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Ökobilanzen rezyklierter Gesteinskörnung für Beton - IIP

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<strong>Ökobilanzen</strong> <strong>für</strong> <strong>Gesteinskörnung</strong>en<br />

schieden: (i) das Bereitstellen des Kieswerks (Inventar<br />

«mine, gravel/sand»), (ii) der Betrieb des Kieswerks (Inventar<br />

«gravel round, at mine») und (iii) die Rekultivierung<br />

des Kieswerks, abgeschätzt mit Inventardaten zur<br />

Rekultivierung von Kalksteinbruch (Inventar «recultivation,<br />

limestone mine»). Die Datenqualität wird als<br />

«mittel» eingestuft, da die betrachteten Kieswerke nicht<br />

repräsentativ <strong>für</strong> die gesamte Schweiz sind 9 .<br />

Um die Datengrundlage zu verbessern, werden in der<br />

vorliegenden Studie ergänzende Daten zu verschiedenen<br />

Kieswerken der Holcim (Schweiz) AG erfasst. Dazu wurden<br />

vier Kieswerke ausgewählt, in denen unterschiedliche<br />

Abbauverfahren angewendet werden, um eine mögliche<br />

Bandbreite von Umweltbelastungen durch Kiesabbau<br />

aufzuzeigen und so eine bessere Einschätzung der Eignung<br />

der Inventardaten aus Künniger et al. (2001) <strong>für</strong> die<br />

in dieser Studie untersuchte Fragestellung zu gewinnen.<br />

Die Bilanzierung dieser Kieswerke liefert keine repräsentativen<br />

Daten <strong>für</strong> einen durchschnittlichen Herstellungsprozess<br />

von natürlicher <strong>Gesteinskörnung</strong> in der Schweiz,<br />

da ihre Jahresproduktion über der durchschnittlichen<br />

Jahresproduktion Schweizer Kieswerke liegt 10 . Dies sind:<br />

• Kieswerk Aigle: Gewinnung von Kies mit einem<br />

Schwimmbagger aus einem Baggersee. Hier werden<br />

ausschliesslich Rundkies und Sand gewonnen.<br />

• Kieswerk Brunnen: Sprengen von Kies aus dem Fels.<br />

Hier wird ausschliesslich gebrochener Kies (Splitt) hergestellt.<br />

• Kieswerk Mülligen: Hier wird Hydro-Jetting zum Kiesabbau<br />

eingesetzt. Es werden ausschliesslich Rundkies<br />

und Sand gewonnen.<br />

• Das Kieswerk Oberdorf ist ein klassisches Kieswerk mit<br />

einem Abbau mit Baggern. Hier werden ausschliesslich<br />

Rundkies und Sand gewonnen.<br />

Eine genauere Beschreibung dieser Kieswerke, das Vorgehen<br />

bei der Datenerfassung sowie die Inventardaten finden<br />

sich im Anhang dieses Berichts (vgl. Anhänge B, C, D und E).<br />

Für die Analyse der Herstellung von <strong>rezyklierter</strong> <strong>Gesteinskörnung</strong><br />

wurde in der Schweiz bislang kein Inventar-<br />

9 Persönliche Kommunikation mit T. Künniger, Empa, 2.4.2009.<br />

10 Persönliche Kommunikation mit S. Bischof, Holcim (Schweiz) AG, 10.12.2008.<br />

11 Persönliche Kommunikation mit S. Bischof, Holcim (Schweiz) AG, 24.11.2009.<br />

<strong>Ökobilanzen</strong> <strong>rezyklierter</strong> <strong>Gesteinskörnung</strong> <strong>für</strong> <strong>Beton</strong><br />

datensatz publiziert. In der vorliegenden Untersuchung<br />

werden die Inventardaten <strong>für</strong> diesen Prozess aus dem<br />

Datensatz zur Entsorgung von <strong>Beton</strong>abbruch aus Doka<br />

(2000) abgeschätzt, der Teil der ecoinvent-Datenbank ist.<br />

Das Vorgehen und die Annahmen, die dieser Schätzung<br />

zugrunde liegen, werden in Kapitel 3.3 beschrieben. Die<br />

Qualität dieser Daten wird als «mittel bis gering» eingestuft<br />

11 .<br />

Ergänzend dazu wurden Daten zu den Wirkungen der<br />

Herstellung von <strong>rezyklierter</strong> <strong>Gesteinskörnung</strong> auf die<br />

Umwelt mit einem mobilen Brecher durch die Holcim<br />

(Schweiz) AG zur Verfügung gestellt. Eine genauere<br />

Beschreibung dieses Prozesses sowie die Inventardaten<br />

finden sich im Anhang dieses Berichts (siehe Anhang B).<br />

4.1.4 Methodische Festlegungen<br />

In dieser Ökobilanz werden die generellen methodischen<br />

Festlegungen übernommen, die in Kapitel 3.4 beschrieben<br />

werden. Im Zusammenhang mit der Analyse der Herstellung<br />

von natürlicher <strong>Gesteinskörnung</strong> in den Kieswerken<br />

der Holcim (Schweiz) AG werden ausserdem folgende<br />

Annahmen getroffen:<br />

• Die Emissionen und Ressourcenverbräuche der Kieswerke<br />

werden proportional zu den produzierten<br />

Mengen den beiden Produkten Sand und Kies zugerechnet<br />

(massenproportionale Allokation).<br />

• Die Emissionen und Ressourcenverbräuche aus Aufschluss<br />

und Rekultivierung werden in Abhängigkeit<br />

vom Volumen der Bodenschichten abgebildet, das bei<br />

Aufschluss und Rekultivierung bewegt werden muss.<br />

Dazu werden Schätzwerte zu den Leistungen, den<br />

Treibstoffverbräuchen und den Emissionen der verwendeten<br />

Baumaschinen verwendet, sowie Schätzwerte<br />

der bewegten Volumina.<br />

• Bei der Bilanzierung der Materialzusammensetzungen<br />

und Lebensdauern der Anlagen eines Kieswerks, die<br />

zur Aufbereitung und zu Be- und Entladen eingesetzt<br />

werden, wird angenommen, dass die Werte des Kieswerks<br />

Aigle repräsentativ <strong>für</strong> alle betrachteten Kieswerke<br />

sind. Für das Kieswerk Aigle werden die Materialzusammensetzungen<br />

und die Lebensdauern durch

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