Ausgabe 03/09 - Steiermark Panorama
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Strom und Wärme „hausgemacht“:<br />
Ein starkes Energie-Team<br />
• von Michaela Vretscher<br />
Präsentiert sich während des Besuchs<br />
im Betrieb von alfred Zinell in Deutschlandsberg:<br />
Er, der hausherr selbst, Meister<br />
in Sachen Sanitär-heizung sowie<br />
Ignaz und sein Sohn Peter hipp aus<br />
hengsberg. Diese drei Experten, in jeweils<br />
unterschiedlichen Sparten beruflich<br />
beheimatet, widmen sich seit<br />
geraumer Zeit der sinnvollen Verwertung<br />
von holzgas für die Versorgung<br />
ihres heims bzw. ihrer Werkstätten mit<br />
Strom und Wärme – und bei Erklärung<br />
durch die drei Tüftler, welche viel Freizeit<br />
damit aufwendeten, um das „Werkl“<br />
zum laufen zu bringen, erscheint alles<br />
ganz einfach:<br />
Hackschnitzel als Basis<br />
Man nehme holz – das im Falle der Familie<br />
hipp zuhauf ihren Waldgründen<br />
entspringt – zerkleinere es, oder lasse<br />
es sich – wie alfred Zinell bereits als<br />
hackschnitzel – liefern, bestücke damit<br />
einen Gitterrost und schon nimmt<br />
die Zerlegung der festen Biomasse ihren<br />
lauf: unter luftzufuhr und bei hohen<br />
Temperaturen findet im holzgasgenerator<br />
eine umwandlung statt, die verschiedene<br />
Produkte hervorbringt. Für<br />
die vorliegenden anlagen ist aber nur<br />
ein gewonnener Rohstoff von Relevanz:<br />
Das holzgas, welches nach abkühlung<br />
und Reinigung einen Motor antreibt,<br />
der zum einen Nutzwärme, weiters<br />
elektrischen Strom und – zum anderen<br />
autonomie liefert.<br />
Erfolgreiche Konstrukteure<br />
Was in wenigen Sätzen beschrieben<br />
werden kann, bedurfte natürlich – ausgehend<br />
von der Idee über die Planung,<br />
dem Bau der anlagen mit vielen Versuchsreihen<br />
bis zum erfolgreichen Einsatz<br />
– umfangreicher Kenntnisse betreffend<br />
thermochemischer Prozesse<br />
und großer Erfahrung. Ignaz hipp als<br />
Zimmermann, sein Sohn Peter als Elektriker<br />
und alfred Zinell, lange vertraut<br />
mit alternativen Energien, haben sich in<br />
der Begeisterung für holzgas zu einem<br />
Die erfolgreichen Konstrukteure: v.li. Alfred Zinell, Peter und Ignaz Hipp.<br />
kompetenten Team zusammengefunden.<br />
Der heizwert ist abhängig von der<br />
Feuchtigkeit und von der art des holzes:<br />
„1 m³ Buche-hackgut“, wie hier verwendet,<br />
„ergibt etwa 800 kw/h Gesamtenergie“,<br />
berichten die strahlenden Konstrukteure,<br />
welche seit mehreren Jahren<br />
immer wieder gemeinsam an Verbesserungen<br />
arbeiten und bereits mit drei<br />
Motorengrößen gute Erfolge erzielen.<br />
Bei Familie hipp ist eine vollautomatische<br />
anlage derzeit 6 bis 7 Stunden in<br />
Betrieb, die neben dem haus auch das<br />
Wasser im überdachten Schwimmbad<br />
beheizt. „Die Serienreife steht vor der<br />
Tür“, heißt es, und somit werden Interessenten<br />
herzlich willkommen geheißen.<br />
Geeignet sind diese anlagen etwa<br />
für Drei- bis Fünffamilienhäuser oder<br />
landwirtschaftliche Betriebe.<br />
Imbert als Vorreiter<br />
Das Bestreben, die unabhängigkeit von<br />
ausländischen Kraftstoffen zu erreichen,<br />
ließ schon in den 20er-Jahren den chemiker<br />
Georges Imbert einen holzgasgenerator<br />
für den antrieb von Fahrzeugen<br />
entwickeln. aufgrund der aufwändigen<br />
Bedienung stellte man mit Ende der<br />
Benzinrationierung nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg die Produktion der lkws und<br />
Pkws wieder ein. Im anschluss an diesen<br />
Imbert-holzvergaser machte sich<br />
das hipp-Zinell-Gespann an die Weiterforschung<br />
in Richtung energetischer<br />
Nutzung für unbewegliche objekte und<br />
kann sich nach langen Bemühungen seiner<br />
„Ernte“ erfreuen.<br />
Nähere Informationen:<br />
Fam. Hipp, Leitersdorf 8,<br />
8411 Hengsberg, Tel.: <strong>03</strong>185 / 25 58<br />
Alfred Zinell, Obere Schmiedgasse 1,<br />
8530 Deutschlandsberg,<br />
Tel.: 0664 / 98 35 046,<br />
E-Mail: office@zinell.at<br />
www.zinell.at<br />
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