PSYCHIATRIE LUXEMBURG Planungsstudie 2005 - Santé
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Planung der psychiatrischen Versorgung des Grossherzogtums Luxemburg Seite 38<br />
Durchschnittliche stationäre Verweildauer<br />
In deutlichem Zusammenhang mit Art und Umfang der Bettenreduktion steht die durch-<br />
schnittliche Verkürzung der Verweildauer in stationären Einrichtungen. In Ländern, in denen<br />
eine grosse Zahl chronisch psychisch Kranker in ausserstationäre Einrichtungen entlassen<br />
werden konnte, macht sich die Verkürzung der Verweildauer besonders bemerkbar. Grund-<br />
sätzlich nahm in nahezu allen europäischen Ländern die durchschnittliche Verweildauer in<br />
stationären Einrichtungen ab. Auch in Luxemburg weisen die Allgemeinkrankenhäuser im<br />
Gegensatz zu 1992 eine bemerkenswert kurze durchschnittliche Aufenthaltsdauer von rund<br />
15 Tagen auf. Demgegenüber zeigen sich im psychiatrischen Fachkrankenhaus noch immer<br />
Aufenthaltsdauern bis zu 30 Jahren (siehe Kap. 5).<br />
Ausserstationäres Angebot<br />
Die meisten Länder Europas verfügen als Folge der psychiatrischen Reformen inzwischen<br />
über sozialpsychiatrische gemeindenahe Zentren und über einen gut ausgebauten komple-<br />
mentären Bereich. Gemäss den Richtlinien der WHO muss von mindestens 0.3 bis 0.5<br />
Wohnplätzen pro 1 000 Einwohner allein für die langfristige Pflege chronisch Kranker ausge-<br />
gangen werden. Bei der Personalausstattung ist mindestens ein Betreuer für 2–4 Plätze ein-<br />
zustellen (siehe u.a. Rössler et al., 1992).<br />
Nicht alle europäischen Länder entsprechen diesen Standards. Aus der untenstehenden Ta-<br />
belle ist jedoch eine Zunahme an zusätzlichen Wohnstrukturen in allen Ländern ersichtlich.<br />
Diese variiert von 15% in Schweden bis zu 237% neuer Wohnstrukturen in Italien. Auch Lu-<br />
xemburg liegt trotz einem Ausbau des Wohnbereiches um 19% (1992: 0.06) mit einer Rate<br />
von 0.25 / 1 000 Einwohner unter den versorgungspolitischen Standards der WHO (Näheres<br />
siehe Kap. 5).