale <strong>MISTRA</strong>-Installation beim ASTRA. Die Infrastruktur<br />
besteht aus einer vollständigen Installation mit allen Servern, der Oracle-Datenbank, dem<br />
Basissystem, allen Fachapplikationen, dem DWH, der Web-Infrastruktur für das Intranet<br />
und Internet sowie den Terminal-Servern für den Fernzugriff auf die Rich-Client-Lösung.<br />
Die Installation ist mandantenfähig. Die Daten werden in gemeinsamen Datenbanken gespeichert.<br />
Für jede Organisation gibt es eine eigene Rechteverwaltung und eigene Vorlagen<br />
für Reports und Pläne.<br />
Sowohl das ASTRA als auch die <strong>Kantone</strong> und Gemeinden bewirtschaften ihre Daten in dieser<br />
zentralen Installation. Der Zugriff zu den Daten wird über das Benutzer- und Rechtekonzept<br />
von <strong>MISTRA</strong> gesteuert, womit eine gegenseitige Veränderung der Daten vermieden<br />
wird. Die Erhaltung der Datenherrschaft ist somit gewährleistet. Das heisst, auch bei<br />
Variante 1 ist die Datenhoheit durch die <strong>Kantone</strong> sichergestellt. Die Frage inwieweit<br />
Daten des ASTRA für <strong>Kantone</strong> lesbar sein sollen und umgekehrt muss noch besprochen<br />
werden.<br />
Der Zugriff der AnwenderInnen der <strong>Kantone</strong> erfolgt über geschützte SSH-Verbindungen<br />
zum ASTRA. Die meisten Benutzer werden <strong>MISTRA</strong> für Auswertungen einsetzen. Dazu<br />
genügt der normale Browser, der so genannte Web Client (Internet Explorer oder Firefox).<br />
Die Bearbeitung von Sachdaten kann ebenfalls mit dem Web Client erfolgen. Für die grafischen<br />
Nachführungsarbeiten unter ArcGIS sind Terminal-Server-Arbeitsplätze, so genannte<br />
Rich Clients erforderlich.<br />
Seite 29
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.4.2 Auswirkungen<br />
Vorteile Kanton Nachteile Kanton<br />
++ Kompatibilität der Daten mit ASTRA und<br />
anderen <strong>Kantone</strong>n<br />
-- Abhängigkeit vom ASTRA<br />
++ geringe Investitionskosten - Anschluss von Fremdapplikationen unterliegt<br />
Einschränkungen<br />
++ geringe Betriebskosten - Entwicklung von eigenen Fachapplikationen<br />
ist zwar möglich, erfordert aber eine<br />
enge Koordination mit dem ASTRA<br />
+ Erfahrungsaustausch mit anderen Kann- - Datenstruktur vom ASTRA vorgeschrietonen<br />
jederzeit möglich<br />
ben (ist jedoch erweiterbar)<br />
++ DWH kann in der vollen Funktionalität - Netzwerkabhängig (SIKgenutzt<br />
werden<br />
Netzbereitstellung), es müssen SSH-<br />
Verbindungen eingerichtet werden<br />
++ Keine redundante Datenhaltung - Die Kantonsdaten sind physisch auf der<br />
Installation ASTRA, der Kanton behält<br />
jedoch die Datenherrschaft<br />
++ Der Datenaustausch zwischen dem<br />
ASTRA und den partizipierenden <strong>Kantone</strong>n<br />
entfällt.<br />
++ Alle Fachapplikationen und das DWH<br />
des ASTRA stehen zur Verfügung<br />
++ Software-Updates werden zentral und<br />
für alle gleichzeitig ausgeführt. Die <strong>Kantone</strong><br />
müssen sich nicht darum kümmern.<br />
++ Alle Organisationen arbeiten mit der<br />
gleichen Version <strong>MISTRA</strong>. Hierdurch<br />
wird die Kommunikation und der Datenaustausch<br />
vereinfacht.<br />
++ Kompatibel mit allen IT-Strategien (Windows,<br />
Open Source, etc)<br />
Diese Variante spricht diejenigen <strong>Kantone</strong> an, die unter minimalem Aufwand von der vom<br />
ASTRA angebotenen Lösung profitieren wollen und dabei in Kauf nehmen, dass die eigenen<br />
Daten auf einer fremden, aber geschützten Anlage gespeichert sind. (Analogie zu heute<br />
im Verkehrsmonitoring mit den AVZ-Daten).<br />
Seite 30
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.4.3 Kostenschätzung<br />
Die Kostenschätzung geht davon aus, dass das ASTRA und alle 24 Nationalstrassenkantone<br />
partizipieren. Dies ergibt ca. 40 gleichzeitig aktive Rich-Client-Benutzer mit ArcEditor<br />
und 160 gleichzeitig aktive Web-Client-Benutzer. Die Internet-Infrastruktur von KOGIS ist<br />
nicht Bestandteil der Kostenschätzung. Die Kosten für PC-Arbeitsplätze sind ebenfalls nicht<br />
enthalten.<br />
Kosten<br />
Gesamtsystem<br />
Anteil ASTRA Anteil pro Kanton<br />
CHF CHF Bemerkungen CHF Bemerkungen<br />
Investitionskosten <strong>22</strong>'007'000 20'687'000 55'000<br />
Server Hardware <strong>22</strong>0'000 <strong>22</strong>0'000 0<br />
DB- und DataAccessServer 50'000 50'000 Anschaffung 0<br />
