Ausgabe Juni.indd - Gemeinde Spielberg
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Eine sehr schöne, aber auch eine der giftigsten<br />
Pflanzen, die in der Steiermark wachsen, ist<br />
der blaue Eisenhut. Er gehört zur Familie der<br />
Hahnenfußgewächse und ist eine Staudenpflanze, die<br />
50 – 100 cm hoch wird. Die Wurzel ist knollig und<br />
fleischig. Die Stengel stehen aufrecht, einschließlich<br />
der Blütenstände, die Laubblätter sind bis zum Grund<br />
5 – 7teilig. Die Blüten stehen in einer dichten Traube<br />
und sind blau-violett, seltener rein blau oder rötlich. Die<br />
Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September.<br />
Die Giftigkeit der Pflanze beruht auf dem Gehalt<br />
von Alkaloiden, deren Hauptvertreter das Aconitin<br />
ist. Giftig sind alle Teile der Pflanze, vornehmlich die<br />
früher medizinisch verwendete Wurzel. Es ist sogar<br />
die Aufnahme des Giftes durch Kontakt mit Schleimhäuten<br />
aber auch durch die intakte Haut möglich.<br />
Gelangt Aconitin in die Blutbahn, kann bereits ein Milligramm<br />
(0,001 Gramm) tödlich sein. Nach der Giftaufnahme<br />
tritt in Händen und Füßen ein Gefühl von Kribbeln<br />
auf, der Patient hat ein unerträgliches Kältegefühl<br />
und Untertemperatur. Hierauf kommt es zu Lähmungserscheinungen<br />
und die Atmung ist erschwert. Es folgen<br />
Herzrhythmusstörungen und schließlich verliert der<br />
Patient das Bewußtsein. Der Tod tritt durch Versagen der<br />
Atmung und Herzstillstand ein.<br />
Früher wurde Aconitin gegen Nervenschmerzen (vor<br />
allem Trigeminusneuralgie) in sehr niedriger Dosierung<br />
eingesetzt, ist aber heute wegen der äußerst geringen<br />
therapeutischen Breite nicht mehr in Verwendung.<br />
<strong>Spielberg</strong> aktuell<br />
Apotheker Dr. Mag. pharm. Oskar Holanik<br />
13<br />
informiert über:<br />
Der blaue Eisenhut<br />
(Aconitum napellus L.)<br />
In der Homöopathie allerdings, wo auf Grund der<br />
speziellen Verarbeitung (Potenzierung) die substantielle<br />
Zufuhr der Alkaloide nicht ins Gewicht fällt, ist<br />
Aconitum ab der Potenz D4 ein wertvolles Heilmittel.<br />
Eingesetzt wird Aconitum bei beginnenden fiebrigen<br />
Erkältungskrankheiten (Schüttelfrost), weiters bei entzündlichen<br />
Erkrankungen, Unruhe- und Angstzuständen.<br />
Auch gegen Bluthochdruck, erhöhter Pulsfrequenz,<br />
Angina pectoris und Nervenschmerzen kann der homöopathisch<br />
ausgebildete Arzt Aconitum verwenden.<br />
Der Eisenhut ist eine prachtvolle Pflanze, aber wegen<br />
seiner extremen Giftigkeit ist es besser, es bei der<br />
Bewunderung aus sicherer Entfernung zu belassen.<br />
Gute Besserung wünscht Ihre