Ökobilanzen rezyklierter Gesteinskörnung für Beton - IIP
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<strong>Ökobilanzen</strong> <strong>für</strong> <strong>Gesteinskörnung</strong>en<br />
werden die Kiessande gesiebt, gewaschen und teilweise<br />
gebrochen (Prozess «Aufbereitung»). Im letzten Verarbeitungsschritt<br />
werden die aufbereiteten Kiessande zum<br />
Abtransport bereit gemacht (Prozess «Entladen»). Nach<br />
dem Abbau wird die Abbaustätte rekultiviert, d. h. ein<br />
bestimmter Anteil der abgetragenen oberen Bodenschichten<br />
wird wieder aufgefüllt, bepflanzt und landschaftlich<br />
gestaltet (Prozess «Rekultivierung»).<br />
Zur Herstellung von <strong>rezyklierter</strong> <strong>Gesteinskörnung</strong> wird<br />
nur ein Teil der oben beschriebenen Prozesse durchgeführt.<br />
Im hier betrachteten System werden lediglich das<br />
Be- und Entladen der Aufbereitungsanlage und die Aufbereitung<br />
selbst betrachtet. Der Abbruch der Bauwerke<br />
und der Transport von <strong>Beton</strong>- und Mischabbruch zwischen<br />
der Baustelle und dem Ort der Herstellung von<br />
<strong>Gesteinskörnung</strong> werden vernachlässigt. Die Gründe <strong>für</strong><br />
diese Annahme werden ausführlich in Kapitel 3.3 be-<br />
Energiebereitstellung/Abfallentsorgung<br />
Abbruch von Bauwerken<br />
Transport von <strong>Beton</strong>-<br />
und Mischabbruch<br />
Aufschluss<br />
Abbau<br />
Beladen<br />
Aufbereitung<br />
Entladen<br />
System zur Herstellung <strong>rezyklierter</strong><br />
<strong>Gesteinskörnung</strong><br />
Rekultivierung<br />
Abb. 4.1<br />
Übersicht über die Definition des Systems<br />
zur Herstellung von <strong>Gesteinskörnung</strong>en<br />
<strong>Ökobilanzen</strong> <strong>rezyklierter</strong> <strong>Gesteinskörnung</strong> <strong>für</strong> <strong>Beton</strong><br />
Herstellen der Produktionsanlagen und<br />
der <strong>für</strong> Betrieb und Instandhaltung<br />
notwendigen Materialien<br />
System zur Herstellung natürlicher <strong>Gesteinskörnung</strong><br />
schrieben. In Kapitel 4.4 wird untersucht, wie sehr diese<br />
Annahme die Ergebnisse der Ökobilanz beeinflusst.<br />
Das Be- und Entladen der Aufbereitungsanlage wird mit<br />
verschiedenen Baumaschinen durchgeführt. In der Aufbereitung<br />
selbst werden der <strong>Beton</strong>- bzw. der Mischabbruch<br />
gebrochen und gesiebt. Es wird vereinfachend<br />
angenommen, dass die angelieferten Mengen an <strong>Beton</strong>und<br />
Mischabbruch bereits soweit sortiert sind, dass keine<br />
Fremdfraktionen wie Metalle oder Holz mehr abgetrennt<br />
werden müssen.<br />
Es wird angenommen, dass alle in den vorhergehenden<br />
Abschnitten genannten Prozesse in der Schweiz stattfinden<br />
während des Zeitraums der Nutzung eines Kieswerks<br />
(d. h. in der Regel während mehrerer Jahrzehnte). Ausserdem<br />
werden Prozesse bzw. ganze Prozessketten mitbilanziert,<br />
die <strong>für</strong> die bereits genannten Prozesse Energie<br />
und Entsorgungsleistungen bereitstellen bzw. zur Herstellung<br />
der Produktionsanlagen und den <strong>für</strong> Betrieb und<br />
Instandhaltung notwendigen Materialen dienen. Diese<br />
Prozesse finden teilweise in der Schweiz und teilweise in<br />
anderen Ländern statt. Der betrachtete Zeitraum variiert<br />
ebenfalls, da insbesondere die Prozesse zum Herstellen<br />
der Produktionsanlagen und Infrastrukturen bis zu mehreren<br />
Jahrzehnten zurückliegen können. Die genauen<br />
Informationen zum zeitlichen und räumlichen Bezug<br />
sind in den jeweiligen Datensätzen in der ecoinvent-<br />
Datenbank dokumentiert.<br />
4.1.3 Datengrundlagen und Datenqualität<br />
In dieser Ökobilanz werden verschiedene Varianten zur<br />
Herstellung von <strong>Gesteinskörnung</strong>en betrachtet, die auf<br />
unterschiedlichen Datengrundlagen aufbauen. Für die<br />
Analyse der Herstellung von natürlicher <strong>Gesteinskörnung</strong><br />
wird von einem Inventar aus Künniger et al. (2001) ausgegangen.<br />
In Künniger et al. (2001) wurde in der Schweiz<br />
erstmalig eine umfassendere Ökobilanzstudie über die<br />
Herstellung von Zementen und <strong>Beton</strong>en vorgestellt. Die<br />
dort erhobenen Inventardaten sind in die Ecoinvent-<br />
Datenbank aufgenommen worden (Kellenberger et al.<br />
2003). Die Inventardaten basieren auf der Bilanzierung<br />
von vier Schweizer Kieswerken und umfassen sowohl<br />
den gesamten Herstellungsprozess als auch interne Prozesse<br />
(Transporte usw.), Baumaschinen, Landnutzung<br />
und Rekultivierung. Es werden dabei drei Inventare unter-