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Jahresbericht 2008 - Staatliche Kunstsammlungen Dresden

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1963 – 2007«, die die <strong>Staatliche</strong>n <strong>Kunstsammlungen</strong> <strong>Dresden</strong>,<br />

gemeinsam mit den <strong>Staatliche</strong>n Museen zu Berlin und den<br />

Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München, im<br />

National Art Museum of China in Peking zeigten, begeistert<br />

in den chinesischen Medien aufgenommen. Der große Besucherandrang<br />

machte sie zum Ausstellungsereignis des<br />

Jahres in Peking und zum bedeutenden Beitrag des offiziellen<br />

Olympischen Kulturprogramms. Sie leisteten – als Teil des<br />

»Deutschland­Jahres« – ihren Beitrag für die Verständigung<br />

zwischen Deutschland und China. Sowohl Außenminister<br />

Dr. Frank­Walter Steinmeier als auch sein chinesischer<br />

Amtskollege Yang Jiechi hielten in der Ausstellung bemerkenswerte<br />

Reden, die die Freiräume der Kunst zum Inhalt<br />

hatten. Der Kunstsammler Frieder Burda, Ausstellungspartner<br />

in Peking, und Fabian Krone, CEO unseres Wirtschaftspartners<br />

A. Lange & Söhne, spendeten während der Eröffnung<br />

beträchtliche Summen für die Opfer des Erdbebens, das<br />

China einen Tag zuvor erschüttert hatte. Die Ausstellungen<br />

unserer chinesischen Partnerinstitutionen in <strong>Dresden</strong><br />

(»Humanism in China. Ein fotografisches Porträt«, »Chinese<br />

Gardens for Living. Illusion into Reality« und »Zeichen im<br />

Wandel der Zeit. Chinesische Tuschemalerei der Gegenwart«)<br />

erfreuten sich ebenfalls eines breiten Interesses, zumal<br />

zeitgenössische chinesische Tuschemalerei und Skulpturen<br />

hierzulande noch immer relativ unbekannt sind.<br />

Die <strong>Staatliche</strong>n <strong>Kunstsammlungen</strong> <strong>Dresden</strong> waren in<br />

weiteren Welt­Museen zu Gast. Im Nationalen Kunstmuseum<br />

der Ukraine in Kiew wurde – anlässlich der Rückgabe<br />

der Dresdner Kunstwerke aus der Sowjetunion vor<br />

50 Jahren – die Ausstellung »Von Venedig nach <strong>Dresden</strong>.<br />

Barocke Graphik aus dem Kupferstich­Kabinett <strong>Dresden</strong>«<br />

gezeigt. Sie fand im Rahmen der Deutschen Kulturwochen<br />

in der Ukraine statt. Auch die Ausstellung »Von Friedrich<br />

bis Dix. Deutsche Malerei aus der Dresdner Galerie Neue<br />

Meister« in der <strong>Staatliche</strong>n Eremitage St. Petersburg war<br />

eine Geste der Würdigung der Rückgaben unserer Samm­<br />

lungen. Diese beiden Ausstellungen setzten den seit Jahren<br />

gepflegten intensiven Dialog mit Museen in den Nachfolgestaaten<br />

der Sowjetunion fort.<br />

Die Präsentation »Unter Göttern und Menschen. Antike<br />

Plastik des Albertinum <strong>Dresden</strong> und des Museo Nacional<br />

del Prado« führte hingegen erstmals seit 300 Jahren<br />

Hauptwerke der antiken Skulptur wieder zusammen, die<br />

einst nicht unweit voneinander in Sammlungen römischer<br />

Adliger aufgestellt waren. Sie wurde von S. M. König Juan<br />

Carlos I. von Spanien im Museo Nacional del Prado eröffnet.<br />

Eine weitere gelungene »Zusammenführung« wurde<br />

Ende des Jahres im J. Paul Getty Museum in Los Angeles<br />

präsentiert: »Captured Emotions – Baroque Painting in<br />

Bologna 1575 – 1725« zeigt 27 Meisterwerke aus der Gemäldegalerie<br />

Alte Meister, die durch 17 Werke aus dem J. Paul<br />

Getty Museum und anderen kalifornischen Sammlungen<br />

ergänzt werden. Parallel dazu präsentiert »Reconstructing<br />

Identity: The Statue of a God from <strong>Dresden</strong>« ein rätselhaftes<br />

Hauptwerk der Antike aus der Skulpturensammlung.<br />

Die nach dem Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte<br />

Statue wurde in Malibu aus unzähligen Bruchstücken<br />

wieder zusammengesetzt und durch ein Forschungskolloquium<br />

neu gedeutet. Sie soll nach der Wiedereröffnung<br />

der Skulpturensammlung in <strong>Dresden</strong> eine besondere<br />

Attraktion des Albertinums werden.<br />

Eine ganz außergewöhnliche und sehr bewegende<br />

Präsentation im Residenzschloss verdient eine besondere<br />

Erwähnung: »Lichtflecke – Frau sein im Holocaust«. Sie<br />

widmete sich mit künstlerischen Mitteln dem Verhalten<br />

von jüdischen Frauen im Holocaust und zeigte, wie sie auf<br />

die extremen Umstände von Gewalt und Unterdrückung<br />

reagierten, um ihr Überleben kämpften und versuchten,<br />

ihre Identität zu bewahren. Diese Ausstellung der israelischen<br />

Holocaust­Gedenkstätte Yad Vashem wurde Dank<br />

der Unterstützung der Sächsischen Staatskanzlei das<br />

erste Mal außerhalb Israels gezeigt.<br />

Alle anderen, nicht minder bedeutenden Ausstellungen<br />

und Aktivitäten zu erwähnen, würde den knappen Rahmen<br />

dieses Vorwortes sprengen. Der folgende <strong>Jahresbericht</strong><br />

<strong>2008</strong> dient dazu, sie angemessen vorzustellen. Im Zusammenspiel<br />

mit Sonderveranstaltungen, Tagungen und<br />

Vorträgen ergaben sie ein abwechslungsreiches und interessantes<br />

Jahr. Möglich gemacht wurde dieses qualitativ<br />

wie quantitativ eindrucksvolle Programm durch den unermüdlichen<br />

Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der <strong>Staatliche</strong>n <strong>Kunstsammlungen</strong> <strong>Dresden</strong>, unserer Kolleginnen<br />

und Kollegen auf der ganzen Welt, unserer<br />

Freunde, Förderer und Sponsoren. Ihnen allen gilt mein<br />

herzlicher Dank.<br />

Prof. Dr. Martin Roth<br />

Generaldirektor der<br />

<strong>Staatliche</strong>n <strong>Kunstsammlungen</strong> <strong>Dresden</strong>

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