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März 2011 - Thüringer Turnverband eV

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schichte stellte er das bürgerschaftliche<br />

Engagement, den Einsatz für<br />

die Gemeinschaft, als zentrales und<br />

durchgängiges Element heraus. Er<br />

wies darauf hin, dass der Sport in<br />

Deutschland als bürgerschaftliche<br />

Initiative heute vier- bis fünf Mal<br />

so viele Menschen bewegt wie alle<br />

politischen Parteien zusammen. In<br />

seinem Vortrag setzte er sich auch<br />

kritisch mit aktuellen Entwicklungen<br />

des Sports wie der zunehmenden<br />

Kommerzialisierung in Verbindung<br />

mit der Reduzierung von Sport als<br />

ein reines Medienereignis auseinander.<br />

Er plädierte dafür, die größte<br />

Errungenschaft der Turn- und<br />

Sportbewegung mehr in den Fokus<br />

der Betrachtung zu rücken, die einmalige<br />

und herausragende Funktion<br />

der sozialen Integration. So formulierte<br />

er seinen Wunsch an die Turnbewegung<br />

mit ihrer 200jährigen<br />

Geschichte, sich auch weiterhin für<br />

die körperliche und geistige Ertüchtigung<br />

der Menschen einzusetzen<br />

und dabei den Schwerpunkt auf das<br />

Den Worten müssen Taten folgen –<br />

oder Schritte zur „sanften Gesellschaft“<br />

Ja es stimmt, dass die Turn- und<br />

Sportvereine ein Segen für unsere<br />

Gesellschaft sind. Eine Erkenntnis<br />

übrigens, die schon oft wortreich verbreitet<br />

wurde. Nur wenn es dann<br />

vor Ort in den Kommunen oder auf<br />

Landesebene um konkrete Schritte<br />

zugunsten von Vereinen ging, da<br />

blieb es oftmals nur bei schön klingenden<br />

Sonntagsreden. Wenn Bundesarbeitsministerin<br />

Ursula von der<br />

Leyen also davon spricht, dass die<br />

Sportvereine die Zeichen der Zeit in<br />

Punkto Integration von Nationen<br />

und Generationen und Wege aus der<br />

Vereinsamung erkannt haben, dann<br />

ist das eine zutreffende Analyse.<br />

Doch warum dauert es in der Politik<br />

eigentlich oft so lange, bis sich diese<br />

Erkenntnis auch „da oben“ durchsetzt?<br />

Aber – wie heißt es doch – besser<br />

spät als nie.<br />

Nun gut – neues Jahr – neue Chance!<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> – für uns Turner ohnedies<br />