ArcSDE-Server 50'000 50'000 Anschaffung 0<br />
GIS-Server 40'000 40'000 Anschaffung 0<br />
Web-Server 30'000 30'000 Anschaffung 0<br />
DWH-Server 50'000 50'000 Anschaffung 0<br />
Software 20'132'000 20'132'000 0<br />
Oracle-DB-Software 72'000 72'000 Anschaffung 0<br />
Win- und TS-CAL's 10'000 10'000 Anschaffung 0<br />
ESRI Projektlizenz 0 0 siehe Betrieb 0<br />
DWH-Produkte 50'000 50'000 Anschaffung 0<br />
<strong>MISTRA</strong> BS und FA 20'000'000 20'000'000 Projektentwicklung 0<br />
Datenintegration 1'500'000 300'000 50'000<br />
Nationalstrassendaten 200'000 200'000 Integration STRADA 0<br />
Kantonsstrassendaten 1'300'000 100'000 Integration STRADA 50'000<br />
Datenerfassung 0 0 0<br />
Nationalstrassendaten 0 0 vorhanden 0 zu Lasten ASTRA<br />
Kantonsstrassendaten 0 0 zu Lasten Kanton 0 vorhanden<br />
<strong>Einführung</strong> / Erstschulung 155'000 35'000 5'000<br />
Erstschulung 150'000 30'000 betrifft ASTRA 5'000 <strong>Einführung</strong> im Kanton<br />
Information 5'000 5'000 Info-Veranstaltung 0<br />
Betriebskosten (pro Jahr) 4'370'000 4'130'000 10'000<br />
IT-Betrieb 600'000 600'000 volle Übernahme 0<br />
ESRI-Projektlizenz 25 Org. 1'000'000 1'000'000 Verfügungstellung 0<br />
Help-Desk, Supportleistungen 300'000 300'000 Betrieb <strong>MISTRA</strong> GS 0 durch ASTRA<br />
Schulung 270'000 30'000 nur für ASTRA 10'000<br />
Software-Wartung BS+FA 1'000'000 1'000'000 volle Übernahme 0<br />
Datenmanagement 200'000 200'000 Nationalstrassen intern, keine Mehrkosten<br />
Datennachführung 1'000'000 1'000'000 Nationalstrassen intern, keine Mehrkosten<br />
Koordinationskosten 0 0 0<br />
Die Angaben in der Spalte 'Anteil pro Kanton' entsprechen den Kosten für einen mittelgrossen Kanton.<br />
Die Kosten für das Gesamtsystem entsprechen den gesamten Kosten für das ASTRA und die 24 Nationalstrassenkantone.<br />
Es wird weiter davon ausgegangen, dass die heute für das Datenmanagement und die Datennachführung der<br />
National- und Kantonsstrassen-Daten eingesetzten internen Mitarbeiter weiterhin für die Bearbeitung der Kantonsstrassen-Daten<br />
eingesetzt werden. Es entstehen keine Mehrkosten der <strong>Kantone</strong> für diese Aufgabe.<br />
Seite 31
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.5 Variante 2: Kantonsverbund<br />
4.5.1 Allgemeine Beschreibung<br />
Variante <strong>MISTRA</strong> Kantonsverbund<br />
DWH<br />
Datenbank<br />
RZ-Dienstleister<br />
GIS-Server<br />
Online oder<br />
offline Datenaustausch<br />
ASTRA<br />
Web-Server<br />
Intranet<br />
Web-Server<br />
Internet<br />
Terminal<br />
Server<br />
Datentransfer<br />
Daten-transfer<br />
Abbildung 20: Betriebsvariante Kantonsverbund<br />
VPN-<br />
Verbindung<br />
Internet-<br />
Verbindung<br />
Kanton / Gemeinde<br />
Web-Clients (Intranet)<br />
KOGIS / BIT<br />
TS-Clients<br />
Internet<br />
Die Variante ist technisch weitgehend mit der Variante 1 gleichwertig, nur das als RZ-<br />
Dienstleister nicht das ASTRA sondern ein externes RZ (Rechenzetrum) oder das RZ eines<br />
Kantons tritt.<br />
Der RZ-Dienstleister ist ausschliesslich für den Betrieb der Server- und Netzwerkinfrastruktur<br />
zuständig.<br />
Die Bewirtschaftung der Daten wird durch die <strong>Kantone</strong> selber gemacht. Hierzu stehen Web-<br />
Clients und Rich-Clients zur Verfügung.<br />
Der Zugriff der AnwenderInnen der <strong>Kantone</strong> erfolgt über geschützte VPN-Verbindungen<br />
zum RZ-Dienstleister. Für die grafischen Nachführungsarbeiten mit dem Rich-Client unter<br />
ArcGIS sind Terminal-Server-Arbeitsplätze, für die Bearbeitung von Sachdaten und für<br />
Auswertungen mit dem Web-Client ist ein normaler Browser erforderlich.<br />
Das DWH des ASTRA steht bei dieser Variante nicht zur Verfügung. Die DWH-Lösung,<br />
welche für das <strong>MISTRA</strong>-ASTRA erstellt wird, kann übernommen, muss aber an die speziellen<br />
Bedürfnisse der <strong>Kantone</strong> angepasst werden.<br />
Seite 32
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.5.2 Auswirkungen<br />
Vorteile Nachteile<br />
++ Im Vergleich zu Variante 3 deutliche<br />
Kosteneinsparung bei Beschaffung und<br />
Betrieb.<br />
-- Datenaustausch mit anderen <strong>Kantone</strong>n<br />
und ASTRA gegenüber Variante 1 aufwändig.<br />
+ Unabhängigkeit vom ASTRA - Abhängigkeit von anderen <strong>Kantone</strong>n; die<br />
