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Die Mandanten- Information<br />
Diese Inventurmetho<strong>de</strong> bietet sich insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r Erfassung großer Mengen an. Die strengen<br />
Formvorschriften erweisen sich jedoch als abzuwägen<strong>de</strong>r Nachteil. Für die Inventurplanung mit Einsatz von<br />
Stichprobenverfahren sollten Sie <strong>de</strong>shalb die Hilfe Ihres Steuerberaters in Anspruch nehmen.<br />
(1) Nach <strong>de</strong>m Grundsatz <strong>de</strong>r Vollständigkeit müssen alle Positionen soweit erfasst sein, dass sie in<br />
einer<br />
Stichprobe ausgewählt wer<strong>de</strong>n können. Sämtliche genommenen Stichproben müssen auch<br />
ausgewertet wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Der Grundsatz <strong>de</strong>r Richtigkeit gilt dann als gewahrt, wenn <strong>de</strong>r Aussagewert <strong>de</strong>s durch Stichproben<br />
erstellten Inventars einem auf Grund einer körperlichen Bestandsaufnahme erstellten gleichkommt.<br />
Mit einem Sicherheitsgrad von 95 v. H. (entspricht 95 v. H. Inventuren) wird ein relativer<br />
Stichprobenfehler von höchstens 1 v. H. <strong>de</strong>s Wertes <strong>de</strong>r Grundgesamtheit für zulässig erachtet.<br />
Wegen <strong>de</strong>r Hochrechnung aus Stichproben sind an die körperliche Aufnahme <strong>de</strong>r einzelnen Proben<br />
erhöhte Anfor<strong>de</strong>rungen hinsichtlich Sorgfalt und Kontrolle zu stellen.<br />
(3) An das Kriterium <strong>de</strong>r Nachprüfbarkeit sind ebenso hohe Ansprüche geknüpft wie bei einer<br />
Stichtagsinventur. Es brauchen hier keine genaueren Angaben zu <strong>de</strong>n Stichproben gemacht wer<strong>de</strong>n,<br />
da dies <strong>de</strong>m Vereinfachungszweck zuwi<strong>de</strong>r laufen wür<strong>de</strong>. Die einzelnen Positionen können im<br />
Nachhinein genauso eingehend kontrolliert wer<strong>de</strong>n wie bei <strong>de</strong>r konventionellen Bestandsaufnahme.<br />
Zusätzlich dokumentiert wird lediglich die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Stichprobenauswahl und <strong>de</strong>ren Auswertung – in einer<br />
von einem sachverständigen Dritten nachvollziehbaren Form. Als Auswahlverfahren kommen hierbei z. B.<br />
Zufallszahlen, Losentschei<strong>de</strong>, systematische Auswahl mit Zufallsstart, das Schlussziffernverfahren in Betracht.<br />
Vor <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>r Stichprobenverfahren wird das Lager zunächst auf seine wert- und mengenmäßige<br />
Zusammensetzung hin analysiert. Oftmals wird <strong>de</strong>r Einsatz dieser Verfahren überhaupt erst davon abhängig<br />
gemacht, ob bereits einige wenige hochwertige Positionen <strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s einen Großteil <strong>de</strong>s Lagerwertes<br />
ausmachen. Im I<strong>de</strong>alfall <strong>de</strong>cken 3-5 v. H. <strong>de</strong>r Menge bereits 45-50 v. H. <strong>de</strong>s Wertes ab. Nur die<br />
geringwertigen Positionen, also 95-97 v. H. <strong>de</strong>r Menge, wer<strong>de</strong>n in das Verfahren mit einbezogen. Die<br />
hochwertigen Positionen hingegen sind vollständig körperlich aufzunehmen.<br />
Von <strong>de</strong>r Grundgesamtheit <strong>de</strong>r zu ermitteln<strong>de</strong>n Menge ausgenommen wer<strong>de</strong>n ferner:<br />
• Gegenstän<strong>de</strong> mit unkontrolliertem Schwund,<br />
• leicht ver<strong>de</strong>rbliche Güter,<br />
• beson<strong>de</strong>rs wertvolle Einzelgüter,<br />
• Negativpositionen und<br />
• Positionen, die im Geschäftsjahr nicht bewegt wur<strong>de</strong>n.<br />
Der erfor<strong>de</strong>rliche Min<strong>de</strong>ststichprobenumfang ist auf Grund <strong>de</strong>r Merkmalsstruktur <strong>de</strong>r Grundgesamtheit<br />
festzulegen.<br />
Hinweis:<br />
Als Faustregel sind 30 bis 100 Stichproben als ausreichend anzusehen.<br />
(4) Anerkannte mathematisch-statistische Verfahren gibt es in großer Anzahl, wobei zwischen<br />
Schätzverfahren und Testverfahren unterschie<strong>de</strong>n wird.<br />
2.4.1 Schätzverfahren<br />
Bei <strong>de</strong>r Mittelwertschätzung ergibt sich <strong>de</strong>r Gesamtwert durch Multiplikation <strong>de</strong>s Stichprobenmittelwertes mit<br />
<strong>de</strong>r Anzahl aller Lagerpositionen.<br />
Die gebun<strong>de</strong>nen Schätzverfahren werten Informationen aus <strong>de</strong>n Stichproben und <strong>de</strong>n Buchwerten <strong>de</strong>r<br />
Bestandsbuchhaltung aus. Als wichtigste dieser Metho<strong>de</strong>n gelten die Differenz-, Verhältnis- und<br />
Regressionsschätzung.