Ökobilanzen rezyklierter Gesteinskörnung für Beton - IIP
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30<br />
<strong>Ökobilanzen</strong> <strong>für</strong> <strong>Gesteinskörnung</strong>en<br />
zer Strommix hergestellt wird. In den Wirkungskategorien<br />
Ökosystem-Schadenspotenzial durch Landnutzung<br />
und Energieressourcen führt die mobile Aufbereitungsanlage<br />
zu geringeren Werten.<br />
(iii) Vergleich ausgewählter Verfahren zur Herstellung<br />
von natürlicher und <strong>rezyklierter</strong> <strong>Gesteinskörnung</strong><br />
Nachfolgend wird die Herstellung von <strong>rezyklierter</strong> <strong>Gesteinskörnung</strong><br />
in einer stationären Anlage verglichen mit<br />
der Herstellung von natürlicher <strong>Gesteinskörnung</strong> in zwei<br />
verschiedenen Kieswerken der Holcim (Schweiz) AG, in<br />
denen Kiessand ohne Brechprozess hergestellt wird. Um<br />
die Bandbreite der Ergebnisse der verschiedenen Kieswerke<br />
abzubilden, wurde ein Kieswerk mit tiefen Werten<br />
(Mülligen) und ein Kieswerk mit hohen Werten (Oberdorf)<br />
ausgewählt. In der Anlage zur Herstellung von <strong>rezyklierter</strong><br />
<strong>Gesteinskörnung</strong> wird <strong>Beton</strong>granulat hergestellt,<br />
d. h. es werden nur 81% der Werte dieses Herstellungsprozesses<br />
betrachtet (wertproportionale Allokation<br />
gemäss Kap. 3.3).<br />
Es zeigt sich (Abb. 4.9), dass die Ergebnisse der Wirkungsabschätzung<br />
<strong>für</strong> Herstellung von <strong>Beton</strong>granulat in einer<br />
stationären Anlage in allen Wirkungskategorien – mit<br />
Ausnahme der Energieressourcen – zu tieferen Werten<br />
führt als die Herstellung von natürlicher <strong>Gesteinskörnung</strong><br />
in den untersuchten Kieswerken der Holcim (Schweiz) AG.<br />
4.4 Sensitivitätsüberlegungen und<br />
Vergleich mit anderen Studien<br />
Die im vorhergehenden Kapitel dargestellten Ergebnisse<br />
beziehen sich auf Vergleiche im Rahmen der in Kapitel 4.1<br />
beschriebenen Annahmen zu Systemdefinition, Wahl der<br />
funktionalen Einheit und der Wahl der Datengrundlagen.<br />
In diesem Kapitel wird nun diskutiert, welchen Einfluss<br />
diese verschiedenen Annahmen auf die Ergebnisse<br />
haben.<br />
Zunächst wird die Frage untersucht, ob bzw. wie sehr<br />
sich die Annahmen zur Herstellung von <strong>rezyklierter</strong> <strong>Gesteinskörnung</strong><br />
auf den Vergleich zwischen <strong>rezyklierter</strong><br />
und natürlicher <strong>Gesteinskörnung</strong> (Abb. 4.9) auswirken.<br />
Wie in Abb. 4.9 dargestellt, führt die Herstellung von <strong>Beton</strong>granulat<br />
in einer stationären Anlage in allen Wirkungs-<br />
<strong>Ökobilanzen</strong> <strong>rezyklierter</strong> <strong>Gesteinskörnung</strong> <strong>für</strong> <strong>Beton</strong><br />
kategorien zu tieferen Werten. Dies ist auch darauf<br />
zurückzuführen, dass die Herstellung von <strong>rezyklierter</strong><br />
<strong>Gesteinskörnung</strong> durch die getroffenen Annahmen tendenziell<br />
begünstigt wird. Insbesondere durch:<br />
(i) Die wertproportionale Allokation der Werte des<br />
Prozesses auf das Produkt <strong>Beton</strong>granulat: Aufgrund dieser<br />
Annahme werden nur 81% der Werte des Prozesses<br />
betrachtet. Wenn wir diesen Parameter verändern und<br />
annehmen, dass 100% der Werte betrachtet werden, verändert<br />
sich der Vergleichs zugunsten der Kieswerke. Die<br />
Herstellung des <strong>Beton</strong>granulats bleibt aber das Verfahren<br />
mit den geringsten Werten in allen Wirkungskategorien.<br />
(ii) Das Vernachlässigen eines erheblichen Teils der Emissionen<br />
und Ressourcenverbräuche aus der Herstellung,<br />
dem Betrieb und der Instandhaltung der notwendigen<br />
Bauten auf dem Werkgelände der stationären Anlage<br />
(Bodenbefestigung, Lager, Waagen usw.) und des Umschlags<br />
der mineralischen Sekundärrohstoffe auf dem<br />
Werkgelände der stationären Anlage (Baumaschinen,<br />
Förderbänder usw.): In der Bilanzierung der stationären<br />
Anlage zur Herstellung von <strong>rezyklierter</strong> <strong>Gesteinskörnung</strong><br />
liegt der Fokus auf dem Betrieb sowie dem Be- und Entladen<br />
des Brechers. Es wird nur ein Teil der Infrastrukturen<br />
der Betriebsanlagen bilanziert (z. B. die Betriebsaufwendungen<br />
eines kleinen Verwaltungsgebäudes). Wir gehen<br />
aber ausserdem davon aus, dass in derartigen stationären<br />
Anlagen auch <strong>Beton</strong>abbruch und <strong>Beton</strong>granulat<br />
zwischengelagert wird. Dazu sind Infrastrukturen <strong>für</strong> die<br />
Lagerung (Silos, Bodenbefestigung usw.) notwendig.<br />
Darüber hinaus ist anzunehmen, dass Baumaschinen<br />
auch <strong>für</strong> den Lagerumschlag eingesetzt werden. Wenn<br />
wir annehmen, dass <strong>für</strong> den Lagerumschlag die gleiche<br />
Menge an Diesel verbraucht wird wie <strong>für</strong> das Be- und<br />
Entladen des Brechers, dann verändern sich die Ergebnisse<br />
des Vergleichs zwischen den Verfahren deutlich zugunsten<br />
der Herstellung der natürlichen <strong>Gesteinskörnung</strong>.<br />
In den Wirkungskategorien der Energieressourcen, des<br />
Treibhauseffekts, der Versauerung und der Atemwegserkrankungen<br />
liegt die Herstellung von <strong>Beton</strong>granulat<br />
innerhalb der Bandbreite der Werte der untersuchten<br />
Kieswerke der Holcim (Schweiz) AG. Beim Ökosystem-<br />
Schadenspotenzial durch Landnutzung und dem Kiesabbau<br />
bleibt die Herstellung von <strong>Beton</strong>granulat die<br />
Variante mit den tiefsten Werten. Die Abstände zwischen