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FOTOGRAFIE<br />

OFFSIGHTS<br />

GÜNTER STANDL<br />

Der Profi-Fotograf Günter Standl ist seit Jahren beruflich<br />

dort unterwegs, wo sich andere im grauen Büroalltag<br />

gerne hinträumen: auf Mallorca, in Thailand,<br />

in Südafrika, in den<br />

exotischen Reisezielen<br />

der ganzen Welt.<br />

Im Auftrag <strong>von</strong> großen Magazinen<br />

und solventen Werbekunden<br />

bringt Günter Standl<br />

die Schönheit und Farbigkeit<br />

der Welt in die Reisefotografie,<br />

die unsere nach Sonne und<br />

Erholung dürstende Seele mit<br />

Bildern füttert. Doch sind die<br />

Tische und Stühle erst einmal<br />

hochgeklappt, der Himmel verhangen<br />

und die frische Farbe<br />

an den Wellblechwänden der<br />

Souvenirläden abgeblättert,<br />

dann ist entweder Nachsaison<br />

in den Urlaubsparadiesen oder<br />

Günter Standl hat seine Rolleiflex<br />

mit Rollfilm gezückt und<br />

es interessieren ihn nun die<br />

Blicke abseits des touristischen<br />

Glanzes und Rummels. © Günther Standl - Römer (o.)/ Kamel (u.)<br />

Das Nebensächliche rückt ins Zentrum, ungewöhnliche Ausschnitte und<br />

Blickwinkel werden gewählt, die Ästhetik des Normalen und Alltäglichen<br />

dominiert, es entstehen seine fotografischen „Offsights“, eine Worterfindung,<br />

die mit dem touristischen Begriff des Sightseeing spielt und den<br />

Blick des Betrachters auf das „Abseitige am Reisen“ lenkt. Günter Standls<br />

Fotografien sind in diesen Serien nun gar nicht mehr farbenfroh und sonnengetränkt,<br />

sondern es herrscht eine merkwürdig gedämpfte Helligkeit,<br />

welche die Farben pastellig und stumpf macht und das zauberhafte Ambiente<br />

zur Kulisse erstarren, den Landesbewohner zum verkleideten Folklorestatisten<br />

werden lässt. Wenn sich durch die Ironie des Fotografen der<br />

Glanz in Schäbigkeit und Absurdität verwandelt, dann ist das manchmal<br />

witzig und lustig anzusehen, oft aber auch traurig und ernüchternd.<br />

Der Fotograf Günter Standl thematisiert die Ambivalenz des dokumentarischen<br />

Charakters in der Fotografie in einer Serie <strong>von</strong> Aufnahmen mit<br />

Aussichtsfernrohren. Er kommentiert damit sozusagen sein fotografisches<br />

Handwerk: Fotografie ist Interpretation der Wirklichkeit, sie dokumentiert,<br />

was ist, aber die Stimmung und die Atmosphäre des Bildes prägen unsere<br />

Wahrnehmung <strong>von</strong> einer Situation, <strong>von</strong> einem Ort entscheidend.<br />

18.03. - 25.04.2011 - Vernissage 17.03.2011 - 19.00 Uhr<br />

Städtische Galerie Traunstein<br />

KUNSTSKANDALE<br />

kunstboxx 39<br />

FETT WEG - KUNST WEG<br />

Joseph Beuys modellierte mit Hilfe <strong>von</strong> 5 Kilo Butter in einer Ecke<br />

seines Ateliers die 25 cm hohe „Fettecke“, die er seinem Meisterschüler<br />

mit den Worten „Johannes, jetzt mache ich Dir endlich<br />

Deine Fettecke“ widmete. Nach Beuys‘ Tod im Jahre 1986 sollten<br />

die Räume wieder dem Lehrbetrieb dienen. Der Hausmeister hielt<br />

die inzwischen vier Jahre alte Fettecke für widerlichen Abfall und<br />

wischte sie ab. Der entsetzte Meisterschüler klagte vor dem Landgericht<br />

Düsseldorf auf Schadensersatz. Zur Begründung trug er<br />

vor, sein Meister gelte als bedeutender Repräsentant des sogenannten<br />

„erweiterten Kunstbegriffs“. Die Fettecke sei als ständig<br />

präsenter Hinweis auf die Grundprinzipien der plastischen Theorie<br />

anzusehen. Darüber hinaus gelte sie als bedeutendes Anschauungsstück<br />

für die weitere Erforschung dieser Kunstrichtung.<br />

Das Landgericht Düsseldorf (vgl. NJW 1988, 345) verneinte den<br />

Anspruch. Erst in zweiter Instanz wurde der Rechtsstreit schließlich<br />

durch einen Vergleich beendet. Danach verpflichtete sich das<br />

Land Nordrhein-Westfalen 40.000 DM an den Kläger zu zahlen.<br />

Joseph Beuys Kunst sorgte nicht nur einmal für kontroverse Meinungen,<br />

sondern auch seine ambivalente Persönlichkeit. So trug<br />

der honigbestrichene Joseph Beuys am 26. November 1965 einen<br />

toten Hasen durch die Galerie Schmela in Düsseldorf, um ihm<br />

„die Bilder zu erklären“. Drei Stunden lang. Erst danach wurden<br />

die Zuschauer eingelassen und fanden Beuys mit dem Hasen auf<br />

dem Arm auf einem Hocker vor.<br />

DOKUMENTATION<br />

ARGONAUT - MATHILDA<br />

CHRISTIAN SCHNURER<br />

Im letzten Herbst reiste<br />

Christian Schnurer mit<br />

einem aberwitzigen<br />

dreirädrigen Fahrzeug,<br />

der „Argonaut Mathilda“<br />

<strong>von</strong> München nach Istanbul.<br />

Dort angekommen<br />

wurden zwei Schwimmschläuche<br />

an das Gefährt<br />

montiert, um damit den<br />

Bosporus zu überqueren.<br />

Zwischen Containerschiffen, Passagierfähren und Begleitkonvoi<br />

erreichte er so das Ende seiner Reise: Die asiatische Seite der Stadt<br />

und damit einen neuen Kontinent. Christian Schnurer geht es um<br />

das Konzept der Freiheit im künstlerischen wie im menschlichen<br />

Sinne. „Geographisch und politisch“, so der Künstler, „ ist die Reise<br />

und ihr Ziel der Beweis, dass individuelle Freizügigkeit möglich ist.“<br />

Die Ausstellung zeigt nicht nur das dreirädrige Gefährt, sondern<br />

auch Videos und Fotos sowie Karten und Dokumente. Christian<br />

Schnurer ist zur Ausstellungseröffnung anwesend.<br />

01.04. - 08.05.2011 - Vernissage 31.03.2011 - 19.00 Uhr<br />

Städtische Galerie Traunstein

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