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interview<br />
HANS HELMICH ZU SEINEM DEBÜT-ROMAN „STADT DER SPITZEL“<br />
Herr Helmich, wie kamen Sie auf<br />
die Idee, einen Roman im Berlin der<br />
1980er Jahre anzusiedeln?<br />
„Das war eine turbulente Zeit! Manchmal<br />
denke ich, viel aufregender als heute. Es war<br />
die Zeit des Protestes gegen Atomkraft, gegen<br />
die Nachrüstung, gegen Immobilienspekulanten.<br />
Dieser Kampf tobte in West-Berlin sehr<br />
viel unerbittlicher als anderswo in Deutschland.<br />
Er war ideologisch aufgeheizt, auch weil<br />
die DDR so nah war. Es gab die schwäbischen<br />
Landeier, die in die Stadt kamen, um sich und<br />
ihre Ideen zu verwirklichen und es gab die<br />
‚Dann-geht-doch-rüber‘-Generation, die gar<br />
nicht begriff, warum man im ‚guten‘ Teil Berlins<br />
überhaupt gegen irgendetwas sein konnte.<br />
Diese aufgeladene, heute ziemlich grotesk<br />
wirkende Atmosphäre ist DIE ideale Kulisse für<br />
einen Krimi! Ich finde aber noch eine andere<br />
Sache spannend, die seltsamerweise bis heute<br />
kaum bekannt ist. Wir alle wissen, dass in<br />
Berlin östliche und westliche Geheimdienste<br />
spionierten, was das Zeug hielt. Dass sie sich<br />
aber an Studenten ranmachten, sie zu Informanten<br />
aufbauen wollten, weiß kaum jemand.<br />
Ich bin als 23-Jähriger an einen KGB-Agenten<br />
geraten. Ich habe ihn abblitzen lassen. Aber<br />
einige Figuren in meinem Krimi lassen es drauf<br />
ankommen …“<br />
TRÜGERISCHES BILD<br />
KRIMI VON ROBERT B. PARKER/ PENDRAGON VERLAG<br />
Vor etwa einem Jahr verstarb Robert B. Parker,<br />
der Erfinder der legendären Krimireihe um den<br />
eigenwilligen Privatermittler Spenser. Rund 40<br />
spannende Fälle knackte dieser Hardboiled der ganz<br />
besonderen Art. Painted Ladies“ konnte der US-Schriftsteller<br />
noch vor seinem Tod vollenden. Und auch <strong>hier</strong><br />
läuft Spenser wieder zur Höchstform auf:<br />
Wie nah ist Ihnen Ihr Protagonist, der<br />
Fernsehjournalist Martin Pollock?<br />
„Vielleicht wäre er mein Freund. Obwohl er natürlich<br />
ein anstrengender Typ ist. Wenn Martin<br />
Pollock sieht, wer in unserer Gesellschaft ganz<br />
nach oben kommt und wer nicht, verzweifelt<br />
er. Ich kann das verstehen. Aber der Kampf<br />
dagegen laugt einen aus! Außerdem kann er<br />
dazu führen, dass man selbst rücksichtslos<br />
gegenüber anderen wird. Pollock ist so mit<br />
der Aufklärung krimineller Machenschaften<br />
beschäftigt, dass er Frauen, die sich für ihn interessieren,<br />
brüskiert. Er will eine harmonische<br />
Beziehung, scheitert aber. Er vergisst zum Beispiel,<br />
die Frauen zurückzurufen, obwohl er es<br />
ihnen versprochen hatte. Ich kann das nachvollziehen.<br />
Und was den Fernsehjournalismus<br />
betrifft: Pollock kann bestimmte Sendungen<br />
wegen seines Hangs zum Fremdschämen<br />
nicht ertragen. Auch da ist er mir sehr nah.“<br />
Was hat Ihnen während der Zeit des<br />
Schreibens den größten Spaß gemacht?<br />
„Die Begegnung mit dem Polizisten <strong>von</strong> der<br />
Polizeidirektion 5, Abschnitt 52 in Berlin-<br />
Kreuzberg. Bei dem meldete ich mein Fahrrad<br />
als gestohlen.<br />
Dr. Ashton Prince braucht Spensers Hilfe. Ein wertvolles<br />
Gemälde wurde aus dem Hammond Museum<br />
gestohlen. Die Diebe fordern ein Lösegeld. Der Privatdetektiv<br />
soll den Kunsthistoriker bei der Geldübergabe<br />
beschützen. Doch <strong>hier</strong>bei läuft alles schief. Prince wird<br />
durch eine Explosion getötet und auch das Bild fällt<br />
den Flammen zum Opfer. Oder etwa nicht? Spenser<br />
fühlt sich bei seiner Ehre gepackt. Er will den Fall aufklären – auch ohne Auftraggeber.<br />
Geht es <strong>hier</strong>bei nur um ein wertvolles Gemälde oder steckt noch viel mehr dahinter?<br />
Und welche Rolle spielt die Herzberg-Stiftung, die sich das Aufspüren <strong>von</strong> „Nazi-Beutekunst“<br />
auf die Fahnen geschrieben hat?<br />
Originaltitel: Painted Ladies/ 1. Auflage/ Übersetzung <strong>von</strong> Frank Böhmert<br />
Be r u f l i c h e s<br />
und Privates<br />
zu trennen<br />
funktioniert nur selten,<br />
schon gar nicht<br />
bei Georgie und<br />
Flick. Die beiden<br />
geschäftstüchtigen<br />
Frauen vermitteln<br />
nicht nur Putzfrauen<br />
und Handwerker,<br />
sondern lassen sich<br />
<strong>von</strong> anderen Frauen<br />
auch für Vergeltungsakte<br />
an betrügenden<br />
Ehemänner bezahlen.<br />
kulttour 41<br />
Als der Mann hörte, dass ich einen Krimi<br />
schreibe, schimpfte er erstmal unflätig über<br />
den ‚Tatort‘ und ‚Soko Leipzig‘. Am schlimmsten<br />
fand er ‚Schimanski‘. Und dann? Dann<br />
hat er mir haarklein erklärt, wie es bei Ermittlungen<br />
zugeht und mir seine Visitenkarte gegeben:<br />
‚Kannst mich jeder Zeit anrufen.‘ Das<br />
ist typisch für Berlin. Deshalb lebe ich so gerne<br />
<strong>hier</strong>.“<br />
Informationen unter www.pendragon.de.<br />
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ROMAN VON ANNIE SANDERS/ RORORO VERLAG<br />
Die Sofa- und Badewannenlektüre mit Biss und Humor,<br />
die man ungern aus der Hand legt, bevor man<br />
bei der letzten Seite angekommen ist.