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Eine Übersicht mit Handlungsfeldern des Verkehrsmanagements ist in Bild 5 dargestellt.<br />
Verkehrsvermeidung<br />
Verkehrsverlagerung<br />
Verkehrslenkung<br />
• zeitlich<br />
• modal<br />
• räumlich<br />
(Zielwahl)<br />
6 Beeinflussung der Zeitwahl von ÖPNV-Nutzern<br />
Management des<br />
Verkehrsangebots<br />
Bild 5: Handlungsfelder des Verkehrsmanagements 26<br />
Einige der grundlegenden Ansätze des Verkehrsmanagements (Verkehrsvermeidung, modale<br />
Verkehrsverlagerung, räumliche Verkehrsverlagerung, Verkehrslenkung) sind für die Spitzenzeitproblematik<br />
im ÖPNV jedoch nicht oder nur eingeschränkt geeignet oder von geringer Bedeutung.<br />
Durch Verkehrsvermeidung soll die Notwendigkeit physischer Ortsveränderungen reduziert<br />
werden. 27 Verkehrsvermeidende Maßnahmen sind im ÖPNV grundsätzlich nicht anzustreben, da ein<br />
Rückgang des Fahrgastaufkommens nicht erwünscht ist. Die Funktion des ÖPNV als Instrument der<br />
Daseinsvorsorge, eine vergleichsweise gute Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz sowie der<br />
ÖPNV als Garant für die Erhaltung der Funktionsfähigkeit und Attraktivität der Innenstädte<br />
sprechen gegen Maßnahmen zur Verkehrsvermeidung im ÖPNV. 28<br />
Die modale Verkehrsverlagerung vom ÖPNV auf andere Verkehrsmittel zur Abflachung der<br />
Spitzen ist ebenfalls vor dem Hintergrund der Spitzenzeitenproblematik kein geeigneter Ansatz.<br />
Wie auch bei verkehrsvermeidenden Maßnahmen würde der ÖPNV Fahrgäste verlieren. Hingegen<br />
sind modale Verlagerungen in den Talzeiten zum ÖPNV von anderen Verkehrsmitteln ein<br />
zielführender Ansatz zur Verbesserung der Auslastung in diesen Zeiten. Modale Verkehrsverlagerungen<br />
können auch durch Maßnahmen zur zeitlichen Verlagerung von Fahrten erreicht<br />
werden.<br />
Die räumliche Verkehrsverlagerung ist ein Ansatz, der im ÖPNV zu dem erwünschten Ausgleich<br />
der Tagesganglinien einen Beitrag leisten kann, indem auf eine räumliche Entzerrung der Nachfrage<br />
hingewirkt wird. Vor allem mit Hilfe der Raum- und Stadtplanung kann die räumliche<br />
Verkehrsverteilung durch Dezentralisierung großer Berufsverkehrserzeuger, durch Förderung<br />
polyzentrischer Siedlungsstrukturen und durch Vermeidung homogener Flächennutzungen<br />
verbessert werden. 29 Die Aufgabenträger des ÖPNV sind zwar zum Teil auch für die Flächennutzungsplanung<br />
zuständig oder können diese beeinflussen. In der Regel wird diese aber nicht im<br />
Sinne einer verkehrlichen Optimierung gestaltet, sondern es werden andere Ziele stärker gewichtet,<br />
wie zum Beispiel die Maximierung von Gewerbesteuereinnahmen oder von Gewinnen aus<br />
26<br />
Boltze (26.11.2009).<br />
27<br />
Bohlinger (2006).<br />
28<br />
Kossak (2009).<br />
29<br />
Herz (2001).<br />
Management der<br />
Verkehrsnachfrage