Daten sind physisch in einem RZ, der<br />
Kanton behält jedoch die Datenherrschaft<br />
+ Erfahrungsaustausch mit Verbundkanto- - Anschluss von Fremdapplikationen unternen<br />
jederzeit möglich<br />
liegt Einschränkungen<br />
+ Geringere Investitionskosten als für Variante<br />
3<br />
+ Geringere Betriebskosten als für Variante<br />
3<br />
+ Der Datenaustausch zwischen den partizipierenden<br />
<strong>Kantone</strong>n einer Installation<br />
entfällt.<br />
- Entwicklung von eigenen Fachapplikationen<br />
ist zwar möglich, erfordert aber eine<br />
enge Koordination mit den anderen <strong>Kantone</strong>n<br />
- Einrichten von VPN-Verbindungen erforderlich.<br />
- Investitionskosten<br />
- Betriebskosten<br />
- erhöhter Koordinationsaufwand mit<br />
ASTRA<br />
- DWH ASTRA kann nur teilweise benutzt<br />
werden<br />
Diese Variante spricht diejenigen <strong>Kantone</strong> an, die ihre Daten auf keinen Fall beim ASTRA<br />
(Bund) speichern wollen und dabei erhöhte Investitions- und Betriebskosten in Kauf nehmen.<br />
Seite 33
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.5.3 Kostenschätzung<br />
Die Kostenschätzung geht davon aus, dass je Verbund 5 <strong>Kantone</strong> zusammenspannen und<br />
die Hardwarekosten zu gleichen Teilen aufteilen. Die Kosten für PC-Arbeitsplätze sind in<br />
der Kostenschätzung nicht enthalten.<br />
Kosten<br />
Gesamtsystem<br />
Anteil ASTRA Anteil pro Kanton<br />
CHF CHF Bemerkungen CHF Bemerkungen<br />
Investitionskosten 30'503'000 20'687'000 4<strong>09</strong>'000<br />
Server Hardware 892'000 <strong>22</strong>0'000 28'000<br />
DB- und DataAccessServer 242'000 50'000 Installation ASTRA 8'000 Anteil Verbund<br />
ArcSDE-Server 170'000 50'000 Installation ASTRA 5'000 Anteil Verbund<br />
GIS-Server 112'000 40'000 Installation ASTRA 3'000 Anteil Verbund<br />
Web-Server <strong>22</strong>2'000 30'000 Installation ASTRA 8'000 Anteil Verbund<br />
DWH-Server 146'000 50'000 Installation ASTRA 4'000 Anteil Verbund<br />
Software 20'732'000 20'132'000 25'000<br />
Oracle-DB-Software 417'600 72'000 Installation ASTRA 14'400<br />
Win- und TS-CAL's 24'400 10'000 Installation ASTRA 600<br />
ESRI Projektlizenz 0 0 siehe Betrieb 0<br />
DWH-Produkte 290'000 50'000 Installation ASTRA 10'000 Anteil Verbund<br />
<strong>MISTRA</strong> BS und FA 20'000'000 20'000'000 Projektentwicklung<br />
Aufbau DWH-<strong>Kantone</strong> 7'200'000 0 300'000 Anteil Entwicklung<br />
Datenintegration 1'500'000 300'000 50'000<br />
Nationalstrassendaten 200'000 200'000 Integration STRADA 0<br />
Kantonsstrassendaten 1'300'000 100'000 Integration STRADA 50'000 Integration STRADA<br />
Datenerfassung 0 0 0<br />
Nationalstrassendaten 0 0 vorhanden 0 zu Lasten ASTRA<br />
Kantonsstrassendaten 0 0 zu Lasten Kanton 0 vorhanden<br />
<strong>Einführung</strong> / Erstschulung 179'000 35'000 6'000<br />
Erstschulung 150'000 30'000 betrifft ASTRA 5'000 <strong>Einführung</strong> im Kanton<br />
Information 29'000 5'000 Info-Veranstaltung 1'000 Info-Veranstaltung<br />
Betriebskosten (pro Jahr) 10'610'000 4'130'000 270'000<br />
IT-Betrieb 3'000'000 600'000 volle Übernahme 100'000<br />
ESRI-Projektlizenz 25 Org. 1'000'000 1'000'000 Verfügungstellung 0<br />
Help-Desk, Supportleistungen 1'020'000 300'000 Betrieb <strong>MISTRA</strong> GS 30'000 eigener Helpdesk<br />
Schulung 270'000 30'000 nur für ASTRA 10'000 Kantonsstrassen<br />
Software-Wartung BS+FA 1'000'000 1'000'000 volle Übernahme 0<br />
Betrieb DWH 2'400'000 0 100'000 Anteil Kanton<br />
Datenmanagement 200'000 200'000 Nationalstrassen intern, keine Mehrkosten<br />
Datennachführung 1'000'000 1'000'000 Nationalstrassen intern, keine Mehrkosten<br />
Koordinationskosten 720'000 0 30'000 kantonal+interkantonal<br />
Die Angaben in der Spalte 'Anteil pro Kanton' entsprechen den Kosten für einen mittelgrossen Kanton.<br />
Die Kosten für das Gesamtsystem entsprechen den gesamten Kosten für das ASTRA und die 24 Nationalstrassenkantone.<br />
Es wird weiter davon ausgegangen, dass die heute für das Datenmanagement und die Datennachführung der<br />
National- und Kantonsstrassen-Daten eingesetzten internen Mitarbeiter weiterhin für die Bearbeitung der Kantonsstrassen-Daten<br />
eingesetzt werden. Es entstehen keine Mehrkosten der <strong>Kantone</strong> für diese Aufgabe.<br />
Seite 34
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.6 Variante 3: <strong>MISTRA</strong> Einzelkanton<br />
