18.01.2013 Aufrufe

Download (1908Kb) - tuprints - Technische Universität Darmstadt

Download (1908Kb) - tuprints - Technische Universität Darmstadt

Download (1908Kb) - tuprints - Technische Universität Darmstadt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Nachfragespitzen im ÖPNV treten im Allgemeinen am Vormittag und am Nachmittag auf, häufig<br />

ist auch eine weitere Nachfragespitze am Mittag zu beobachten. In der Spitzenzeit am Vormittag<br />

werden üblicherweise überwiegend Fahrten zur Arbeit und zur Ausbildung (vor allem durch<br />

Schüler) durchgeführt; am Nachmittag dominieren in der Regel die Fahrten von der Arbeit und<br />

Fahrten mit dem Zweck Freizeit. Treten Nachfragespitzen am Mittag auf, werden diese vor allem<br />

durch Fahrten von der Schule verursacht. Fahrten mit dem Zweck Einkauf und sonstige private<br />

Erledigungen sind zwar von Bedeutung für die Gesamtnachfrage, tragen aber nur in geringem<br />

Maße zur Entstehung der hohen Nachfrage in den Spitzenzeiten bei.<br />

Entwicklung der tageszeitlichen Nachfrageverteilung<br />

Offensichtlich lösen sich kollektive Zeitstrukturen hin zu individuellen Zeitstrukturen auf. Die<br />

allgemeine Entwicklung der tageszeitlichen Verteilung der Verkehrsnachfrage der letzten Jahre<br />

wird, auf der Grundlage empirischer Befunde, folgendermaßen beschrieben: „unterproportionale<br />

Zunahme der Spitzenbelastungen (Abflachen der Verkehrsspitzen), Ausdehnung der Verkehrsspitzen<br />

(vor allem in die späteren Nachmittags- und Abendstunden) sowie Zunahme in den zuvor<br />

verkehrsschwächeren Zeiten (Auffüllen der Täler)“ 6 .<br />

Der Trend zum Ausgleich der Tagesganglinie kann anhand eines Vergleichs der Anteile der Wege in<br />

den Hauptverkehrszeiten (6:00 – 8:30 Uhr, 16:00 – 18:30 Uhr) nach den KONTIV (Kontinuierliche<br />

Erhebungen zum Verkehrsverhalten) 1976, 1982 und 1989 sowie nach MiD (Mobilität in<br />

Deutschland) 2002 belegt werden (Bild 2). 7<br />

Anteil der Wege<br />

in den<br />

Hauptverkehrszeiten<br />

KONTIV 1976 38,5%<br />

KONTIV 1982 38,3%<br />

KONTIV 1989 37,6%<br />

MiD 2002 32,8%<br />

Bild 2: Anteile der Wege in den Hauptverkehrszeiten (6:00 – 8:30 Uhr, 16:00 – 18:30 Uhr)<br />

an allen Wegen 1976-2002 8<br />

SCHEINER nennt für diese Entwicklung die folgenden Gründe: „Die Veränderungen sind auf<br />

mehrere Entwicklungen zurückzuführen. Sie zeigen einerseits den ökonomischen Strukturwandel<br />

zu Gunsten des tertiären Sektors auf Kosten der stärker reglementierten Arbeitszeiten in der<br />

Produktion. Zum anderen wird darin die Flexibilisierung der Arbeits- und Betriebszeiten insgesamt<br />

und insbesondere innerhalb des tertiären Sektors deutlich (Gleitzeit, längere Ladenöffnungszeiten).<br />

Drittens sind die Auswirkungen der demographischen Alterung zu erkennen. Viertens schließlich<br />

können hier auch strukturelle Veränderungen der Freizeit zum Ausdruck kommen, die für die<br />

Verschiebung des Abbaus in den Abendstunden verantwortlich sein mögen.“ 9<br />

6 FGSV (Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen) (2006b).<br />

7 Scheiner (2006).<br />

8 Der Einfluss methodischer Unterschiede zwischen den Erhebungen kann vernachlässigt werden.<br />

9 Scheiner (2006).<br />

2 Beeinflussung der Zeitwahl von ÖPNV-Nutzern

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!