PSYCHIATRIE LUXEMBURG Planungsstudie 2005 - Santé
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Planung der psychiatrischen Versorgung des Grossherzogtums Luxemburg Seite 26<br />
1.6.3 Inanspruchnahmedaten als Planungsgrundlage<br />
In einem dynamischen Gesundheitswesen strukturiert nicht nur das Angebot die Nachfrage,<br />
sondern die Inanspruchnahme selbst bestimmt aktiv das Angebot mit. Ein weiteres Instru-<br />
ment der Versorgungsplanung stellt deshalb die Analyse von Inanspruchnahme- und versor-<br />
gungsstruktureller Daten dar. Die Inanspruchnahmedaten werden u.a. auf institutioneller E-<br />
bene oder auf Systemebene (z.B. durch Fallregister) analysiert. Je nach Fragestellung, Ziel-<br />
setzung und Anspruch auf Generalisierbarkeit werden hierzu sehr unterschiedliche Ansätze<br />
benutzt, auf die nicht näher eingegangen werden soll.<br />
Das Inanspruchnahmeverhalten wird dabei von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wovon<br />
hier die wichtigsten erwähnt werden sollen:<br />
• Räumliche Indikatoren: Im Hinblick auf das Inanspruchnahmeverhalten sind räumli-<br />
che Indikatoren, d.h. Einflüsse der geographischen und zeitlichen Entfernung zwi-<br />
schen Wohn- und Behandlungsort, von grosser Bedeutung.<br />
Abbildung 1: Abhängigkeit der Inanspruchnahme von der Reisezeit (Quelle: Rössler, 1998, S.<br />
65)<br />
So wurde in einer Reihe von Untersuchungen eine Abnahme der Aufnahmeraten in<br />
Abhängigkeit von der Entfernung zwischen Wohn- und Behandlungsort nachgewie-<br />
sen. Die inverse Beziehung zwischen administrativer Prävalenz und der geographi-<br />
schen Distanz ging dabei als Jarvis’sches Gesetz in die Literatur ein (Rössler, 1998).