4.6.1 Allgemeine Beschreibung<br />
Variante <strong>MISTRA</strong> Einzelkanton<br />
Rich-Clients<br />
DWH<br />
Kanton<br />
Web-Clients (Intranet)<br />
Web<br />
Datenbank GIS-Server<br />
KOGIS / BIT<br />
Web<br />
Datentransfer<br />
Abbildung 21: Betriebsvariante <strong>MISTRA</strong> Einzelkanton<br />
Online oder<br />
offline<br />
Internet-<br />
Verbindung<br />
ASTRA<br />
Datenaustausch<br />
Internet<br />
Mit dieser Variante betreibt der Kanton eine eigene <strong>MISTRA</strong>-Infrastuktur, unabhängig von<br />
der Infrastruktur des ASTRA und unabhängig von einem RZ-Dienstleister.<br />
Die Infrastruktur des Kantons besteht aus einer vollständigen Installation mit allen Servern,<br />
der Oracle-Datenbank, dem Basissystem, allen Fachapplikationen, dem DWH, der Web-<br />
Infrastruktur für das Intranet und Internet. Der Einsatz des DWH kann unabhängig entschieden<br />
werden.<br />
Die AnwenderInnen brauchen keinen speziellen <strong>MISTRA</strong>-Account, sondern können mit<br />
dem für normale Zwecke erstellten Account (Benutzername + Passwort) auch auf <strong>MISTRA</strong><br />
zugreifen. Voraussetzung ist der Einsatz eines LDAP-Servers für die Verwaltung von Benutzern,<br />
Gruppen und Zugriffsrechten.<br />
Der Zugriff der AnwenderInnen erfolgt über die bestehende Netzwerkinfrastruktur<br />
LAN/WAN. Spezielle VPN-Verbindungen sind nicht notwendig.<br />
Die Softwarekomponenten (ArcMap, ArcGIS-Server, <strong>MISTRA</strong>-Basissystem, DWH und<br />
<strong>MISTRA</strong>-Fachapplikationen) werden vom ASTRA zur Verfügung gestellt.<br />
Das DWH des ASTRA steht bei dieser Variante nicht zur Verfügung. Die DWH-Lösung,<br />
welche für das <strong>MISTRA</strong>-ASTRA erstellt wird, kann übernommen, muss aber an die speziellen<br />
Bedürfnisse des Kantons angepasst werden.<br />
Seite 35
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.6.2 Auswirkungen<br />
Vorteile Nachteile<br />
++ Keine <strong>MISTRA</strong>-spezifische Benutzer-<br />
Accounts und keine SSH-/VPN-<br />
Verbindungen erforderlich.<br />
-- hohe Investitionskosten<br />
+ Unabhängigkeit vom ASTRA und anderen<br />
<strong>Kantone</strong>n<br />
-- hohe Betriebskosten<br />
+ Selbständigkeit -- Datenaustausch mit anderen <strong>Kantone</strong>n und<br />
ASTRA gegenüber Variante 1 aufwändig.<br />
+ Anbindung an eigenes DWH ist mög- - Erfahrungsaustausch mit ASTRA und andelichren<br />
<strong>Kantone</strong>n erschwert<br />
+ Anschluss von eigenen Fachapplikati- - erhöhter Koordinationsaufwand mit ASTRA<br />
onen jederzeit und ohne Einschränkungen<br />
und anderen Stellen<br />
- Anschluss von Fremdapplikationen unterliegt<br />
Einschränkungen<br />
- DWH ASTRA kann nicht oder nur beschränkt<br />
genutzt werden<br />
- erhöhter Aufwand für die Datenlieferungen<br />
an das ASTRA<br />
Diese Variante spricht diejenigen <strong>Kantone</strong> an, die auf jeden Fall ihre volle Unabhängigkeit<br />
vom ASTRA und von anderen <strong>Kantone</strong>n wahren wollen und dabei hohe Investitions- und<br />
Betriebskosten in Kauf nehmen.<br />
Seite 36
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.6.3 Kostenschätzung<br />
Die Kostenschätzung geht davon aus, dass pro Kanton ca. 3 bis 4 Benutzer mit der Rich-<br />
Client (ArcEditor) und etwa 10 bis 20 gleichzeitig zugreifenden Benutzern mit dem Web-<br />
Client arbeiten. Der Rich-Client wird lokal auf dem Arbeitsplatz installiert (kein TS-Betrieb).<br />
Die Kosten für PC-Arbeitsplätze sind in der Kostenschätzung nicht enthalten.<br />
Kosten<br />
Gesamtsystem<br />
Anteil ASTRA Anteil pro Kanton<br />
CHF CHF Bemerkungen CHF Bemerkungen<br />
Investitionskosten 50'975'000 20'687'000 1'262'000<br />
Server Hardware 2'020'000 <strong>22</strong>0'000 75'000<br />
DB- und DataAccessServer 650'000 50'000 Installation ASTRA 25'000 Installation Kanton<br />
ArcSDE-Server 50'000 50'000 Installation ASTRA 0 Anteil Verbund<br />
GIS-Server 400'000 40'000 Installation ASTRA 15'000 Installation Kanton<br />
Web-Server 270'000 30'000 Installation ASTRA 10'000 Installation Kanton<br />
DWH-Server 650'000 50'000 Installation ASTRA 25'000 Installation Kanton<br />
Software 23'060'000 20'132'000 1<strong>22</strong>'000<br />
Oracle-DB-Software 1'800'000 72'000 Installation ASTRA 72'000 Installation Kanton<br />
Win- und TS-CAL's 10'000 10'000 Installation ASTRA 0<br />
