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2.3.2. Oberziel<br />
Das Oberziel ist die Verlagerung von Fahrten aus den Spitzenzeiten in die Talzeiten (Bild 17).<br />
4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24<br />
Bild 17: Gegenüberstellung Ist-Tagesganglinie (durchgezogene Linie) und<br />
Ziel-Tagesganglinie (strichlierte Linie) an Werktagen<br />
Diese Zielsetzung bringt zu Ausdruck, dass nicht nur die Reduzierung der Spitzennachfrage,<br />
sondern auch eine Steigerung der Nachfrage in den Talzeiten und damit ein Ausgleich der starken<br />
tageszeitlichen Schwankungen im ÖPNV mindestens unter Beibehaltung des täglichen Fahrgastaufkommens<br />
angestrebt wird. Der Hintergrund ist, dass die negativen Auswirkungen der<br />
Spitzenzeiten eher durch die starken Schwankungen im Tagesverlauf als durch die absolute Höhe<br />
des Fahrgastaufkommens verursacht werden.<br />
Selbstverständlich wäre es für den ÖPNV der Idealzustand, wenn die Nachfrage über den Tag oder<br />
zumindest über einen langen Zeitraum gleichmäßig verteilt wäre. Es könnte für diesen Fall ein<br />
hocheffizientes einheitliches Verkehrsangebot ohne Variation der Fahrtenhäufigkeit (einheitlicher<br />
Takt) und der Fahrzeugkapazitäten bereitgestellt werden, das außerdem den Wunsch der Fahrgäste<br />
nach einem einfachen und gut merkbaren Fahrplan erfüllen würde. Da es aber unmöglich ist, den<br />
Einfluss der in Kapitel 2.2.2 beschriebenen zeitlichen Restriktionen so zu gestalten, dass eine über<br />
den Tag konstante Verkehrsnachfrage entsteht, lässt sich dieser Idealzustand nicht erreichen.<br />
Vermutlich wird es nicht einmal möglich sein, in größerem Umfang die Spitzen abzubauen und die<br />
Täler aufzufüllen.<br />
Die im Rahmen der Expertenbefragung ermittelten Einschätzungen zum Verlagerungspotenzials<br />
lassen den Schluss zu, dass im Allgemeinen 5 bis 10 Prozent der Fahrten von den Spitzenzeiten in<br />
die Talzeiten verlagert werden können (Bild 18). Auch wenn die Einschätzungen sehr pauschal<br />
sind, können diese doch als Anhaltswert für die Größenordnung des Verlagerungspotenzials dienen.<br />
38 Beeinflussung der Zeitwahl von ÖPNV-Nutzern