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PSYCHIATRIE LUXEMBURG Planungsstudie 2005 - Santé

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Planung der psychiatrischen Versorgung des Grossherzogtums Luxemburg Seite 42<br />

Tabelle 7: Gegenüberstellung der psychiatrischen Einrichtungen in Italien<br />

der Jahre 1978 und 1998<br />

1978 1998<br />

Psychiatrische Krankenhäuser 101 50<br />

Zahl der aufgenommenen Patienten 77 000 10 000<br />

Zentren für psychische Gesundheit 248 740<br />

Psychiatrische Krankenhausabteilungen 3 319<br />

Tageskliniken und Tagesstätten 9 589<br />

Wohnheime und Wohngemeinschaften 53 640<br />

Neuropsychiatrische Sanatorien & Privatkliniken 64 71<br />

Sozialpsychiatrische Genossenschaften 10 500<br />

Quelle: Hinterhuber et al. (2001, S. 502)<br />

Aufgrund dieser umfassenden Umsetzung der gemeindepsychiatrischen Grundsätze galt und<br />

gilt Italien seit geraumer Zeit als Vorbild für die Psychiatriereformen der europäischen Län-<br />

der, wohingegen immer wieder auf die immense Bedeutung politischer Bewegungen im Zu-<br />

sammenhang mit Transformationsprozessen hingewiesen wird.<br />

1.10.1.2 Beispiel: Deutschland<br />

Der grundlegende Wandel in der psychiatrischen Versorgung fand in Deutschland im Ge-<br />

gensatz zu Italien mit 15–20 Jahren Verspätung im Jahre 1975 statt. Im Rahmen der Psychi-<br />

atrieenquète, einer umfangreichen Bestandeserhebung, erfolgte eine modellhafte Planung<br />

der psychiatrischen Versorgung. Dabei wurden explizit umschriebene Leitlinien formuliert<br />

und Massnahmen zur Umsetzung erarbeitet, deren Realisierung wissenschaftlich begleitet<br />

und von speziell dafür eingesetzten Instanzen kontrolliert wurde.<br />

Während auf der einen Seite die psychiatrischen Abteilungen in Allgemeinkrankenhäusern<br />

von 21 (1971) auf 165 (2001) mit 80 Betten pro Abteilung zugenommen haben, so reduzier-<br />

ten die psychiatrischen Krankenhäuser auf der anderen Seite ihre Grösse von 1200 (1971)<br />

auf 200–400 Betten (2001). Um die 85% der allgemeinmedizinischen Dienste übernehmen<br />

heute die Vollversorgung für ein Einzugsgebiet, wobei keine Trennung zwischen Kurz- und

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