KWK0406 Kraftwerk 14 RZ.indd - Kleinwasserkraft Österreich
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<strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong><br />
Die Kraft des Wassers<br />
Bundesforste eröffnen Ökokraftwerk Schallau.<br />
Von Hans Kammleitner.<br />
Kürzlich nahmen die Bundesforste<br />
(ÖBf) in Reichraming<br />
ein Ökokraftwerk in Betrieb.<br />
Schon seit den 1920er-Jahren wurde in<br />
der Schallau im oberösterreichischen<br />
Reichraming mit Wasserkraft Strom<br />
erzeugt. Das Jahrhunderthochwasser<br />
2002 hat die alte Anlage vernichtet.<br />
Nun setzen die Bundesforste dort die<br />
Wasserkraft neu und zeitgemäß ein.<br />
Beim neuen Ökokraftwerk entschieden<br />
sich die ÖBf für eine so genannte<br />
„Schlauchwehr“. Diese Wehr ist 30<br />
Meter lang und 4,60 Meter hoch. Im<br />
anschließenden Turbinenhaus befindet<br />
sich eine Kaplan-Turbine, die eine Maximalleistung<br />
von 280 Kilowatt erbringt.<br />
Die 80 Jahre alte Francis-Turbine im E-<br />
Werksgebäude wurde generalüberholt<br />
und steuert jetzt zusätzliche 55 Kilowatt<br />
bei. Gemeinsam produzieren Alt- und<br />
Neuanlage nun rund 1,4 Millionen Kilowattstunden<br />
sauberen Strom pro Jahr.<br />
„Schon im Jänner 2006 hat das<br />
<strong>Kraftwerk</strong> mit dem Probebetrieb bei<br />
voller Leistung begonnen. Seither versorgt<br />
es mehr als 350 Haushalte mit<br />
umweltfreundlicher Energie. Diese<br />
Ökostromoffensive der Bundesforste<br />
ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz,<br />
denn durch das <strong>Kraftwerk</strong> können 400<br />
Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr eingespart<br />
werden“, freut sich ÖBf-Vorstand<br />
Thomas Uher über die Eröffnung des<br />
Vorzeigeprojektes.<br />
<strong>Kraftwerk</strong> mit Biotop-Charakter<br />
Herzstück des Projektes ist eine großzügig<br />
angelegte Aufstiegshilfe für<br />
Fische. So erreichen diese ihre natürlichen<br />
Laichplätze und ein genetischer<br />
Austausch ist garantiert. Der neue<br />
Fischaufstieg wurde nach den neuesten<br />
wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
errichtet. „Uns war es enorm wichtig,<br />
Innovation<br />
dass sämtliche möglichen ökologischen<br />
Begleitmaßnahmen beim <strong>Kraftwerk</strong>sbau<br />
berücksichtigt werden“, betont<br />
der Projektverantwortliche und Leiter<br />
des ÖBf-Nationalparkbetriebs Johann<br />
Kammleitner. Die Bepflanzung mit heimischen,<br />
standortgerechten Sträuchern<br />
und seltenen Baumarten wie Feldahorn,<br />
Felsenbirne und Steinmispel bringt neben<br />
der notwendigen Beschattung auch<br />
einen Sichtschutz. Durch den Betrieb<br />
einer Wehrturbine ist ausreichend Wasser<br />
im Unterlauf garantiert. Für Wasseramseln<br />
und Gebirgsstelzen wurden<br />
spezielle Nistkästen eingerichtet.<br />
Für Badegäste attraktiv<br />
Darüber hinaus schafft das neue <strong>Kraftwerk</strong><br />
auch eine attraktive Erholungsmöglichkeit:<br />
Der Rückstau wird wegen<br />
des konstanten Wasserspiegels für<br />
Badegäste attraktiv. „Dieses Ökokraftwerk<br />
ist ein Paradebeispiel dafür, wie<br />
die Bundesforste Nachhaltigkeit leben.<br />
Es berücksichtigt Naturschutzbelange,<br />
eröffnet der Gesellschaft ein attraktives<br />
Freizeitangebot und ist wirtschaftlich<br />
rentabel“, erklärt Vorstand Uher. ■<br />
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© Haijes (3)