KWK0406 Kraftwerk 14 RZ.indd - Kleinwasserkraft Österreich
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<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong> Tagung<br />
Besuch im Schaukraftwerk Stubenbergklamm der Feistritzwerke<br />
von rund 20 Prozent am Gesamtenergieverbrauch.<br />
Ein großer Anteil<br />
am Gesamtenergieverbrauch werde<br />
für die Wärmegewinnung verwendet,<br />
wofür sich in <strong>Österreich</strong> die Biomasse<br />
hervorragend anbieten würde. Auch<br />
der dramatische Anstieg der CO2-Konzentration<br />
in der Atmosphäre zwinge<br />
zu raschem Handeln.<br />
Umstellung auf erneuerbare<br />
Energieformen forcieren<br />
In seinen Ausführungen zu den Entwicklungsmöglichkeiten<br />
der erneuerbaren<br />
Energieträger wies Dr. Hans<br />
Auer von der TU Wien auf die relativ<br />
günstigen Gestehungskosten der<br />
Wasserkraft für die Stromerzeugung<br />
hin. Es wurde wieder einmal bestätigt,<br />
dass die Produktionskosten für<br />
Photovoltaik noch relativ weit von der<br />
Marktreife entfernt liegen, Windkraftwerke<br />
hingegen schon fast zu Marktpreisen<br />
produzieren können.<br />
Mag. Christiane Brunner stellte als<br />
Vertreterin des Europäischen Zentrums<br />
für Erneuerbare Energie den Weg<br />
der Region Güssing zur Energieunabhängigkeit<br />
dar. Im Jahr 1990 wurde in<br />
Güssing der Beschluss gefasst, das Energiesystem<br />
radikal von fossiler Energie<br />
auf erneuerbare Energie umzustellen.<br />
In der Region sind deshalb eine Biodieselanlage,<br />
ein Biomassewerk und<br />
eine Fernwärmeversorgung errichtet<br />
worden. Mit über 50 neuen Betriebs-<br />
ansiedlungen und 1.000 neuen Arbeitsplätzen<br />
im Bereich der erneuerbaren<br />
Energie wurde Güssing im Jahr<br />
2004 als innovativste Gemeinde in<br />
<strong>Österreich</strong> ausgezeichnet.<br />
Der stoßweise Anfall von Strom<br />
aus Windparks stellt oft große Herausforderungen<br />
an die Verteilnetzbetreiber.<br />
Dipl.-Ing. Franz Werner beleuchtete<br />
die Rahmenbedingungen für die<br />
Übernahme von Ökostrom ins Netz<br />
der BEWAG. Der seit vielen Jahren<br />
fehlende Ringschluss bei der 380 kV-<br />
Leitung würde jedenfalls auch die Betriebssicherheit<br />
des burgenländischen<br />
Netzbetreibers stark verbessern.<br />
Bei der Umsetzung der Europäischen<br />
Wasserrahmenrichtlinie war<br />
das Burgenland aufgrund seiner topografischen<br />
Verhältnisse manchmal<br />
schon mit Anlagenstilllegungen konfrontiert.<br />
Zu hohe Kosten für die Errichtung<br />
von Fischaufstiegshilfen können<br />
gerade von kleinen Anlagenbetreibern<br />
oft nicht aufgebracht werden.<br />
Mag. Herbert Szinovats vom Amt der<br />
burgenländischen Landesregierung<br />
berichtete in diesem Zusammenhang<br />
von Anlagen, die von der Landesregierung<br />
aufgekauft wurden und deren<br />
Stilllegung geplant ist.<br />
Vom Umweltbundesamt wurden<br />
die Anforderungen der Energieerzeugung<br />
aus der Sicht des Umweltschutzes<br />
beleuchtet. Dr. Klaus Radunsky resümierte,<br />
dass zur Vermeidung eines<br />
Klimakollapses möglichst schnell alle<br />
Formen der erneuerbaren Energieerzeugung<br />
genutzt werden müssten. Es<br />
sei davon auszugehen, dass in 25 Jahren<br />
die Tonne CO2 zu einem Preis von<br />
65 Euro gehandelt werde.<br />
Abschließend wurde noch in zwei<br />
Referaten die Vermarktung von Ökostrom<br />
behandelt. Dipl.-Ing. Klaus<br />
Kaschnitz von der Verbund-APG erläuterte<br />
die Änderungen der Ökostromabwicklung<br />
durch das neue Ökostromgesetz<br />
per 1. Oktober 2006 und schließlich<br />
informierte Mag. Peter Molnar von<br />
der oekostrom AG über die Möglichkeiten<br />
zur besseren Vermarktung von<br />
Ökostrom. Im neuen Ökostromgesetz<br />
seien die Wechselfristen auf ein Jahr<br />
erhöht worden und es bringe beim derzeitigen<br />
Marktpreisniveau für Anlagen<br />
mit einer Jahreserzeugung von mehr<br />
als 2,5 GWh durchaus Vorteile, aus der<br />
Ökobilanzgruppe auszusteigen.<br />
Dieser Meinungs- und Erfahrungsaustausch<br />
wurde durch Exkursionen<br />
zum Biomassewerk Güssing<br />
und zur Biogasanlage in Strem sowie<br />
zum <strong>Kleinwasserkraft</strong>werk der Firma<br />
Schafler und zum Schaukraftwerk<br />
der Feistritzwerke in der Stubenbergklamm<br />
abgerundet. Im Rahmen einer<br />
Fachausstellung konnten Ausrüster<br />
und Planer ihre Produkte und Dienstleistungen<br />
kundengerecht präsentieren.<br />
Damit war das fachliche Ambiente<br />
der Tagung komplett. ■<br />
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