ESRI Projektlizenz 0 0 siehe Betrieb 0<br />
DWH-Produkte 1'250'000 50'000 Installation ASTRA 50'000 Installation Kanton<br />
<strong>MISTRA</strong> BS und FA 20'000'000 20'000'000 Projektentwicklung 0<br />
Aufbau DWH-<strong>Kantone</strong> 24'000'000 0 1'000'000 Entwicklung DWH<br />
Datenintegration 1'500'000 300'000 50'000<br />
Nationalstrassendaten 200'000 200'000 Integration STRADA 0<br />
Kantonsstrassendaten 1'300'000 100'000 Integration STRADA 50'000 Integration STRADA<br />
Datenerfassung 0 0 0<br />
Nationalstrassendaten 0 0 vorhanden 0 zu Lasten ASTRA<br />
Kantonsstrassendaten 0 0 zu Lasten Kanton 0 vorhanden<br />
<strong>Einführung</strong> / Erstschulung 395'000 35'000 15'000<br />
Erstschulung 270'000 30'000 betrifft ASTRA 10'000 <strong>Einführung</strong> im Kanton<br />
Information 125'000 5'000 Info-Veranstaltung 5'000 Info-Veranstaltung<br />
Betriebskosten (pro Jahr) 16'850'000 4'130'000 530'000<br />
IT-Betrieb 5'400'000 600'000 volle Übernahme 200'000<br />
ESRI-Projektlizenz 25 Org. 1'000'000 1'000'000 Verfügungstellung 0<br />
Help-Desk, Supportleistungen 2'700'000 300'000 Betrieb <strong>MISTRA</strong> GS 100'000 eigener Helpdesk<br />
Schulung 510'000 30'000 nur für ASTRA 20'000<br />
Software-Wartung BS+FA 1'000'000 1'000'000 volle Übernahme 0<br />
Betrieb DWH 4'800'000 0 200'000 Anteil Kanton<br />
Datenmanagement 200'000 200'000 Nationalstrassen intern, keine Mehrkosten<br />
Datennachführung 1'000'000 1'000'000 Nationalstrassen intern, keine Mehrkosten<br />
Koordinationskosten 240'000 0 10'000 kantonal<br />
Die Angaben in der Spalte 'Anteil pro Kanton' entsprechen den Kosten für einen mittelgrossen Kanton.<br />
Die Kosten für das Gesamtsystem entsprechen den gesamten Kosten für das ASTRA und die 24 Nationalstrassenkantone.<br />
Es wird weiter davon ausgegangen, dass die heute für das Datenmanagement und die Datennachführung der<br />
National- und Kantonsstrassen-Daten eingesetzten internen Mitarbeiter weiterhin für die Bearbeitung der Kantonsstrassen-Daten<br />
eingesetzt werden. Es entstehen keine Mehrkosten der <strong>Kantone</strong> für diese Aufgabe.<br />
Seite 37
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.7 Variante 4: kein <strong>MISTRA</strong>-Einsatz<br />
4.7.1 Allgemeine Beschreibung<br />
Abbildung <strong>22</strong>: Betriebsvariante kein <strong>MISTRA</strong> Einsatz<br />
Der Kanton betreibt eine eigene Lösung für die Verwaltung von Daten zu Strassen und<br />
Strassenverkehr. Das Datenmodell <strong>MISTRA</strong> bildet das Referenzmodell für den Austausch<br />
von Strassendaten. Der Datenaustausch in beiden Richtungen erfolgt auf der Basis dieses<br />
Referenzmodells über INTERLIS2.<br />
Zwingend ausgetauscht werden müssen: Strassenachsen, Daten zu verschiedenen Fachnetzen,<br />
Verkehrsdaten. Das ASTRA kann weitere Daten zur Verfügung stellen: Inventarobjekte,<br />
Navigation, Netztopologie, Verkehrsunfälle, Verkehrsinformationen Viasuisse etc.<br />
Seite 38
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.7.2 Auswirkungen<br />
Vorteile Nachteile<br />
++ Unabhängigkeit vom ASTRA und von -- hohe Investitionskosten für Hardware und<br />
anderen <strong>Kantone</strong>n<br />
Software<br />
++ massgeschneiderte Lösung -- hohe Betriebskosten<br />
++ Fremdapplikationen und eigene<br />
Fachapplikationen nach Bedarf<br />
-- grosser Koordinationsaufwand<br />
++ Datenstruktur für kantonale Daten -- grosser Aufwand für das Datenmanage-<br />
kann selbst definiert werden<br />
ment<br />
-- grosser Aufwand für die an das ASTRA<br />
abzuliefernden Daten (Generalistendaten)<br />
-- keine Synergien mit ASTRA und anderen<br />
<strong>Kantone</strong>n<br />
- Kein Zugriff auf KOGIS-Plattform für die<br />
Bereitstellung kantonseigener Daten<br />
- Keine Mitbenutzung Daten Swisstopo<br />
TLM, Verkehrsnaviigation und Verkehrsinformation.<br />
- Keine Gratisbenutzung von ESRI-<br />
Produkten für <strong>MISTRA</strong>, bzw. kein ESRI-<br />
Rabatt für andere GIS-Anwendungen<br />
Diese Variante spricht diejenigen <strong>Kantone</strong> an, die ihre Daten auf keinen Fall beim ASTRA<br />
(Bund) oder zusammen mit anderen <strong>Kantone</strong>n speichern wollen und eine massgeschneiderte<br />
Lösung für den eigenen Bedarf suchen. Sie nehmen dabei hohe Investitions-, Betriebs-,<br />
Koordinations- und Datenmanagementkosten in Kauf.<br />
Seite 39