mit besonderer Symbolkraft<br />

versehen (wir denken an 200 Jahre<br />

Hasenheide und den Beginn des Siegeszuges<br />

der Turnbewegung) sollte<br />

zur sportpolitischen Nagelprobe<br />

genutzt werden. Wie ernst meint<br />

Gemeinschaftserlebnis, auf die Verantwortung<br />

für das Ganze, für die<br />

soziale Gemeinschaft zu setzen. Für<br />

die Veranstaltungen des DTB im Jubiläumsjahr<br />

<strong>2011</strong>, die DTB-Vizepräsidenten<br />

Prof. Dr. Annette Hofmann<br />

im Anschluss vorstellte, wünschte er<br />

der Turnbewegung viel Erfolg.<br />

Abgerundet wurde die Tagesordnung<br />

des Turntages mit informativen<br />

Vorträgen zum Neubauprojekt<br />

des DTB durch Carolina Cordes,<br />

Direktorin des Hotels in der GYM-<br />

AKADEMIE, zur bevorstehenden<br />

Turn-EM <strong>2011</strong> in Berlin durch OK-<br />

Geschäftsführer Frank Ebel sowie<br />

zur Vorbereitung des Internationalen<br />

Deutschen Turnfestes 2013<br />

durch die Präsidenten Walter Benz<br />

(Pfalz) und Gerhard Mengesdorf<br />

(Baden) inklusive der Vorstellung<br />

des neuen OK-Geschäftsführers<br />

Heinrich Clausen.<br />

DTB-Präsident Rainer Brechtken<br />

beendete den Deutschen Turntag<br />

man es im Bund oder in den Ländern<br />

mit der Förderung des Sports<br />

und der Bedeutung des Ehrenamtes?<br />

Bundespräsident Christian Wulff hat<br />

es vorgemacht. Er bat Ehrenamtliche<br />

zu seiner Weihnachtsansprache<br />

und dankte Ihnen so eindrucksvoll<br />

für ihren oft jahrzehntelangen Einsatz.<br />

Und unter dem Stichwort Anerkennung<br />

geht es ja nicht zuallererst nur<br />

um bare Münze, sondern vielmehr<br />

um ein Gefühl. Das Gefühl nämlich,<br />

mit seinem ehrenamtlichen Dienst<br />

anerkannt zu sein im Alltag, im Beruf.<br />

Was also spricht dagegen? Etwa ehrenamtlich<br />

tätigen Mitarbeitern in<br />

Behörden oder Unternehmen durch<br />

zwei oder drei zusätzliche freie<br />

Tage Danke zu sagen. Das sollte unsere<br />

Wirtschaft nicht gleich vor den<br />

Insolvenzrichter bringen. Und was<br />

spricht dagegen, ehrenamtlich tätige<br />

Mitarbeiter bei Beförderungen<br />

ein wenig öfter zu berücksichtigen.<br />

Schon damit noch Unentschlossene<br />

sehen – Ehrenamt lohnt sich auch<br />

für mich. Denn was kann die Freude<br />

über einen gut organisierten Turn-<br />

Präsidium & Geschäftsstelle<br />

<strong>2011</strong> mit einem Dank und Appell<br />

an die Delegierten des Turntages.<br />

Er bedankte sich für konstruktive<br />

Beteiligung an den verbandsinternen<br />

Diskussionen, die mit den Beschlüssen<br />

des Turntages <strong>2011</strong> ihren<br />

Abschluss gefunden haben. Gleichzeitig<br />

rief er dazu auf, sich jetzt auf<br />

die Sacharbeit zu konzentrieren und<br />

mit Engagement an die bundesweite<br />

Umsetzung gemeinsamer Verabredungen<br />

und Aufgabenzuordnungen<br />

zu gehen: die Dienstleister-Konzepte<br />

Kinderturnen und GYMWELT, das<br />

Markenkonzept im Turner-Bund,<br />

die Personalentwicklung sowie das<br />

Qualitätsmanagement in Aus- und<br />

Weiterbildung.<br />

Der nächste Deutsche Turntag findet<br />

turnusgemäß im November 2013<br />

statt. Dann wieder als Festveranstaltung<br />

der Turnbewegung mit Eröffnungsfeier,<br />

parlamentarischem Teil<br />

mit Wahlen sowie geselligem Abschlussabend.<br />

Ort und Ausrichter<br />

des Turntages 2013 sind noch offen.<br />

wettkampf oder die Mitwirkung an<br />

der Vorbereitung eines Turnfestes<br />

trüben? Eigentlich nichts – oder?<br />

Und wenn es dann noch gelingt, bei<br />

den vielen Ehrenamtstagen, die auch<br />

<strong>2011</strong> wieder in den Terminkalendern<br />

der Städte stehen werden, dafür zu<br />

sorgen, dass mal die kommunalpolitisch<br />

Verantwortlichen den Ehrenamtlichen<br />

den Kaffee ausschenken<br />

oder das Stück Kuchen servieren<br />

und nicht die Ehrenamtlichen „ihren“<br />

Tag auch noch selbst vorbereiten<br />

müssen, wie das bisher leider<br />

immer noch geschieht, geht es bestimmt<br />

weiter aufwärts mit dem Ehrenamt<br />

und der Freuden an dieser<br />

Art der Freizeitbeschäftigung.<br />

Eine Gesellschaftsordnung wie die<br />

unsere, die das Ehrenamt braucht,<br />

um Vielfalt zu leben, sollte denen,<br />

die sich dieser Aufgabe widmen,<br />

auch Zeichen ihres Dankes senden.<br />

<strong>2011</strong> bietet ausreichend Gelegenheit<br />

dazu. Dann spüren wir wieder mehr<br />

Menschlichkeit im oft hektischen<br />

Alltag. Ein Schritt zur „sanften Gesellschaft“.<br />

Ist das etwa kein lohnendes<br />

Ziel?!<br />

Roland Mais, Vizepräsident<br />

Seite 9 / TTZ

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