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Ausgabe 05/2010 - Landesärztekammer Brandenburg

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Arbeitsbedingungen für eine bessere<br />

Patientenversorgung oder mehr Kooperation<br />

statt Konfrontation unter<br />

Gesundheitsberufen. In Bezug auf die<br />

Gemeindeschwester wird derzeit heiß<br />

diskutiert – allerdings rein politisch<br />

und nicht praktisch, wie es erforderlich<br />

wäre“, sagte Dr. Wolter. Ähnlich verhielte<br />

es sich mit der Kopfpauschale:<br />

„Ein mögliches Modell wird zwar diskutiert,<br />

aber es liegt noch keines vor.“<br />

Noch keinen Lichtstreifen am Horizont<br />

sehe er ebenfalls bei der Reform der<br />

Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).<br />

„Sie muss rechtsicher und transparent<br />

erfolgen, wenn die Politik sie angeht.“<br />

Der Ärztemangel, zu dem es erst im<br />

März ein Spitzengespräch zwischen<br />

<strong>Landesärztekammer</strong>, Kassenärztlicher<br />

Vereinigung, Landeskrankenhausgesellschaft<br />

und Ministerium für Umwelt,<br />

Gesundheit und Verbraucherschutz<br />

gegeben hatte, spielte auch in seinem<br />

Bericht eine Rolle. „Wir haben uns darüber<br />

verständigt, wie wir Ärzte nach<br />

<strong>Brandenburg</strong> holen können und uns<br />

darauf geeinigt, dass alle Beteiligten<br />

einzelne Aufgaben übernehmen“, berichtete<br />

der Präsident, der noch weitere<br />

wichtige Themen, wie die Honorararzttätigkeit,<br />

ansprach. „Diese<br />

kann nicht die Lösung des Ärztemangelproblems<br />

sein. Sie ist ein Ausdruck<br />

von Rationierung im Gesundheitswesen<br />

und stört auch das Tarifgefüge,<br />

da Honorarärzte teilweise mehr<br />

Honorar erhalten als die angestellten<br />

Ärzte.“ Und gerade die Tarifsituation<br />

im Land <strong>Brandenburg</strong> spiele eine Rolle<br />

beim Ärztemangel. „Nicht wenige<br />

Mediziner fällen die Entscheidung, wo<br />

KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />

sie arbeiten, auch nach der vorherrschenden<br />

Tarifsituation.“ Für den Präsidenten<br />

steht dabei fest: Das große<br />

Problem, welches <strong>Brandenburg</strong> durch<br />

den Nachwuchsmangel hat, wäre nicht<br />

so groß, wenn bereits 1996 entsprechende<br />

Vorkehrungen getroffen worden<br />

wären. „Damals waren es nur kleine<br />

Löcher in der Patientenversorgung,<br />

doch unsere Warnungen wurden von<br />

der Politik nicht ernst genommen. Jetzt<br />

müssen wir sehen, wie wir die Situation<br />

bewältigen – vielleicht wäre eine<br />

medizinische Fakultät in <strong>Brandenburg</strong><br />

ein Schritt in die richtige Richtung“,<br />

sagte Dr. Udo Wolter. Diskutiert werden<br />

wird dieser Vorschlag bei der Sommerakademie<br />

der Akademie für ärztliche<br />

Fortbildung am 5. Juni in Potsdam.<br />

Denn dort lautet das Leitthema der<br />

Veranstaltung: Braucht <strong>Brandenburg</strong><br />

eine medizinische Fakultät? „Ich bin gespannt,<br />

welche Antwort wir dort finden<br />

werden und lade alle Delegierten<br />

schon jetzt zur Sommerakademie ein“,<br />

so der Präsident. Vor der Fortbildungsveranstaltung<br />

fahren die brandenburgischen<br />

Delegierten aber zunächst einmal<br />

nach Dresden – zum 113. Deutschen<br />

Ärztetag, auf dem die (Muster-)<br />

Weiterbildungsordnung ein Tagesordnungspunkt<br />

sein wird.<br />

Diskussion von Änderungen<br />

in der Weiterbildungsordnung<br />

Zur Vorbereitung auf den anstehenden<br />

Ärztetag diskutierten die Delegierten<br />

über die Novellierung einzelner<br />

Vorschriften der (Muster-)<br />

Weiterbildungsordnung, die ein<br />

Schwerpunkt der Plenarsitzungen sein<br />

wird. „Die Weiterbildungsordnung ist<br />

eine Dauerbaustelle, wie es der bayerische<br />

Kammerpräsident, Dr. Hans Hell-<br />

mut Koch, so schön beschrieben hat.<br />

Und genau so verhält es sich mit ihr<br />

auch: Sie steht immer dann zur Diskussion,<br />

wenn Änderungsvorschläge vorliegen“,<br />

sagte der brandenburgische<br />

Kammerpräsident, der eins hervorhob:<br />

„Egal, welche Änderungen wir in <strong>Brandenburg</strong><br />

daran vornehmen, Fakt ist,<br />

dass unsere Facharzturkunde immer<br />

auch den anderen europäischen Ländern<br />

entsprechen muss.“ Nur so kann<br />

gewährleistet werden, dass Mediziner<br />

ihren Beruf ohne zusätzliche Qualifikationen<br />

auch außerhalb von Deutschland<br />

ausüben können. Dabei – so Dr.<br />

Wolter – hat <strong>Brandenburg</strong> mit der Einführung<br />

des Facharztes für Allgemeinmedizin<br />

bereits eine wichtige Hürde<br />

genommen.<br />

Dagegen wird es in Dresden viele andere<br />

Punkte geben, zu denen sich auch<br />

<strong>Brandenburg</strong> noch positionieren muss.<br />

So war auf der Kammerversammlung<br />

unter anderem der mögliche Facharzt<br />

für Allgemein- und Viszeralchirurgie,<br />

für den die Ständige Konferenz Ärztliche<br />

Weiterbildung der Bundesärztekammer<br />

eine Titeländerung abgelehnt,<br />

aber eine gestufte Aufteilung<br />

in Facharzt- und Zusatzweiterbildung<br />

empfohlen hat, und die Zusatzweiterbildung<br />

Spezielle Viszeralchirurgie, die<br />

befürwortet wurde, ein Thema. Darüber<br />

hinaus legten einige Delegierte<br />

noch Anträge vor und die Kammerversammlung<br />

entschied darüber, ob diese<br />

mit nach Dresden genommen werden<br />

sollten.<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 5 • <strong>2010</strong> | 7<br />

Der Staatssekretär (4.v.r.)<br />

war zu Gast auf dem<br />

Podium.<br />

In der<br />

Versammlungspause:<br />

Dipl.-Med. Guido<br />

Salewski (links) und<br />

MR Dr. Wolfgang Loesch<br />

im Gespräch

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