Hainfeld Info 04/2011 - Wir Hainfelder

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14 4-11 Die WWG-Hainfeld-Rohrbach wurde vor zehn Jahren gegründet und zählt derzeit 54 Mitglieder. Die Gemeinschaft bewirtschaftet zusammen eine Waldfläche von ca. 1.300 ha. Vor kurzem wurde ein neuer Vorstand gewählt und Hubert Blühberger aus Hainfeld, Gegend Egg 25, zum Obmann bestellt. Zweck dieses Zusammenschlusses ist eine effizientere Bewirtschaftung des Waldes, die Information der Mitglieder über den aktuellen Holzmarkt, der Preislage, der gemeinsame Holzverkauf sowie das Angebot an Kursen für die Aus- und Weiterbildung zur Unfallverhütung wie z.B. dem richtigen Umgang mit der Motorsäge, dem Tragen einer Schutzkleidung und der Falltechnik. In diesem Bereich wird die WWG auch unterstützt durch den Dachverband des NÖ Waldverbandes. Zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch der Mitglieder finden Waldbegehungen statt, die größtenteils von Oberforstrat DI Johann Rohrweg von der Bauernkammer Lilienfeld geleitet werden. So fanden in den letzten Jahren Kurse wie Laubholz richtig ausformen, Stammzahlreduzierung, Durchforstung des Waldes, Zukunftsbaumbestimmung und Wertastung statt. Das „Elsbeerreich“ ist wegen des Vorkommens der Wiesen-Elsbeere bereits über die Grenzen bekannt, wobei hier die Nutzung der Frucht im Mittelpunkt steht. Nur selten findet das Holz dieser Bäume Verwendung – meist nach Windbruch oder dem Absterben eines dieser mächtigen Bäume. Die Elsbeere verdient aber auch aus forstwirtschaftlicher Sicht hohe Aufmerksamkeit. Da die Elsbeere im Wald fast überall anzutreffen ist/wäre (man erkennt sie am besten durch das typische Elsbeerblatt), ist ihre Förderung sehr zu empfehlen. Da sie gegen Buche und Fichte aber aufgrund des langsameren Wachstums keine Chance hat, müsste ihr durch Freischneiden und den damit verbundenen Lichteinfall geholfen werden. Große Möglichkeiten hat die Elsbeere im sogenannten „Mittelwald“, welcher aber in unseren Breiten nicht oder nur selten vorkommt. Von einem wirtschaftlichen Erfolg spricht G.J. Wilhelm aus Deutschland bereits bei einem Vorkommen von 8 Elsbeer-Furnierstämmen am Hektar, bei einer Aufwuchszeit von ca. 100 Jahren. Kein Wunder, erzielen diese Stämme dann Preise bis zu € 6000.-/m3. Die Elsbeere liefert ein sehr hochwertiges und sehr dekoratives Holz von heller weiß-gelblicher bis schwach rötlicher Farbe. Gedämpft besticht sie durch einen warmen Rotton und eine dezente, feine Zeichnung. Mit mittleren Rohdichten (rN) von 0,70 bis 0,75 g/cm3 ist Elsbeerholz schwer, dabei hart und zäh sowie von guten, der Eiche vergleichbaren elastomechanischen Eigenschaften. Nach der Trocknung besitzt es ein sehr gutes Stehvermögen. Als mit Abstand am teuersten bezahlte Holzart unserer Wälder wird Elsbeere vornehmlich im hochwertigen Innenausbau und Möbelbau eingesetzt. Zudem ist sie ein gesuchtes Spezialholz im Musikinstrumentenbau und wegen ihrer hohen Formbeständigkeit für die Herstellung von Zeichengeräten und Messwerkzeugen. Letztlich ist sie begehrt für Drechsler- und Schnitzarbeiten (Dietger Grosser). WWG- Waldwirtschaftsgemeinschaft Hainfeld-Rohrbach Die wichtigsten Maßnahmen für die Zukunft der WWG sind: • Vor allem die Ausund Weiterbildung der Mitglieder noch zu verbessern, um so das Unfallrisiko bei der Waldarbeit zu reduzieren. • Den Waldzustand hinsichtlich der Vitalität und Stabilität zu verbessern, damit das Einkommen aus der Waldarbeit erhöht wird. • Den Brennholzverkauf zu vermitteln. Zehetmayer Hubert Blühberger, Obmann der WWG Foto Die Elsbeere/Sorbus Torminalis Das Elsbeerholz wird aber auch als „Seidenholz“ bezeichnet. Wer schon einmal bearbeitete Holzstücke der Elsbeere in Händen gehalten hat, kann dem nur zustimmen. Hier möchte ich besonders auf zwei Betriebe hinweisen, die sich im „Elsbeerreich“ bereits intensiv mit der Verarbeitung dieses Holzes beschäftigen: Tischlermeister Andi Priesching (www.holzkuenstler.at) und Tischlerei Ernest Mayer (www.ernestmayer.at), beide in Michelbach ansässig. Da es sehr schöne und aufschlussreiche Publikationen zur Elsbeere im Forst gibt, darf ich Interessierte an unseren Verein verweisen, der diese Ausarbeitungen gerne weitergibt. 2012 - Die Elsbeere ist „Baum des Jahres“ in Österreich Verein zur Erhaltung, Pflege und Vermarktung der Elsbeere – Genuss Region Wiesenwienerwald Elsbeere 3074 Michelbach, Mayerhöfen 1, 02744/8256
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