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Ausgabe 05/2010 - Landesärztekammer Brandenburg

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Die <strong>Landesärztekammer</strong> informierte<br />

bereits in der Vergangenheit über<br />

das am 23.04.2008 in Kraft getretene<br />

<strong>Brandenburg</strong>ische Gesundheitsdienstgesetz<br />

(s. BÄB 7-8/2008, S. 224).<br />

In dem Bestreben, Kinder und Jugendliche<br />

vor gesundheitlichen Defiziten,<br />

Vernachlässigungen oder Misshandlungen<br />

zu schützen, wurden unter<br />

anderem entsprechende Früherkennungsvorsorgeuntersuchungen<br />

(§ 6<br />

BbgGDG) und ein damit verbundenes<br />

Einladungs- und Rückmeldewesen (§ 7<br />

BbgGDG) gesetzlich verankert.<br />

Aus gegebenem Anlass möchten wir<br />

in diesem Zusammenhang erneut auf<br />

die in § 7 Absatz 2 BbgGDG enthaltene<br />

ärztliche Übermittlungspflicht<br />

Im Arbeitsrecht bestimmen sich die<br />

Kündigungsfristen maßgeblich nach<br />

der Dauer der Betriebszugehörigkeit.<br />

Allerdings werden gem. § 622<br />

Abs. 2 S. 2 Bürgerliches Gesetzbuch<br />

(BGB) und vielen darauf Bezug nehmenden<br />

oder sich anlehnenden Tarif-<br />

oder Arbeitsverträgen die Arbeitsjahre<br />

bis zum 25. Lebensjahr bei der Betriebszugehörigkeit<br />

und damit auch bei<br />

der Dauer der Kündigungsfristen nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Mit Urteil vom 19.01.<strong>2010</strong>, Az:<br />

C-555/07, hat der EuGH hierzu nun<br />

festgestellt, dass diese Regelung junge<br />

Menschen wegen des Alters diskriminiert.<br />

Die EU-Richter wiesen die deutschen<br />

Gerichte an, ab sofort die unzulässige<br />

Diskriminierung zu beenden<br />

und die Jahre vor dem vollendeten 25.<br />

Lebensjahr bei der Berechnung der Betriebszugehörigkeit,<br />

anders als in § 622<br />

BGB vorgesehen, zu berücksichtigen.<br />

Das Landesarbeitsgericht Berlin-<strong>Brandenburg</strong><br />

hatte bereits im Jahr 2007<br />

hinweisen. Gemäß dieser Norm haben<br />

Ärztinnen und Ärzte, die eine Untersuchung<br />

nach § 7 Absatz 1 (Früherkennungsuntersuchung)<br />

im 9. bis 13., 20.<br />

bis 27. oder 43. bis 50. Lebensmonat<br />

durchgeführt haben, dem Landesgesundheitsamt<br />

unverzüglich nach erfolgter<br />

Untersuchung die in § 7 Absatz<br />

1 Satz 3 genannten Daten zu übermitteln<br />

(Name des Kindes, Geburtsdatum,<br />

Geschlecht etc.).<br />

In der Regel sollten die Eltern des zu<br />

untersuchenden Kindes das zuvor erhaltene<br />

Einladungsschreiben des Landesgesundheitsamtes<br />

mit zum Termin<br />

bringen, welches sodann als<br />

Rückmeldeformular seitens des Arztes<br />

zu verwenden und per Fax an das<br />

arzt & recht<br />

meldepflicht ge mäß § 7 Absatz 2<br />

brandenburgisches Gesundheitsdienstgesetz – bbgGdG<br />

euGh-urteil zu Kündigungsfristen<br />

rechtskräftig im gleichen Sinn entschieden<br />

(Urt. v. 24.07.2007, Az: 7 Sa<br />

561/07).<br />

Folglich sind zwar nach wie vor Staffelungen<br />

der Kündigungsfristen in Anlehnung<br />

an die Betriebszugehörigkeit<br />

des Arbeitnehmers zulässig, hierbei<br />

Rechtsanwalt Wolfram Walter<br />

Fachanwalt für Medizinrecht<br />

Fachanwalt für Erbrecht<br />

Landesgesundheitsamt zurückzusenden<br />

ist. Für den Fall, dass dies nicht<br />

geschieht, wurde nach Auskunft des<br />

Landesgesundheitsamtes den Ärztinnen<br />

und Ärzten ein Ersatzformular für<br />

die Teilnahmebestätigung der Früherkennungsuntersuchungen<br />

U6, U7 und<br />

U8 zur Verfügung gestellt.<br />

Bei Rückfragen können Sie sich unter<br />

der Telefonnummer 033702 71141 an<br />

das Landesgesundheitsamt wenden.<br />

n Ass. jur. Kristina Metzner<br />

Rechtsabteilung <strong>Landesärztekammer</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong><br />

sind aber nunmehr altersunabhängig<br />

sämtliche Jahre im Betrieb zu berücksichtigen.<br />

n Ass. jur. Constance Sägner<br />

Rechtsabteilung der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong><br />

Cottbus · Spremberg · Forst · Lübbenau<br />

� Kassenarztrecht (einschl.Zulassung)<br />

Honoraransprüche<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

� Arzthaftungsrecht bei Behandlungsfehlern<br />

� Abwehr strafrechtlicher Sanktionen gegen Ärzte<br />

� Walter, Thummerer, Endler & Coll. Burgstraße<br />

� Telefon: 0 3 55 - 78 08 00 www.racottbus.de<br />

� 17 03046<br />

Cottbus<br />

� anwalt@racottbus.de<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 5 • <strong>2010</strong> | 15<br />

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