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.7.3 Kostenschätzung<br />
Die Kostenschätzung geht davon aus, dass der Kanton eine in Bezug zu <strong>MISTRA</strong> annähernd<br />
gleichwertige Strassendatenbank einsetzt.<br />
Kosten<br />
Gesamtsystem<br />
Anteil ASTRA Anteil pro Kanton<br />
CHF CHF Bemerkungen CHF Bemerkungen<br />
Investitionskosten 61'247'000 20'687'000 1'690'000<br />
Server Hardware 2'020'000 <strong>22</strong>0'000 75'000<br />
DB- und DataAccessServer 650'000 50'000 Installation ASTRA 25'000 Installation Kanton<br />
ArcSDE-Server 50'000 50'000 Installation ASTRA 0 Anteil Verbund<br />
GIS-Server 400'000 40'000 Installation ASTRA 15'000 Installation Kanton<br />
Web-Server 270'000 30'000 Installation ASTRA 10'000 Installation Kanton<br />
DWH-Server 650'000 50'000 Installation ASTRA 25'000 Installation Kanton<br />
Software 27'332'000 20'132'000 300'000<br />
DB-Software 1'272'000 72'000 Installation ASTRA 50'000 Installation Kanton<br />
Win- und TS-CAL's 10'000 10'000 Installation ASTRA 0<br />
GIS Produkte(Server + Clients) 4'800'000 0 ESRI Projektlizenz 200'000 Installation Kanton<br />
DWH-Produkte 1'250'000 50'000 Installation ASTRA 50'000 Installation Kanton<br />
<strong>MISTRA</strong> BS und FA 20'000'000 20'000'000 Projektentwicklung 0<br />
Spezial Software inkl. DWH 28'800'000 0 1'200'000 Entwicklung DWH<br />
Datenintegration 2'700'000 300'000 100'000<br />
Nationalstrassendaten 1'400'000 200'000 Integration STRADA 50'000 Integration <strong>MISTRA</strong><br />
Kantonsstrassendaten 1'300'000 100'000 Integration STRADA 50'000 Integration STRADA<br />
Datenerfassung 0 0 0<br />
Nationalstrassendaten 0 0 vorhanden 0 zu Lasten ASTRA<br />
Kantonsstrassendaten 0 0 zu Lasten Kanton 0 vorhanden<br />
<strong>Einführung</strong> / Erstschulung 395'000 35'000 15'000<br />
Erstschulung 270'000 30'000 betrifft ASTRA 10'000 <strong>Einführung</strong> im Kanton<br />
Information 125'000 5'000 Info-Veranstaltung 5'000 Info-Veranstaltung<br />
Betriebskosten (pro Jahr) <strong>22</strong>'130'000 4'130'000 750'000<br />
IT-Betrieb 5'400'000 600'000 volle Übernahme 200'000<br />
GIS Software Lizenz/Wartung 2'200'000 1'000'000 ESRI Projektlizenz 50'000<br />
Help-Desk, Supportleistungen 2'700'000 300'000 Betrieb <strong>MISTRA</strong> GS 100'000 eigener Helpdesk<br />
Schulung 510'000 30'000 nur für ASTRA 20'000<br />
Software-Wartung BS+FA 4'600'000 1'000'000 volle Übernahme 150'000<br />
Betrieb DWH 4'800'000 0 200'000 Anteil Kanton<br />
Datenmanagement 200'000 200'000 Nationalstrassen intern, keine Mehrkosten<br />
Datennachführung 1'000'000 1'000'000 Nationalstrassen intern, keine Mehrkosten<br />
Koordinationskosten 720'000 0 30'000 Kanton-Bund<br />
Die Angaben in der Spalte 'Anteil pro Kanton' entsprechen den Kosten für einen mittelgrossen Kanton.<br />
Die Kosten für das Gesamtsystem entsprechen den gesamten Kosten für das ASTRA und die 24 Nationalstrassenkantone.<br />
Es wird weiter davon ausgegangen, dass die heute für das Datenmanagement und die Datennachführung der<br />
National- und Kantonsstrassen-Daten eingesetzten internen Mitarbeiter weiterhin für die Bearbeitung der Kantonsstrassen-Daten<br />
eingesetzt werden. Es entstehen keine Mehrkosten der <strong>Kantone</strong> für diese Aufgabe.<br />
Seite 40
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.8 Variantenvergleich<br />
4.8.1 Vor- und Nachteile<br />
Die nachfolgende Tabelle gibt einen vergleichenden Überblick über die Vor- und Nachteile<br />
der 4 untersuchten Varianten.<br />
Variante<br />
Kriterium<br />
ASTRA zentral Kantonsverbund Einzelkanton kein <strong>MISTRA</strong><br />
Datenmanagement ++ + + --<br />
Koordination ++ + - --<br />
Investitionskosten ++ - -- --<br />
Betriebskosten ++ - -- --<br />
Software Updates ++ - --<br />
Benutzung Fachapplikationen<br />
und DWH<br />
++ -- -- --<br />
Netzwerkabhängigkeit - - +<br />
Anpassungsfähigkeit für<br />
eigene Lösungen<br />
- - + ++<br />
Anpassungsfähigkeit<br />
allgemein<br />
- - - +<br />
Unabhängigkeit -- - + ++<br />
4.8.2 Kosten pro Kanton<br />
Die nachfolgende Grafik gibt einen vergleichenden Überblick über die notwendigen Investitionskosten<br />
für einen Kanton.<br />
CHF<br />
1'800'000<br />
1'600'000<br />
1'400'000<br />
1'200'000<br />
1'000'000<br />
800'000<br />
600'000<br />
400'000<br />
200'000<br />
0<br />
55'000<br />
4<strong>09</strong>'000<br />
1'262'000<br />
1'690'000<br />
