Betriebsprüfung durch die Renten versicherung – ein Erfolgsmodell ...
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Rehabilitation<br />
festgeschrieben werden. Versicherte und<br />
Unfall<strong>versicherung</strong>sträger haben so <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, insbesondere bei aufwändigen,<br />
teuren und lang andauernden Leistungen,<br />
sicherzustellen, dass der Rehabilitations-<br />
und Teilhabeprozess erfolgreich<br />
verläuft und <strong>die</strong> ver<strong>ein</strong>barten Leistungen<br />
mit der erforderlichen Qualität erfolgen.<br />
Dies entlastet auch <strong>die</strong> Budgetnehmer<br />
und Budgetnehmerinnen selbst und erleichtert<br />
ihnen eventuell <strong>die</strong> Entscheidung<br />
für <strong>ein</strong> Persönliches Budget, da sie<br />
nicht mit allem all<strong>ein</strong>gelassen werden.<br />
Auch zur Struktur- und Prozessqualität<br />
können Versicherte und Unfall<strong>versicherung</strong>sträger<br />
Ver<strong>ein</strong>barungen treff en. Sind<br />
qualifi zierte Fachkräfte, beispielsweise im<br />
Bereich der Pfl egeleistungen, erforderlich,<br />
muss <strong>die</strong>s in der gem<strong>ein</strong>samen Ver<strong>ein</strong>barung<br />
(Zielver<strong>ein</strong>barung) festgehalten werden.<br />
Hier könnten als Nachweise dann<br />
<strong>die</strong> Arbeitsverträge mit den Pfl egekräften<br />
beim Unfall<strong>versicherung</strong>sträger vorgelegt<br />
werden.<br />
Entscheidend für <strong>die</strong> Qualitätssicherung<br />
bei der Erbringung der Leistung in Form<br />
<strong>ein</strong>es Persönlichen Budgets ist daher <strong>die</strong><br />
Zielver<strong>ein</strong>barung, <strong>die</strong> zwischen Versicherten<br />
und Unfall<strong>versicherung</strong>sträger<br />
geschlossen wird und Regelungen über<br />
<strong>die</strong> Qualitätssicherung enthält 3 .<br />
Das <strong>durch</strong> <strong>ein</strong> Persönliches Budget geförderte<br />
eigenverantwortliche Handeln steht<br />
<strong>ein</strong>em Wunsch nach Nachweisen über <strong>die</strong><br />
Foto: Shutterstock/vinz89<br />
30 · DGUV Forum 9/12<br />
Mittelverwendung entgegen. Es sollte daher<br />
weitgehend auf Nachweise, wie Rechnungsbelege,<br />
verzichtet werden. Nachweise,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> qualifi zierte medizinische<br />
Leistung dokumentieren (zum Beispiel<br />
Arbeitsvertrag mit examinierter Pflegekraft,<br />
Pflegedokumentation) und somit<br />
der Qualitätssicherung <strong>die</strong>nen, sind dagegen<br />
sinnvoll. Der Leitfaden gibt auch<br />
hierzu Beispiele.<br />
Die Zielver<strong>ein</strong>barung <strong>–</strong><br />
das Kernelement im Verfahren<br />
Das Kernkapitel des neuen Handlungsleitfadens<br />
zum Persönlichen Budget befasst<br />
sich mit der Zielver<strong>ein</strong>barung.<br />
Hier können Versicherte und Unfall<strong>versicherung</strong>sträger<br />
alles Wichtige zur Höhe<br />
und zu den Inhalten und Leistungen, <strong>die</strong><br />
mit dem Persönlichen Budget abgedeckt<br />
werden sollen, regeln. Sie ist quasi <strong>ein</strong><br />
Vertrag, den beide Parteien auf Augenhöhe<br />
schließen.<br />
Umfassende Zielver<strong>ein</strong>barungen kommen<br />
vor allem bei komplexen Persönlichen<br />
Budgets zur Anwendung. Im Leitfaden<br />
sind <strong>die</strong>se mit erläuternden Beispielen<br />
systematisch und praxisgerecht dargestellt<br />
und in der dortigen Anlage 2 sind<br />
Beispiele zu ausformulierten Zielver<strong>ein</strong>barungen<br />
aus allen Bereichen der Rehabilitation<br />
zu fi nden. So erhalten Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen der Unfall<strong>versicherung</strong><br />
und auch <strong>die</strong> betroff enen Menschen<br />
<strong>ein</strong>en Überblick, wie Zielver<strong>ein</strong>barungen<br />
bei komplexen Leistungen der medizinischen,<br />
berufl ichen oder sozialen Rehabilitation<br />
und der Pfl ege geschlossen werden<br />
können.<br />
Die größten Hürden für <strong>die</strong> (erstmalige)<br />
Inanspruchnahme <strong>ein</strong>es Persönlichen<br />
Budgets bilden immer noch mangelnde<br />
Kenntnisse und geringe Erfahrungen mit<br />
der Leistungsgewährung in Form <strong>ein</strong>es<br />
Budgets <strong>–</strong> und zwar sowohl auf Seiten<br />
der Versicherten als auch bei den Trägern<br />
selbst. Hemmnisse werden oftmals <strong>durch</strong><br />
komplexe Zugänge zur Leistungsgewährung<br />
produziert. Zugänge erleichtern, um<br />
damit <strong>die</strong> Selbstbestimmung und Selbst-<br />
Entscheidend für <strong>die</strong> Qualitätssicherung<br />
bei der Erbringung<br />
der Leistung in Form<br />
<strong>ein</strong>es Persönlichen Budgets<br />
ist <strong>die</strong> Zielver<strong>ein</strong>barung.<br />
verantwortung Betroff ener zu fördern, bildet<br />
das Fundament der Leistungsgewährung<br />
an Versicherte auf Augenhöhe. Um<br />
Schwellenängste erst gar nicht aufkommen<br />
zu lassen, muss <strong>die</strong> Zielver<strong>ein</strong>barung<br />
deshalb auf den jeweils wirklich erforderlichen<br />
Umfang beschränkt bleiben.<br />
Daher wurde ganz bewusst im Leitfaden<br />
<strong>die</strong> „verkürzte Zielver<strong>ein</strong>barung“ als Regelfall<br />
mit ihrem ver<strong>ein</strong>fachten Verfahren<br />
vorangestellt.<br />
Erfahrungen der letzten Jahre zum Umgang<br />
mit und zur Beratung über Persönliche<br />
Budgets <strong>–</strong> vor allem im Rahmen des<br />
Projektes „ProBudget“ 4 <strong>–</strong> haben gezeigt,<br />
dass gerade vor der erstmaligen Ver<strong>ein</strong>barung<br />
<strong>ein</strong>es Persönlichen Budgets <strong>die</strong><br />
verm<strong>ein</strong>tlich hohen Formanforderungen<br />
als sehr hemmend von den beteiligten<br />
Akteuren (Versicherte und Mitarbeiter/innen<br />
der gesetzlichen Unfall<strong>versicherung</strong>)<br />
empfunden werden.<br />
Da bei <strong>ein</strong>fachen Persönlichen Budgets<br />
<strong>–</strong> insbesondere bei Einzelleistungen wie<br />
zum Beispiel Fahrtkosten, Lehr- und<br />
Lernmittel im Rahmen von Leistungen<br />
zur Teilhabe am Arbeitsleben, Haushaltshilfe<br />
bei medizinischer Rehabilitation <strong>–</strong>