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PSYCHIATRIE LUXEMBURG Planungsstudie 2005 - Santé

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Planung der psychiatrischen Versorgung des Grossherzogtums Luxemburg Seite 2<br />

Zusammenfassung<br />

Die <strong>Planungsstudie</strong> wurde im Auftrag des Gesundheitsministeriums des Grossherzogtums<br />

Luxemburg durchgeführt. Ziel der Studie war die Analyse der psychiatrischen Gesundheits-<br />

versorgung Luxemburgs, die Erörterung der bisherigen Schwierigkeiten im Transformations-<br />

prozess sowie die Ausarbeitung von Leitlinien und Empfehlungen für eine weitergehende Re-<br />

form der Psychiatrie. Die Bestandesaufnahme wurde mit Hilfe quantitativer und qualitativer<br />

Erhebungsmethoden durchgeführt und um fachliches, gesundheitspolitisches und strukturel-<br />

les Hintergrundwissen ergänzt.<br />

Psychische Störungen sind erstens häufig (bis zu 50% der Bevölkerung leiden zumindest<br />

einmal in ihrem Leben an behandlungsbedürftigen psychischen Störungen) und ziehen zwei-<br />

tens für viele Betroffene einschneidende individuelle und sozioökonomische Folgen nach<br />

sich. Auch die volkswirtschaftlichen Belastungen sind enorm. Die Notwendigkeit, die psychi-<br />

atrische Versorgung zu planen, gewann in den letzten Jahren deshalb zunehmend an Be-<br />

deutung. Dabei hat die europäische Entwicklung der letzten Jahre gezeigt, dass die Versor-<br />

gungsstandards sich zunehmend aneinander angeglichen haben. Diese Entwicklungen fan-<br />

den zu Beginn des Jahres <strong>2005</strong> ihren besonderen Ausdruck in der „Europäischen Erklärung<br />

von Helsinki“, die einen europäischen Aktionsplan für die psychische Gesundheit implemen-<br />

tierte, zu dessen Umsetzung sich auch Luxemburg bekannt hat.<br />

Die psychiatrische Versorgung des 451 600 Einwohner umfassenden Grossherzogtums Lu-<br />

xemburg kann in drei Regionen (Süden, Norden, Zentrum) aufgeteilt werden. Im Jahre 2004<br />

teilten sich vier psychiatrische Fachabteilungen und eine psychiatrische Fachklinik die Zu-<br />

ständigkeit für die Vollversorgung psychiatrischer Patienten. Dafür standen insgesamt 485<br />

Betten, d.h. 1.07 Betten pro 1 000 Einwohner, zur Verfügung. Von diesen entfielen 194 Bet-<br />

ten (40%) auf kurz- und mittelfristige Behandlungen in Allgemeinkrankenhäusern, wovon sich<br />

170 in offiziellen psychiatrischen Fachabteilungen befanden. Hinzu kamen 36 Akutbetten<br />

(7.4%) und 240 Betten (49.5%) zur langfristigen Behandlung der psychiatrischen Fachklinik<br />

CHNP. 15 Betten (3.1%) waren für die stationäre Versorgung von psychisch auffälligen Ju-<br />

gendlichen vorgesehen.<br />

Gemäss dem Plan Hospitalier 2001 soll die Akutversorgung ab Mitte <strong>2005</strong> nur noch von den<br />

vier Allgemeinkrankenhäusern mit Fachabteilungen (Centre Hospitalier in Luxemburg Stadt,<br />

l’Hôpital Kirchberg, Centre Hospitalier Emil Mayrisch, Clinique St Louis) übernommen werden<br />

und die psychiatrische Fachklinik CHNP sich ausschliesslich auf rehabilitative Aufgaben be-<br />

schränken. Für die Akutversorgung durch die Allgemeinkrankenhäuser sind dabei 180 Betten<br />

vorgesehen, was einem Bettenschlüssel von 0.4 Betten auf 1 000 Einwohner entspricht und<br />

damit unter dem von der WHO definierten Standard von 0.5-1.0 Bett / 1 000 Einwohner bzw.<br />

unter dem europäischen Durchschnitt von 0.87 Betten liegt. Dabei ist allerdings in Rechnung<br />

zu stellen, dass die definitorische Unschärfe, welche Betten in die Berechnungen der ver-<br />

schiedenen Länder einbezogen werden, die Vergleichbarkeit erschweren. Insgesamt ist aber<br />

in Luxemburg trotz eines gesamthaft hohen Bettenbestandes (1.07 / 1 000 Einwohner im

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