ASTRA Kantonsverbund Einzelkanton kein <strong>MISTRA</strong><br />
Abbildung 23: Investitionskosten für einen Kanton<br />
Seite 41
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Die nachfolgende Grafik vergleicht die jährlichen Betriebskosten der beschriebenen Varianten.<br />
CHF/Jahr<br />
800'000<br />
700'000<br />
600'000<br />
500'000<br />
400'000<br />
300'000<br />
200'000<br />
100'000<br />
0<br />
10'000<br />
270'000<br />
530'000<br />
750'000<br />
ASTRA Kantonsverbund Einzelkanton kein <strong>MISTRA</strong><br />
Abbildung 24: Jährliche Betriebskosten für einen Kanton<br />
4.8.3 Anfallende Kosten für ASTRA und <strong>Kantone</strong><br />
Die nachfolgende Grafik gibt einen vergleichenden Überblick über die anfallenden Kosten<br />
für das ASTRA und alle <strong>Kantone</strong> für alle untersuchten Varianten.<br />
CHF (Investition)<br />
70'000'000<br />
60'000'000<br />
50'000'000<br />
40'000'000<br />
30'000'000<br />
20'000'000<br />
10'000'000<br />
0<br />
ASTRA Kantonsverbund Einzelkanton kein <strong>MISTRA</strong><br />
Investitionskosten<br />
<strong>Kantone</strong><br />
ASTRA<br />
CHF / Jahr<br />
25'000'000<br />
20'000'000<br />
15'000'000<br />
10'000'000<br />
5'000'000<br />
0<br />
ASTRA Kantonsverbund Einzelkanton kein <strong>MISTRA</strong><br />
Jährliche Betriebskosten<br />
Die hellen Farbtöne stellen die Kosten für alle <strong>Kantone</strong> dar, die dunklen Farbtöne betreffen die Kosten für das<br />
ASTRA<br />
Abbildung 25: Anfallende Kosten für ASTRA und <strong>Kantone</strong> im Gesamtsystem<br />
<strong>Kantone</strong><br />
ASTRA<br />
Seite 42
<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
<strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
4.9 Empfehlung ASTRA<br />
Das ASTRA ist daran interessiert schweizweit über möglichst einheitliche Daten zum Bereich<br />
Strasse und Strassenverkehr zu verfügen. Dies ermöglicht Benchmarks und Vergleiche,<br />
auch zwischen National- und Kantonsstrassen. Die aus den einheitlichen Daten herleitbaren<br />
Kennzahlen sind sehr wichtig für die Fachbehörden.<br />
Das ASTRA ist darum bereit beim Strassenmanagement grosse Eigenleistungen für Infrastruktur<br />
und Betrieb zu leisten und wesentliche Führungskennzahlen schweizweit bereitzustellen.<br />
Es besteht der Wille ein qualitativ hochstehendes und effizientes Managementsystem<br />
für alle Benutzer des Systems Strasse und Strassenverkehr zu schaffen.<br />
Aus volkswirtschaftlicher Sicht sollte das neue System möglichst kohärente und vor allem<br />
vergleichbare Fachdaten enthalten. Dies wird erst möglich, wenn alle Teilnehmer ans System<br />
angeschlossen sind und von ihm profitieren können. Je breiter <strong>MISTRA</strong> abgestützt ist,<br />
desto einfacher werden Kommunikation und Datenaustausch und desto besser können<br />
Synergien genutzt werden.<br />
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht steht ebenfalls der direkte Anschluss an das Gesamtsystem<br />
<strong>MISTRA</strong> von möglichst vielen Teilnehmern im Vordergrund. Dadurch können die Gesamtkosten<br />
minimiert werden. Gleichzeitig entstehen auch minimale Kosten für die einzelnen<br />
Teilnehmer.<br />
Ein Beitritt von möglichst vielen <strong>Kantone</strong>n zur Variante ASTRA zentral stellt eine optimale<br />
Nutzung dieser Investition dar.<br />
Das ASTRA bildet auf jeden Fall alle Nationalstrassen auf der zentralen Installation<br />
<strong>MISTRA</strong> ab. Dort werden diese durch das ASTRA und die Filialen mit den Basisapplikationen,<br />
dem DWH und den Fachapplikationen bewirtschaftet. Aus diesen Gründen empfiehlt<br />
das ASTRA den <strong>Kantone</strong>n:<br />
1. Alle Strassendaten sollen auf der zentralen Installation ASTRA abgelegt und unter<br />
Nutzung der vorgesehenen Mandatenfähigkeit bewirtschaftet werden.<br />
2. Allfällige eigene Fachapplikationen sollen <strong>MISTRA</strong>-kompatibel ausgestaltet werden.<br />
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<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Weiteres Vorgehen<br />
5 Weiteres Vorgehen<br />
5.1 Information<br />
Der vorliegende <strong>Bericht</strong> wird allen <strong>Kantone</strong>n zugestellt.<br />
Dieser <strong>Bericht</strong> wird zusammen mit den ersten Resultaten der Implementierung des Basissystems<br />
an der KI-Tagung vom 5.9.<strong>2006</strong> (Genève) präsentiert.<br />
