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WISSENSCHAFTLICHE HAUSARBEIT ZUR ... - Michael Rappe

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der ein begeisterter Fan dieser Musik aus New York war. Er versuchte jede Kassette, die in New<br />

Jersey in Umlauf war zu ergattern. Sie erkannte als Erste die Profitmöglichkeit, die in dieser Musik<br />

steckte. Sie suchte sich drei vollkommen unbekannte <strong>Rappe</strong>r: einen Rausschmeißer namens<br />

Henry Jackson(„Big Hank“), den sie auf einer Party rappen hörte, <strong>Michael</strong> Wright („Wonder Mike“)<br />

ein Freund ihres Sohnes und Guy O´Brien, („Master Gee“), der sich, durch Gerüchte über eine<br />

nahende Plattenaufnahme, bei ihr vorstellte. Sie gründeten ein neues Plattenlabel namens Sugar<br />

Hill Records und ließ das frisch gegründete Trio über eine Instrumentaleinspielung des Disco-Hits<br />

„Good Times“ rappen. „<strong>Rappe</strong>r’s Delight“, der Einstand der Palaver-Gang, wurde ein weltweiter Hit<br />

und machte allein in den USA bei zweimillionen Verkäufen 3,5 Millionen Dollar Profit. (20)<br />

Musikalisch gesehen war „<strong>Rappe</strong>r’s Delight“ ein Rückschritt und hatte nur sehr abgeschwächt<br />

etwas mit dem zu tun, was in der New Yorker Bronx passierte. Der Rap-Stil des Trios war ein<br />

Plagiat der damals beliebten Gold Crush Brothers. Die Musik war kein Breakbeating eines<br />

Grandmaster Flashs, sondern eine rein instrumentale Einspielung durch die Hausband von Sugar<br />

Hill Records. Trotzdem schlug sie ein wie eine Bombe und zeigte den wirklichen Machern des Hip<br />

Hop, wie erfolgreich man damit sein kann. Der Erfolg wirkte auch elektrisierend auf<br />

Schallplattenproduzenten wie z.B. Bobby Robinson. Der Besitzer von Enjoy Records, ein Rhythm<br />

´n Blues-Produzent, für den Hip Hop überhaupt nichts neues war, der aber wie die meisten<br />

anderen nie im Traum daran gedacht hätte, dass man mit dieser Musik so viel Geld verdienen<br />

könnte. Er, Paul Winley (Besitzer von Winley Records) und Danny Robinson (Besitzer von Holliday<br />

Records) schickten nun Talentsucher los, um an dem Erfolg teilhaben zu können. 1979/80 kamen<br />

die eigentlichen Hip Hopper zum Zuge. Nach einer Entwicklung von fast 7 Jahren wurde der Rap<br />

auf Platte genommen, „...der endlich viel mehr mit dem zu tun hatte, was man auf den<br />

Straßenpartys zu hören bekam. „Rappin´And Rockin’ The House“ von den Funky Four... und dann<br />

vor allen Dingen Flashs „Superrappin’.“ (21)<br />

(Musikbsp. Nr.5: Grandmaster Flash and the Furious Five, „Superrappin´“, Enjoy Records, 1980)<br />

In den nun folgenden zwei bis drei Jahren gab es eine wahre Flut von Plattenproduktionen. Immer<br />

mehr kamen auf den Markt und es gründeten sich kleine Plattenfirmen (Labels), wie Tommy Boy<br />

Records oder etwas später Def Jam, die in den folgenden Jahren zu einer erfolgreichen<br />

Konkurrenz wurden und den alteingesessenen schwarzen Plattenfirmen durch ihre Marktnähe<br />

schwer zu schaffen machten. Natürlich begannen sich mit der Zeit auch die größeren (weißen)<br />

Plattenfirmen für diese anscheinend lukrative Musik zu interessieren. Durch Einkäufe von schon<br />

erfolgreichen Gruppen bzw. Acts begannen sie sich in den Hip Hop einzukaufen. Eine<br />

Besonderheit blieb aber bis zum heutigen Tag: Viele Hip Hop-Gruppen liefen über kleine<br />

abhängige und unabhängige Labels. Hip Hop als eine noch sehr ursprüngliche Straßenmusik, von<br />

der auch heute noch seitens der (schwarzen) HörerInnen eine Authentizität und Ehrlichkeit<br />

(Streetcredibility) verlangt wird, ist am ehesten marktwirtschaftlich über kleinere Einheiten in den<br />

Griff zu kriegen. In kaum einer anderen Musik, sind, abgesehen vom frühen Punk der 70er-Jahre,<br />

so viele erfolgreiche und unabhängige Plattenlabels zu finden (22). Kurtis Blow, seines Zeichens<br />

<strong>Rappe</strong>r in der Tradition zwischen James Brown und Chic, war der erste MC, der bei einer großen<br />

Plattenfirma, Mercury/Polyphon unter Vertrag war und somit kommerziell verwertet wurde. „The<br />

Breaks“ von 1980 war ein riesiger Hit und stellte den Beginn des weltweiten Erfolgs des Hip Hop<br />

dar.<br />

(Musikbspl Nr.6: „The Break“, Kurtis Blow, Mercury,1980)<br />

Im Jahr 1982 werden zwei Schallplatten veröffentlicht, die prägend waren für die weitere<br />

Entwicklung im Hip Hop. Mit „The Message“ von Grandmasterflash & the Furious Five kam der<br />

erste Message Hip Hop Song auf den Markt. Der erste Song, der von seinem Inhalt her Zustände<br />

in den Gettos und Lebensumstände der AfroamerikanerInnen darstellt und anprangert.<br />

(Musikbsp. Nr.7: Grandmaster Flash & the Furious Five, „The Message“, 1982 Sugar Hill Records)<br />

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