18.01.2013 Aufrufe

WISSENSCHAFTLICHE HAUSARBEIT ZUR ... - Michael Rappe

WISSENSCHAFTLICHE HAUSARBEIT ZUR ... - Michael Rappe

WISSENSCHAFTLICHE HAUSARBEIT ZUR ... - Michael Rappe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

verbalen und (beim Tanzen) gestischen Fights. Diese Art des Kampfes hat eine lange Tradition<br />

deren kulturellen Wurzeln - wie wir noch sehen werden - in Afrika liegen. Seit jeher gab es in den<br />

Gettos Wettkämpfe, wie „the Dozens“. „Die Dozens werden zu zweit gespielt (playing the dozen)<br />

und sind noch heute in Harlem sehr populär. Ein Teilnehmer attackiert seinen Gegner mit<br />

Bemerkungen, die immer bösartiger und beleidigender werden und das so lange, bis dieser endlich<br />

aufgibt... oder aber - außer sich vor Wut - mit noch verletzenderen Beschimpfungen antwortet... „I<br />

fucked your mama Till she went blind. Her breath smells bad, But she shure can grind. I fucked<br />

your mama For a solid hour. Baby came out Screaming Blackpower. Elephant and the Baboon<br />

Learning to screw. Baby came out looking Like Spiro Agnew.“(10)<br />

Diese Wettkämpfe sind nach Carles und Conolli „improvisierte Duelle zwischen Solisten“ und<br />

finden in der Musik ihre Fortsetzung. Im Jazz z.B. in den „battles“ mehrerer Trompeter(13), und - in<br />

einer noch ursprünglicheren Form - im „rapping“ der MCs im Hip Hop: „The distance between<br />

talking rough with the dozens on the street and moving it inside a roots club like Disco Fever with<br />

some beats for dancing is very small.“(14)<br />

(Musikbsp. Nr.4, Grandmaster Mell Mel, „Step Off“, Maxiversion, Sugar Hill Rec., 1983)<br />

Der Beginn des Stücks, das auch auf der Funknummer „I feel for you“ der Sängerin Chaka Khan zu<br />

finden ist, unterscheidet sich in Inhalt und Ausdruck kaum von einem „toast“. Der Toast (nicht zu<br />

verwechseln mit dem Toasting der Reaggae-DJs) ist ein einfacher Schüttelreim, meistens<br />

sexistischen Inhalts und gilt als Vorläufer der Dozens:<br />

„Chaka Khan let me rock you<br />

Let me rock you Chaka Khan<br />

I say let me rock you Cause all I wanna do<br />

Chaka Khan let me rock you<br />

Let me rock you Chaka Khan<br />

I say let me rock you<br />

Cause I’m feel for you<br />

Chaka Khan would you tell me<br />

What you wanna do<br />

Chaka Khan let me tell me<br />

What I wanna do<br />

I wanna love you, wanna hug you<br />

Wanna screw you too...“(15)<br />

Im Anschluss an diese „introduction“ reimt Grandmaster Mell Mel in den höchsten Tönen und in<br />

perfekter Dozen-Manier über seine Fähigkeiten und seine Einzigartigkeit als <strong>Rappe</strong>r:<br />

„I was sittin´on a corner<br />

Just a waístin´ma time<br />

When I realise<br />

That I was the king of the Rhyme<br />

I got own the Microphone<br />

and what did you see<br />

The rest was my legacy<br />

I was born to the King of the<br />

be bop-swing…<br />

...I´m like Shakespear I´m a pioneer<br />

because the main rap sudden<br />

people want it to here“(16)<br />

Der Rap als eine musikalische Form des Dozen und die Hip Hop-Partys als Austragungsort von<br />

Meinungsverschiedenheiten rivalisierender Gangs, die auf diesen Veranstaltungen aufeinander<br />

trafen und durch die Musik begannen auf friedliche bzw. unblutige Art und Weise ihre Fehden<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!