Der Strategieausschuss, bestehend aus den delegierten Kantonsingenieuren der vier Regionalkonferenzen<br />
(KINWE, KIKI, CISOTI und KINOS), wird drei bis vier Mal jährlich über<br />
den Projektfortschritt und die strategischen Entscheide des ASTRA informiert.<br />
Aktuelle Informationen zum Projekt sind jederzeit und öffentlich verfügbar auf der Webseite<br />
<strong>MISTRA</strong> http://www.mistra.ch<br />
Das fertig gestellte Basissystem wird im 2007 allen Interessenten präsentiert werden.<br />
5.2 <strong>MISTRA</strong> Basissystem und Fachappplikationen<br />
Eine <strong>Einführung</strong> des <strong>MISTRA</strong> Basissystem in den <strong>Kantone</strong>n ist ab 2008 sinnvoll. Im ASTRA<br />
wird das System im Frühjahr 2007 eingeführt und die Daten der Nationalstrassen mit dem<br />
<strong>MISTRA</strong> Basissystem bewirtschaftet. Weitere Fachapplikationen werden schrittweise eingeführt:<br />
� Web IVS (ab 2007)<br />
� FA Verkehrsmonitoring (3. Quartal 2007)<br />
� FA Verkehrsunfälle (1.1.2008)<br />
� FA Liegenschaftsverwaltung (1.1.2008)<br />
� FA Fahrbahn & Nebenanlagen (1. Quartal 2008)<br />
� FA Kunstbauten und Tunnel (2008)<br />
� FA Erhaltungsmanagement Städte und Gemeinden (20<strong>09</strong>)<br />
Eine optimale Nutzung von <strong>MISTRA</strong> wird somit ab 2008 möglich.<br />
5.3 STRADA<br />
Die Ablösung von STRADA ist im Kapitel 4.2 beschrieben.<br />
Die Funktionalitäten von STRADA sind im Gesamtsystem <strong>MISTRA</strong> via Basissystem und<br />
Fachapplikationen (Verkehrsmonitoring und Fahrbahn & Nebenanlagen) verfügbar.<br />
STRADA wird ab Mitte 2008 abgeschaltet. Dies bedeutet, dass das ASTRA zu diesem<br />
Zeitpunkt die Finanzierung der Wartung und des Supports einstellt.<br />
5.4 Datenintegration / Datenmigration<br />
Die Datenintegration und -migration für die Nationalstrassendaten werden vom ASTRA<br />
durchgeführt. Gewisse Fachapplikationen werden auch weitere, zum Teil schweizweite Daten<br />
enthalten (Verkehrsmonitoring, Verkehrsunfälle, IVS, Langsamverkehr, etc.). Die Migration<br />
der in STRADA und anderen Strassendatenbanken enthaltenen Daten ist in den Kapiteln<br />
4.2 und 4.3 beschrieben.<br />
Das ASTRA bzw. die <strong>MISTRA</strong>-Geschäftstelle werden die <strong>Kantone</strong> bei der Migration unterstützen.<br />
<strong>Kantone</strong>, die gewillt sind, sich an der zentralen Installation ASTRA zu beteiligen,<br />
sollten ihre Daten bis Ende 2007 in das System <strong>MISTRA</strong> migrieren. In diesem Falle ist die<br />
Nutzung des Basissystems und der fertig gestellten Fachapplikationen ab 2008 möglich.<br />
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<strong>MISTRA</strong> Basissystem, <strong>Einführung</strong> in den <strong>Kantone</strong>n<br />
Weiteres Vorgehen<br />
5.5 Entscheide<br />
Das ASTRA erwartet von allen <strong>Kantone</strong>n einen Grundsatzentscheid bezüglich der gewählten<br />
Betriebsvariante gemäss Kapitel 4. Die Projektleitung <strong>MISTRA</strong> und/oder die Kantonsvertreter<br />
der Pilotkantone stehen für weitergehende Information zur Verfügung.<br />
Anlässlich der KI-Tagung vom September <strong>2006</strong> wünscht das ASTRA Wortmeldungen zu<br />
folgenden Themen:<br />
� Signalisation von weiterem Informationsbedarf<br />
� Aufzeigen von offenen Punkten<br />
Bis Ende <strong>2006</strong> sollte das ASTRA über folgende Punkte informiert werden:<br />
� Gewählte Betriebsvariante<br />
� Bei Entscheid Variante 1:<br />
- <strong>Einführung</strong>szeitpunkt<br />
- Umfang der zu migrierenden Kantonsdaten<br />
- Terminplan für die Migration<br />
- Gewünschte <strong>MISTRA</strong> Fachapplikationen (Interesse)<br />
- Eigene Fach- und Fremdapplikationen<br />
- Ansprechperson<br />
� Bei Entscheid Variante 2 oder 3:<br />
- Partner im Kantonsverbund<br />
- Ansprechperson<br />
� Bei Entscheid Variante 4:<br />
- vorgesehene Applikationslandschaft<br />
- Ansprechperson<br />
Das ASTRA erachtet es als wichtig, dass die oben erwähnten Grundsatzentscheide zusammen<br />
mit den zukünftigen Benutzern und den Informatik-Spezialisten gefällt werden.<br />
Ab Frühling 2007 wird die Geschäftsstelle <strong>MISTRA</strong> vertiefte Gespräche mit der genannten<br />
Ansprechperson der interessierten <strong>Kantone</strong> führen.<br />
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